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Witten

Neue Radverkehrsbeauftragte offiziell vorgestellt

Ordentlich weibliche „manpower“ hat die Stadt Witten in Sachen „Radverkehrskonzept“ bekommen...

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Stadtbaurat Stefan Rommelfanger stellte die neue Radverkehrsbeauftragte Sophia Bröker vor – es gibt viel zu tun.

Ordentlich weibliche „manpower“ hat die Stadt Witten in Sachen „Radverkehrskonzept“ bekommen: Sophia Bröker ist seit dem 1. Dezember letzten Jahres die neue Radverkehrsbeauftragte. Offiziell vorgestellt wurde die gebürtige Borkenerin jetzt von Stadtbaurat Stefan Rommelfanger im Technischen Rathaus Annen. Die Bauingenieurin soll sich auf Grundlage des vorliegenden Radverkehrskonzeptes um die Förderung des Radverkehrs kümmern und als Ansprechpartnerin für alle Verbände und Bürger fungieren. Die neue Stelle wird vom Bund aus dem Topf des Klimaschutzes für zwei Jahre mit einer Option zur Verlängerung finanziert.
Verkehrswende erfordert gute Bedingungen
Stadtbaurat Rommelfanger bescheinigte seiner neuen Mitarbeiterin eine hohe Affinität zum Radfahren von Kindesbeinen an, kraft Herkunft aus dem Münsterland: „Da ist das Radfahren noch gang und gäbe.“ Auch eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit bringe Sophia Bröker mit, um die neue Aufgabe zu stemmen: „Wir stehen stark in der öffentlichen Diskussion, wenn der Radverkehr vor dem Autoverkehr kommt.“
Ruhrstadt und Sophia Bröker fanden über die Bachelorarbeit der 27-jährigen Westfälin zum Thema „Machbarkeitsstudie für den geplanten Radweg Emscher-Ruhr-Tour“ zueinander. Auch ein Auslandssemester in Göteborg mit seinen vielen Radwegen war eine gute Referenz und gab der Bauingenieurin in spe weitere Einblicke und Einsichten in die Probleme und Chancen des Zweiradverkehrs. „Eine entsprechende Infrastruktur an Straßen und Wegen ist natürlich eine wichtige Voraussetzung“, weiß Sophia Bröker. Neben dem Zweirad als immer noch gern genutztes Fortbewegungsmittel auch zur Erkundung der Ruhrstadt sei sie auch erklärter Fan des ÖPNV.
To-do-Liste ist lang
Große Herausforderungen warten mit der Sprockhöveler Straße und dem Bereich rund um den Karl-Marx-Platz mit Breite Straße und Gartenstraße. Auch der Zweiradverkehr und entsprechende Parkmöglichkeiten rund um den Hauptbahnhof und sowie sichere Radwege über Pferdebachstraße Richtung Universität stehen im Fokus. Die Sicherheit von Radwegen könne im ersten Schritt durch eine Rot-Einfärbung gesteigert werden. Eine weitere Aufgabe steht auch mit der Lakebrücke im Rahmen der neuen Herbeder Brücke an.
Verkehrsführung oft unübersichtlich
Zu den ersten Projekten der neuen Stelleninhaberin zählt die Rad-Verkehrsführung an vielen Stellen in der Stadt, besonders, wenn sie sich plötzlich ändert. „Da sehe ich noch viel Potential, die Radfahrer auch früher über Änderungen zu informieren. Die Annenstraße dagegen läßt sich sehr gut beradeln.“ Einige Schulen, wie die Hardenstein-GS, machen sich aktuell große Sorgen um die Sicherheit der Radwege ihrer Schüler.
Möglichst vieler Wittener sollen sich auch an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ im Mai zur Umweltschonung und Stärkung des Radverkehrs im Alltag beteiligen. Starten soll auch der zeitnahe Aufbau eines eigenen Radforums zum Austausch von Anregungen und Meinungen.
Leihräder könnten umweltfreundliche Mobilität erhöhen
Ein weiteres Projekt verfolgt Sophia Bröker in der Zusammenarbeit mit einem Radverleih nach dem Modell des Anbieters „metropolradruhr“. Zur weiteren Umsetzung einer umweltfreundlichen Mobilität könnten dann zum Beispiel Leihräder an Haltestellen des ÖPNV warten. Der Stadtbaurat ergänzt, dass es Modelle gibt, das Angebot für Studenten mit dem Semesterbeitrag zu verknüpfen. Weitere Partner, wie Wohnungsgesellschaften, könnten ebenfalls Interesse haben.
Der Blick von Sophia Bröker geht aber auch über die Stadtgrenze hinaus: mittel- bis langfristig soll der Ruhrtalradweg mit dem Emscher-Park-Radweg verbunden werden. Erster Schritt zur Umsetzung wäre die Verbindung vom Ruhrtalradweg zum Rheinischen Esel. Bis zur Internationalen Gartenbauausstellung IGA sollte dann auch ein durchgängiger Fahrweg nach Dortmund über das Unigelände fertig sein. „Frau Bröker hat dazu mit ihrer Masterarbeit bereits wichtige Grundlagenarbeit geleistet“, freut sich Stadtbaurat Rommelfanger, dass die Stadt nicht mehr ganz von Anfang an planen muss.  dx