Klönen, Spielen, Spaziergänge, Nachbarschaftshilfe, Ausflüge - und dann gibt‘s den Wunschbaum.
Die Freiwilligenbörse Sprockhövel wurde 2009 gegründet. Begleitet wird sie seit dieser Zeit von Bärbel Mays, Mitarbeiterin im Seniorenbüro der Stadt Sprockhövel. „Das Ziel der Freiwilligenbörse war und ist, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei diejenigen, die nach ihrem Berufsleben oder der Familienphase mit Kindern neue Aufgaben und Kontakte suchen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben”, erklärt sie.
Ihre erste Heimat fand die Freiwilligenbörse in Hasslinghausen in der Dorfstraße 13. Seit 2012 befindet sich der Treffpunkt in Niedersprockhövel in der Hauptstraße 44, der ehemaligen Verwaltungsnebenstelle. Zentral auf der „Meile” gelegen, mit einer Bushaltestelle vor der Haustür - mitten im Ortsteil und im Stadtgeschehen. Angebote gibt es im ganzen Stadtgebiet. „Aktuell gibt es in Hasslinghausen einen Männertreff, der mit 16 Personen besetzt ist. Einen Klöntreff könnten wir bei Bedarf ins Leben rufen. In Niedersprockhövel gibt es ihn bereits. Auch hier kommen bis zu zwanzig Personen zusammen. Wir haben auch einen Spieletreff und es gibt zwei Spaziergänge-Gruppen, zu denen auch Menschen mit Handicap gehören. Außerdem treffen sich die rund 25 Ehrenamtlichen ebenfalls zur Sammlung weiterer Ideen und zum Erfahrungsaustausch. Hinzu kommen wechselnde Aktionen, beispielsweise organisierte Ausflüge und Treffen von Jung und Alt in Verbindung mit Kindergärten oder Jugendzentrum. Mit dabei sind wir bei Angeboten wie die ExtraZeit, um uns bekannter zu machen.”
Ehrenamtliche leisten wertvolle Nachbarschaftshilfe
Wertvolle Hilfe im Rahmen der Nachbarschaft leisten die Ehrenamtlichen bei Bedarf. „In der Regel bekommen wir die Kontakte über das Seniorenbüro. Es handelt sich um ältere Personen, die wir beispielsweise zum Arzt begleiten, für die wir auch einmal einkaufen, denen wir bei dem Ausfüllen von Formularen helfen, bei denen in der Wohnung eine Glühbirne ausgetauscht werden muss oder denen wir einfach die Zeitung vorlesen und ihnen quasi als Gesellschafterin etwas Zeit schenken”, erzählt Ilona Kellner. Immer steht bei der ehrenamtlichen Hilfe der zwischenmenschliche Kontakt im Mittelpunkt - strapaziert in der Coronapandemie. „Bis zum Beginn der Pandemie hatten wir in der Freiwilligenbörse feste Bürozeiten in der Hauptstraße 44. Das gibt es zurzeit nicht. Wir haben aber die festgelegten Termine der Gruppen und die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme.“
Der Weihnachtswunschbaum kommt wieder
Eine Aktion der Freiwilligenbörse in der Vorweihnachtszeit ist mittlerweile richtig berühmt: der Weihnachtswunschbaum. 2011 gab‘s die Premiere. „Ich habe festgestellt, dass es auch in Sprockhövel Familien gibt, die finanziell nicht in der Lage sind, ihren Kindern einen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Da kam mir die Idee mit dem Weihnachtswunschbaum. Wünsche bis zu einer Höhe von 25 Euro werden an einem Weihnachtsbaum aufgehängt. Auf den anonymen Wunschkarten stehen Geschlecht, Alter, Wunsch und eine fortlaufende Nummer. Die Kinder und Jugendlichen, die mitmachen können, werden angeschrieben. Sie werden durch das Jugendamt, der städtischen Flüchtlingsberatung, dem Frauenhaus und der sozialen Jugendbetreuung Ko-Profil benannt. Wer den Kindern einen Wunsch erfüllen möchte, nimmt einen Wunschzettel, besorgt das Geschenk und gibt es bei uns ab. Am Tag der Ausgabe kommen die Familien mit einem Abholschein, auf dem die Nummer des Geschenkes gedruckt ist. Die Ehrenamtlichen der Freiwilligenbörse geben die Geschenke aus“, erzählt Birgit Krebs. Waren es im ersten Jahr 33 Wünsche, wurden im letzten Jahr 187 Wünsche erfüllt. Der mittlerweile verstorbene ehrenamtliche Helfer Erich Tolle baute einen großen Holzweihnachtsbaum, an dem nun die Wünsche hängen. „Natürlich hängen nicht alle Wunschkarten gleichzeitig am Baum. Seit ein paar Jahren gibt es die Möglichkeit, die Wünsche über die Homepage der Stadt Sprockhövel einzusehen und durch den Kontakt zu Bärbel Mays unter 02339/917-356 einen Wunsch auszuwählen, den man erfüllen möchte. Je nach Alter wünschen sich die Kinder Spielzeug, die Älteren eher Gutscheine, wobei wir hier bevorzugt auf ortsansässige Geschäfte zurückgreifen. Der Wert von 25 Euro darf nicht überschritten werden. Am Tag der Ausgabe ist die Freude groß. In Coronazeiten haben wir die Geschenke durch das Fenster ausgegeben“, so Ilona Kellner. Wunschzettel können bis zum 18. November abgegeben werden. In diesem Jahr ist der Wunschbaum wieder live geplant. Wo er wann steht - Info auf der städtischen Homepage.anja