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Auto & Mobilität

Mit E-Autos an der Ladesäule

Die Zukunft der Elektromobilität hängt stark von der Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland ab...

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Ionity-Schnellladesäulen. Foto: Auto-Medienporetal/Ionity

Elektrofahrzeuge benötigen Strom, so wie ein Verbrennungsmotor den Kraftstoff benötigt. Aufgeladen werden die E-Fahrzeuge an Ladestationen, wegen der Ähnlichkeit zur Benzin-Zapfsäule häufig auch Ladesäule genannt. Im Zuge des Klimawandels kommt der Elektromobilität eine große Bedeutung zu, denn in den nächsten Jahrzehnten soll es keine Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor geben.  
Vereinfacht ausgedrückt ist eine Ladesäule eine Steckdose, an denen die Fahrzeuge mittels Kabel und Ladegerät aufgeladen werden. Das kann an öffentlichen Ladestationen, am Arbeitsplatz, vor der Haustür oder in der eigenen Garage stattfinden.
Durch Verbesserungen der Elektromotoren und der Batterien ist die Nachfrage nach E-Autos gestiegen und der Bedarf an Ladestationen gewachsen. Es existieren zwei unterschiedliche Varianten für E-Fahrzeuge: die herkömmliche Ladestation und die sogenannten Schnelllader. Letztere findet man in der Regel an Stromtankstellen, die sehr häufig Teil einer normalen Kraftstofftankstelle sind. Hintergrund ist, dass Hybrid-Fahrzeuge sowohl betankt als auch aufgeladen werden müssen. Auch Parkhäuser bieten des öfteren Ladesäulen, an denen die Batterie aufgeladen wird, während Sie beispielsweise Ihre Einkäufe erledigen.

Wie funktioniert eine Ladestation?
Man unterscheidet zwischen Wechselstrom- und Gleichstromladen. Bei Gleichstrom-Ladesäule befindet sich im Innern ein kraftvoller Gleichrichter, der den Strom aus dem Stromnetz bereitstellt. Die Kommunikation zwischen Ladesäule und Fahrzeug erfolgt lediglich über das Batteriemanagementsystem, welches die Stromstärke entweder anpassen oder nach abgeschlossenem Ladevorgang abschalten kann.
Ladesäulen sind in der Regel kostspielig, da sie in der Lage sein müssen, sich auf unterschiedliche Traktionsbatterien einzustellen. Andererseits ist der Ladestrom sehr hoch und weist beim Ladevorgang nur wenig Verlust auf, da der Gleichstromanschluss direkt mit dem Anschluss des Fahrzeug-Akkumulators verbunden wird. Somit sind auch schnellere Ladezeiten möglich, sofern die Ladesäule zwischen 22 und 150 Kilowatt abgibt (Schnellladesäule).
Ferner kann ein Elektroauto auch über eine Haushaltssteckdose mit dem Stromnetz verbunden werden (Wechselstromladen). Dabei werden allerdings nur geringe Leistungen von weniger als 3,6 Kilowatt erreicht. Außerdem könnte sich die Steckdose mit der Zeit stark erhitzen und im schlimmsten Fall sogar in Brand geraten. Daher gibt es sogenannte Wandladestationen mit Typ-2-Stecker, die dauerhaft bis zu 7,2 Kilowatt übertragen können.

Elektroauto - Wie lange dauert das Aufladen?
Gleichstrom-Ladestationen bieten deutlich höhere Ladeleistungen, als die weit verbreiteten Typ-2-Wechselstrom-Stationen. Während letztere oftmals nur 11 oder 22 Kilowatt erzielen, sind für CCS und CHAdeMo Ladeleistungen von bis zu 50 Kilowatt Standard. Die Dauer des Ladevorgangs ist abhängig vom Fahrzeug und der Leistung der Ladestation. Elektroautos, die für eine schnelle Aufladung ausgelegt sind, haben keinen Vorteil, wenn die Ladesäule schwach ist. Es kommt dann zu einer deutlich längeren Ladezeit. Beim Schnellladen wird der Akku nur bis 80 oder 85 Prozent aufgeladen, um ein Überladen der Zellen zu vermeiden. Der Ladestrom wird ab diesem Punkt begrenzt, so dass sich die letzten 15 bis 20 Prozent in die Länge ziehen. Die besagten 80 Prozent können bei modernen Akkumulatoren in 25 bis 30 Minuten erreicht werden. Seit Ende 2016 gibt es in Europa auch Ultra-Schnellladesäulen mit 350 Kilowatt. In nur 20 Minuten wird die Batterie für weitere 300 Kilometer aufgeladen. Die Zahl der Ultra-Schnellladesäulen wird in den kommenden Jahren weiter stark zunehmen, vor allem an Autobahnen. Grundsätzlich gilt: moderne Batterien laden sich schneller auf. Im Zusammenspiel mit der Ladeleistung ergeben sich dann entsprechende zeitliche Abweichungen.

Wie bezahlt man das Aufladen?
Oftmals gehören „Stromtankstellen“ zu Bezahlnetzwerken wie innogy, Intercharge oder Ladenetz.de. In diesen Fällen müssen die Kunden einen Vertrag mit einem Anbieter abschließen, der Teil des Netzwerks ist. Nun ist es möglich, an allen Stationen des Anbieter-Verbunds zu laden. Mit einer Smartphone-App oder einer Karte kann sich der Fahrer identifizieren und den Ladevorgang starten. Später erhält der Kunde von seinem Stromanbieter die Abrechnung. Um ein E-Auto aufzuladen muss man häufig einen Ladestromvertrag abschließen.

Ökostrom laden mit der persönlichen Ladekarte
Mit der persönlichen Ladekarte bleiben Sie mobil und können komfortabel mit Ökostrom bezahlen. Es gibt aber auch zahlreiche öffentliche Ladesäulen, an denen man ohne einen solchen Fahrstromvertrag laden kann. Hier wird der Vorgang mit einer App, über ein intelligentes Ladekabel oder das Smart Charging freigeschaltet. Über die App kann beispielsweise mit PayPal oder Kreditkarte gezahlt werden. Quelle: TÜV-Süd

Kosten beim Elektroauto-Tanken
Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos zahlen an der Ladesäule teilweise deutlich mehr, als sie müssten. Besonders an Schnellladesäulen kann Tanken teuer sein. Bis zu 140 Prozent kostet der Strom dort mehr als im herkömmlichen Haushalt. Bei den etwas langsameren Varianten ist der Strom um 49 Prozent teurer. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick in Auftrag gegeben hat.
Gemeinsam mit dem Statistikportal Statista hat Lichtblick untersucht, wie viel es kostet, einen VW ID3 zu beladen. Die Studie rechnet hierbei mit 32 Cent pro Kilowattstunde. Für eine Reichweite von 100 Kilometern läge der Preis demnach bei 4,48 Euro. Tatsächlich lassen die Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos an Ladesäulen bis zu 6,68 Euro. Bei den teureren Schnellladesäulen sogar bis zu 10,77 Euro.
Quelle: Manager-Magazin