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Gesundheit

Mythen zum Thema Hören

Oft lohnt es sich, genauer hinzuhören.

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Die Winterzeit ist Erzählzeit – am Kamin, bei Kerzenlicht oder beim Familienabend. Doch zwischen echten Märchen und hartnäckigen Mythen verschwimmt oft die Grenze. Dabei halten sich viele falsche Annahmen über Hörverlust, Hörgeräte und Gehörschutz erstaunlich zäh. Zeit also, in der stillen Jahreszeit etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
„Hörverlust ist nur für Senioren“
Falsch! Alle können betroffen sein! – durch Lärmbelastung oder schlicht genetische Veranlagung. Hörminderung schleicht sich oft unbemerkt ein: Zuerst verschwinden hohe Töne, dann werden Stimmen undeutlich. Meist fällt es den Angehörigen früher auf als einem selbst.
„Hörgeräte sind klobig und teuer“
Noch so ein Wintermärchen: Moderne Hörgeräte sind winzig, unauffällig und technisch ausgereift. Sie unterscheiden wichtige Geräusche von störendem Hintergrundlärm, passen sich an Umgebungen an und sind längst keine Luxusartikel mehr. Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten, und es gibt für jeden Bedarf geeignete Modelle.
„Hörhilfen machen alt“
Der Gedanke, ein Hörgerät verrate das Alter, hält viele Menschen vom Tragen ab. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wer gut hört, bleibt aktiv, kommunikativ und geistig fit. Studien zeigen sogar, dass unbehandelter Hörverlust das Risiko für Demenz erhöhen kann. Moderne Hörhilfen sind kaum sichtbar – und auffälliger ist allemal, wer ständig nachfragt.
„Ein funktionierendes Ohr reicht“
Auch dieser Glaube ist ein Irrtum. Unser Hörsinn arbeitet als Team: Nur beide Ohren zusammen ermöglichen räumliches Hören und Orientierung. Wer nur einseitig hört, ermüdet schneller und hat Schwierigkeiten, Geräuschquellen zu orten. Zwei Hörgeräte schaffen hier Abhilfe – und entlasten Körper wie Geist.
„Hörgeräte verstärken den Tinnitus“
Das Gegenteil ist wahr: Spezielle Geräte können Ohrgeräusche sogar lindern, indem sie mit feinen Klangprogrammen ablenken oder Maskierungsrauschen erzeugen. Wichtig ist nur, den Tinnitus professionell abklären zu lassen – denn er kann verschiedene Ursachen haben, von Verspannungen bis Stress.
Nur extreme Lautstärken gefährden das Gehör
Ein weiterer Irrtum. Tatsächlich kann schon dauerhafter Lärm ab 80 dB – etwa im Straßenverkehr oder auf Weihnachtsmärkten – schaden. Und wer glaubt, sich an Lärm „gewöhnen“ zu können, täuscht sich: Empfindet man Geräusche als weniger störend, ist meist bereits ein Schaden entstanden. Regelmäßiger Gehörschutz ist kein Zeichen von Übervorsicht, sondern von Vernunft.

So wie man im Winter die Heizung prüft, sollte man auch das Gehör regelmäßig überprüfen lassen – spätestens, wenn Gespräche anstrengend werden oder der Fernseher lauter läuft als früher. Nur Fachleute können feststellen, ob und in welchem Maß ein Hörverlust besteht. Ein professioneller Hörtest schafft Gewissheit – und sorgt dafür, dass aus Hör-Mythen keine bleibenden Hörschäden werden.
Geschichten gehören zur Winterzeit – Hör-Mythen ins Reich der Fabel.