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Sprockhövel

Mehr Schäden an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule gefunden

Baumängel, Feuchtigkeitsschäden, Verschleiß: Es muss deutlich mehr erneuert werden als geplant!

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Begehung Klassenzimmer E. Politiker und Mitarbeiter aus dem Kreis und der Stadt Sprockhövel, darunter Bürgermeisterin Sabine Noll, haben sich vor Ort ein Bild gemacht: In den Klassenzimmern des Gebäudeteils E können nun die Malerarbeiten starten.
Foto: UvK / Ennepe-Ruhr-Kreis

Bei den laufenden Sanierungsarbeiten an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule sind an vielen Stellen in Wänden, Decken und Böden Schäden sichtbar geworden, mit deren Umfang im Vorfeld niemand gerechnet hat.
„Besserer Brandschutz, das Sanieren der Trinkwasseranlagen und die Neueindeckung eines Dachs waren für uns der Ausgangspunkt der Bauaktivitäten“, so Christian Kappenhagen, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, Umwelt, Vermessung und Kataster beim Kreis. „Bei der Gesamtschule hat sich aber leider das Sprichwort bewahrheitet, das beim Bauen im Bestand oft greift: Vor der Hacke ist es dunkel. Trotz Untersuchungen und Bauteilöffnungen sind mehr Mängel zu verzeichnen als die Gutachter erwartet hatten.“
Im Gebäudeteil E stand von Anfang an fest, dass das undicht gewordene Dach neu eingedeckt werden müsste. Wie schlimm die Feuchtigkeitsschäden bereits waren, stellte sich allerdings erst beim Öffnen der Decke heraus: Einige Dachbalken und die Dämmung waren durchnässt und mussten ebenfalls komplett erneuert werden.
Weiteres Problem: Die Abwasser- und Grundleitungen unter der Bodenplatte waren beschädigt. Das Befahren mit einer Kamera zeigte: Auch hier würde nur eine Komplettsanierung helfen. Also wurde die Bodenplatte an mehreren Stellen geöffnet, eine Fachfirma setzte per sogenanntem Inliner-Verfahren neue Rohre in die defekten Rohre ein.
„Die umfangreichen zusätzlichen Arbeiten wirken sich natürlich auf den ursprünglichen Zeitplan aus, alles dauert länger und verzögert sich“, sagt Michael Riedel, Sachgebietsleiter Technisches Gebäudemanagement. Eigentlich hätten die Schüler, die vor Beginn der Arbeiten in Containeranlagen ausgewichen waren, schon im vergangenen Sommer in das sanierte und modernisierte Gebäude E zurückkehren sollen. Jetzt wird der Umzug frühestens in den kommenden Sommerferien klappen.
Im Inneren des Gebäudes ist immerhin bereits erkennbar, worauf sich Schüler und Lehrkräfte freuen dürfen: Im Dachgeschoss sorgen neue, vergrößerte Fensterflächen für lichtdurchflutete Räume, einige Klassenzimmer wurden bedarfsgerecht vergrößert, die Sanitäranlagen sind modernisiert und verschönert worden. Die Heizungskörper wurden ausgetauscht, die Fachräume mit neuen Lüftungsanlagen ausgestattet, die Elektro-, Brandmelde- und Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht.
Parallel dazu laufen die Arbeiten an der Sporthalle der Gesamtschule. „Auch dort sind wir auf verschiedene Probleme gestoßen“, sagt Ugur Ceylan, Projektleiter beim Technischen Gebäudemanagement. Die Unterverteilung der Heizung ist stark verrostet, einige Wände enden 30 Zentimeter unterhalb des Daches und erfüllen damit die Brandschutzanforderungen nicht.
Außerdem wurden Dämmstoffe gefunden, die heute als Schadstoffe eingestuft werden. Diese wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten bereits vollständig entfernt.
Das nächste Gebäude, das an die Reihe kommt, ist Bauteil F, Baujahr 1990, in dem die Jahrgangsstufen 11 bis 13 untergebracht sind. „Dass dort alles nach Plan läuft, ist leider jetzt schon ausgeschlossen“, weiß der Projektleiter. An einigen Stellen zeugen Wasserflecken in der Decke von Schäden am Dach. Die Gebäudefassade bröckelt, innenliegende Dübel sind verrostet. „Hier wurde nicht mit der Sachkunde gebaut, die man hätte erwarten müssen. Das Material ist minderwertig, die Befestigung nicht ausreichend“, stellt Ugur Ceylan, Projektleiter beim Technischen Gebäudemanagement. fest. „Also werden auch hier, mit einer Komplettsanierung der Klinkerfassade und des Flachdaches, deutlich umfangreichere Arbeiten nötig sein als geplant.“
Wenn das geschafft ist, muss Bauteil A noch saniert werden, das deutlich kleinere Verwaltungsgebäude D soll in den Sommerferien drankommen. Außerdem steht der Abriss zweier Gebäude an, die 1964 errichtet worden waren. An ihrer Stelle werden Aula und Mensa sowie ein Klassentrakt neu gebaut, der die Bauteile A und E miteinander verbindet.
„So ärgerlich es ist: Keiner der neu ersichtlich gewordenen Mängel kann zurückgestellt werden“, macht Fachbereichsleiter Kappenhagen deutlich. „Fest steht aber auch: Trotz aller Schwierigkeiten, Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen werden wir unser Ziel erreichen, der Schule funktionale, moderne und attraktive Flächen bereitzustellen.“  pen