Vom 11. bis zum 24. März finden die internationalen Wochen gegen Rassismus statt.
Passend zum internationalem Tag gegen Rassismus finden unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ vom 11. bis zum 24. März Aktionswochen statt.
Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus gibt es vielfältige Möglichkeiten aktiv zu werden: Ob als Aktionsbündnis-Mitglied, als Kooperationspartner oder mit den „eigenen“ Wochen – mit Aktionen und Veranstaltungen kann in dem zweiwöchigen Zeitraum ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Gewalt gesetzt werden. Engagieren kann man sich überall, denn bundesweit finden meistens über 4000 Veranstaltungen zu den Aktionswochen statt. Aber nicht nur bei den Aktionswochen ist ein hohes Engagement wichtig. Wichtig ist es, kontinuierlich Stellung zu beziehen. Und dafür gibt es verschiedenste Möglichkeiten.
Charta der Vielfalt
Die „Charta der Vielfalt“ tritt für ein buntes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein. Im August 2023 unterzeichnete die Flüchtlingshilfe Sprockhövel die „Charta der Vielfalt“. Die Flüchtlingshilfe ist eine unabhängige Initiative von Ehrenamtlichen. Seit 2015 setzen sich Bürgerinnen und Bürger für Geflüchtete in unserer Stadt ein. „Wir leisten aktive Unterstützung, damit sie in Sprockhövel gut ankommen, sich willkommen fühlen und sich möglichst schnell integrieren können. Dabei arbeiten wir eng mit Vereinen, Kirchengemeinden sowie privaten und öffentlichen Einrichtungen zusammen. Uns ist ein partnerschaftliches Miteinander auf Augenhöhe besonders wichtig. Wir stehen daher für einen offenen, interkulturellen Austausch – geprägt von Neugierde, wechselseitigem Lernen und Wertschätzung. Deshalb richten sich alle unsere Angebote selbstverständlich auch an Einheimische. Viele Zugewanderte engagieren sich ebenfalls ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Sprockhövel. Gemeinschaft hat für uns einen großen Stellenwert“, heißt es auf der Hompage der Einrichtung, die von Miriam Venn und einem engagierten Team geführt wird. Infos über die Projekte unter www.fluechtlingshilfe-sprockhoevel.de.
Schule ohne Rassismus
Auch das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ist bei uns im Kreis weit verbreitet.
Doch was bedeutet der Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage genau?
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Kindern, Jugendlichen und Pädagog*innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Das Projekt ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören rund 4.100 Schulen an, die von mehr als zwei Millionen Schülern besucht werden (Stand: April 2023). Unterstützt wird die Schüler- und Lehrerschaft dabei von mehr als 120 Koordinierungsstellen und 400 außerschulischen Kooperationspartnern.
Wie wird man eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage?
Jede Schule kann den Titel erwerben, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten (Schüler- und Lehrerschaft sowie technisches Personal) verpflichten sich in einer geheimen Abstimmung, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. In Sprockhövel ist die Mathilde-Anneke-Schule seit dem 8. Juni 1998 eine „Schule ohne Rassismus“ und war damit die erste Schule im EN-Kreis mit diesem Titel
Zu was verpflichtet sich eine Courage-Schule?
Wer sich zu den Zielen einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekennt, tritt ein für folgende Selbstverpflichtung:
1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
2. Wenn an meiner Schule Gewalt geschieht, diskriminierende Äußerungen fallen oder diskriminierende Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
3. Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und für unser Umfeld. Das Projekt beschäftigt sich gleichermaßen mit Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung. Darüber hinaus wendet es sich gegen alle totalitären und demokratiegefährdenden Ideologien. Und warum sollten nur Schulen „ohne Rassismus und mit Courage“ sein? Viele Anstöße können auch auf das alltägliche Leben, den Arbeitsplatz oder den Verein übertragen werden. Engagement für ein harmonisches Miteinander ist überall wichtig!
Sprockhövel hat keinen Platz für Rassismus
2020 startete die Anti-Rassismus-Kampagne „Sprockhövel hat keinen Platz für Rassismus“ mit insgesamt zehn Schildern, die überall an den Ortseingängen stehen und ein klares Statement kommunizieren.