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Dies und Das

Medienkonsum bei Kindern

Viele Eltern unterschätzen die Gefahren...

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Keine Frage, auch kleine Kinder haben schon großes Interesse an Fernseher oder Tablets. Sitzen sie einmal davor, bleibt den Eltern Zeit, sich um andere Dinge des täglichen Lebens zu kümmern. Doch Obacht: gerade in den ersten drei Lebensjahren kann sich übermäßiger Medienkonsum nachteilig auf die Gesundheit und Entwicklung der Kinder auswirken.
„Bildschirmfrei bis Drei“
Wie genau, untersucht die Universität Witten/Herdecke zur Zeit zusammen mit Kinderärzten in einer deutschlandweiten Studie. Eltern, die ihre Kinder vor dem Fernseher parken, sollten sich bewusst sein, dass sich übermäßiger Medienkonsum negativ auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirken kann. Zuviel Fernsehengucken in ganz jungen Jahren kann zu Entwicklungs- und Bindungsstörungen sowie zu Einschränkungen in der Sprachentwicklung führen. Dabei zählen schon Minuten und Stunden. „Eine Stunde in der frühen Kindheit hat in Bezug auf die Entwicklung den Stellenwert von Tagen oder sogar Monaten im späteren Leben. Die ersten drei Jahre sind prägend für die Entwicklung“, erläutert Kinderärztin und Wissenschaftlerin Dr. Silke Schwarz, die zusammen mit Professor David Martin von der Universität Witten/Herdecke eine eigene Studie zu diesem Thema aufgelegt hat.
Um den Einfluss des Medienkonsums bei Kleinkindern noch genauer unter die Lupe zu nehmen und gleichzeitig Eltern wie Ärzte für den gesundheitsgefährdenden Konsum der Bildschirmmedien zu sensibilisieren, läuft aktuell das deutschlandweite Forschungsprojekt „Bildschirmfrei bis 3“. Durchgeführt wird die Studie in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Jede Stunde ohne Fernseher ist wertvoll
Im Fokus der Studie steht die direkte Aufklärungsarbeit. Dazu erhalten eine halbe Million Eltern, deren Kinder ab Beginn dieses Jahres geboren wurden, bei der verpflichtenden Früherkennungsuntersuchung U5 einen Signalaufkleber. Dieser wird in das gelbe U-Heft eingeklebt, aus dem der Leitspruch „Bildschirmfrei bis 3“ deutlich wie ein Lesezeichen herausragt.
Dies als Erinnerung, dass Kinder bis zum Alter von drei Jahren möglichst keine Zeit vor dem Fernseher oder Computerbildschirm verbringen sollen. Von drei bis fünf Jahren sollte die Medienzeit nicht mehr als 30 Minuten, zwischen sechs und neun Jahren 45 Minuten und ab 10 Jahren nicht mehr als 60 Minuten betragen. Weiterführende Informationen lassen sich auch auf der PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“ finden. „Stellen Eltern den Forschern über diese App anonymisierte Daten zum Medienkonsum zur Verfügung, leisten sie allgemein einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit unserer Kinder“, so David Martin. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres vor. dx