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Hattingen

Mit der mobilen Werkbank geht‘s in die Senioreneinrichtung

Idee von Tobias Marquardt kommt bei Älteren sehr gut an - Volksbank unterstützt das Projekt.

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Die Mobile Werkbank kommt bei den Senioren gut an - wie hier im Mathias-Claudius-Haus in Sprockhövel. Die Volksbank und der Förderverein machen das Projekt für die Senioren möglich.

Tobias Marquardt (47) ist Tischler und hat als Projektleiter in einem Elektronikmarkt mit Schwerpunkt Neuaufbau und Optimierungen der Filialen gearbeitet. Die Liebe zum Holz und zum Handwerk begeisterte auch seinen Vater und als dieser aus gesundheitlichen Gründen in eine Senioreneinrichtung musste, kam sein Sohn mit der mobilen Werkbank kurzerhand zu ihm, damit er seinem Hobby nachgehen konnte.
„Dabei habe ich festgestellt, wie sehr die Senioren sich freuen, handwerklich arbeiten zu können. Daraufhin habe ich beschlossen, mich selbstständig zu machen und habe ein Start-up-Unternehmen, ,Die Werkzeugkiste’, aus der Taufe gehoben. Ende 2019 habe ich auf einer Veranstaltung der Wirtschaftsförderung in Bochum erste Kontakte mit der Volksbank Sprockhövel eG geknüpft”, erzählt Tobias Marquardt. Die Banker waren schwer begeistert von seiner Idee. „Wir unterstützen finanziell seit Jahren Projekte für Senioren. Als Beispiele nenne ich ,Herz für Senioren’ oder ,Engel für Alte’, eine emotionale Musiktherapie für Demenzkranke. Die Idee mit der Mobilen Werkbank hat uns begeistert und nach Gesprächen zwischen dem Mathias-Claudius-Haus, einer Sprockhöveler Senioreneinrichtung, dem Förderkreis und Tobias Marquardt konnten die ersten Termine bereits stattfinden”, erzählt Marketingchef Thomas Alexander, der sich auch vor Ort ein Bild von dem Projekt gemacht hat.

Senioren entwickeln dabei ihre Fähigkeiten
Tobias Marquardt bekommt dabei hautnah mit, wie die Senioren vor Ort reagieren. „Oft höre ich am Anfang von den Betreuern, dass die Bewohner diese Fähigkeiten nicht mehr haben. Aber wenn sie begonnen haben - in kleinen Gruppen von fünf oder sechs Personen, Männer und Frauen gemischt - dann kommen verloren geglaubte Fähigkeiten plötzlich erneut zum Vorschein. Ich arbeite mit den Senioren immer so, dass sie etwas aus Holz bauen, was sie behalten können. Das kann ein Tablett sein, eine Buchstütze, ein Vogelhaus oder eine Teelichthalterung. Manche Senioren verschenken auch ihre Arbeit an die Angehörigen. In der Regel haben sie ja kaum die Möglichkeit, ein Geschenk zu machen, wenn sie in einer Senioreneinrichtung leben. Und dann gleich etwas Selbstgefertigtes! Das kommt nicht nur gut an, das macht sie auch stolz und sehr glücklich. Ganz nebenbei trainieren sie motorische und kognitive Fähigkeiten. Es ist wunderbar zu sehen, wie die Menschen dadurch wieder aufblühen.”
Mit seiner Idee kommt Tobias Marquardt, der an der Grenze zu Hattingen wohnt, gut an. Die Corona-Pandemie hat leider viele Termine in den Senioreneinrichtungen unmöglich gemacht. Jetzt startet er wieder durch und fährt mit seiner mobilen Werkbank - die er übrigens selbst designt und gebaut hat - wieder zu den Einrichtungen, die ihn gebucht haben. „Auf der Werkbank gibt es eine Tischsäge, eine Standbohrmaschine, eine Dekupiersäge, Kleinwerkzeug - eben alles, was man braucht. In der Planung sind auch Mehrgenerationenprojekte. Dann können Großeltern und Enkel zusammenarbeiten und beispielsweise eine Spielzeuglokomotive bauen.” Info: E-Mail marquardt@diewerkzeugkiste.com.anja