Während die Tage bald wieder kürzer und kühler werden, können die Mieter zweier Rüdinghausener Wohnhäuser der Siedlungsgesellschaft Witten guten Gewissens ihre Heizungen anschalten...
Claudia Pyras (Siedlungsgesellschaft Witten) und Christian Dresel (Stadtwerke Witten) am Mini-Blockheizkraftwerk im Keller des Gebäudes Kösters Hof 4/6. Das BHKW befindet sich in dem kleinen grünen Metallkasten; im Hintergrund sind die Speicher für Warmwasser.
Während die Tage bald wieder kürzer und kühler werden, können die Mieter zweier Rüdinghausener Wohnhäuser der Siedlungsgesellschaft Witten guten Gewissens ihre Heizungen anschalten. Denn dank der Blockheizkraftwerke der Stadtwerke Witten in den Kellern werden die wohlige Wärme und der Strom fürs Haus klimafreundlich erzeugt.
Die Anlagen im Kösters Hof wurden gemeinsam von der Siedlungsgesellschaft Witten und den Stadtwerken Witten 2018 und 2019 als Pilotprojekt in der Stadt fertiggestellt. „Vor gut zwei Jahren standen wir vor dem Problem, die völlig veralteten Außenwandthermen austauschen zu müssen. Eine Heizzentrale mit innovativer umweltschonender Technologie sollte eingebaut werden. Klimaschutz und spürbar niedrigere Heizkosten für die Mieter waren das Ziel. Außerdem haben wir schon lange mit dem Thema Mieterstrom geliebäugelt. Kurz gesagt: Ein kleines BHKW war unser Wunsch“, erinnert sich Claudia Pyras. „Leider sprachen die hohen Investitionskosten dagegen. So kam die Idee auf, die Stadtwerke Witten als Partner mit ins Boot zu holen. Mit diesem Wunsch sind wir dort auf offene Ohren gestoßen und haben die Kooperation ins Leben gerufen.“
Das BHKW erzeugt 95 Prozent der benötigten Wärme
Als Vorbereitung wurde die bestehende Etagenheizung zur Zentralheizung umgebaut. „Außerdem mussten die Stromleitungen umgebaut werden, sodass das Haus neben Wärme auch direkt aus dem Blockheizkraftwerk mit Strom versorgt wird“, berichtet Christian Dresel, der das Projekt als Energieberater der Stadtwerke Witten betreut. Zwar sind die Häuser auch weiterhin an das Wittener Stromnetz angeschlossen, greifen aber nur noch im seltenen Bedarfsfall auf den regulären Strom zurück.
Im Keller steht nun (pro Gebäude) ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und ein Erdgasbrennwertkessel. 95 Prozent der im Haus benötigten Wärme werden durch das BHKW erzeugt. Der zusätzliche Erdgasbrennwertkessel ist nur für Spitzenlasten notwendig, beispielsweise wenn im Winter bei höheren Minustemperaturen viel geheizt und zusätzlich Warmwasser benötigt wird. Den Rest schafft das BHKW allein, das ganze Jahr über.
8 Tonnen CO2 werden pro Haus eingespart
So werden im Vergleich zu vorher pro Haus etwa 8 Tonnen CO2 im Jahr eingespart. Die Mieter der Häuser können von dem BHKW profitieren, indem sie in den dadurch günstigeren Stromtarif „Stadtwerke Daheim“ des Wittener Energieversorgers wechseln. Dann werden sie mit Strom aus dem eigenem Haus beliefert, zahlen weniger für ihre verbrauchte Energie und bekommen ein gutes Gefühl obendrauf.
„Die Zusammenarbeit mit der SGW klappt hervorragend“, freut sich Christian Dresel über den guten Verlauf des Pilotprojekts. Claudia Pyras zieht nach zwei Jahren ein positives Resümee über den Einbau von BHKWs in die Gebäude Kösters Hof: „Wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit den Stadtwerken Witten dieses zukunftsweisende Modell der Energieerzeugung in unseren Häusern umsetzen konnten und werden sicher weitere gemeinsame Projekte dieser Art in Angriff nehmen.“