Kinderschutzbund finanziert Selbstbehauptungskurse.
Verena Blume inmitten ihrer Gruppe.
„Ich bin nicht perfekt und das ist auch gut so, aber ich gebe mein Bestes und ich mag mich!“, schallt es im Chor durch das Städtische Familienzentrum Schreys Gasse. Denn hier ist heute Selbstbehauptungstrainerin Verena Blume zu Gast und arbeitet mit den Vorschulkindern an ihrem „Löwendiplom“. Jedes Kind trägt das Potenzial in sich, stark und selbstbewusst durchs Leben zu gehen – und genau darauf zielt das Selbstbehauptungstraining von Verena Blume ab. Aufmerksam geworden auf ihre wichtige Arbeit finanziert der Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel die Kurse, in denen Kinder lernen, wie sie Herausforderungen im Alltag meistern und mit Konfliktsituationen umgehen können. Dabei steht die Förderung von Selbstbewusstsein, Resilienz und einem positiven Mindset im Vordergrund. Solche Kurse finden dank des Kinderschutzbundes Hattingen/Sprockhövel außerdem in der Kita Mausegatt, der Kita Brucknerstraße, dem Familienzentrum Holthausen und im Familienzentrum Nordstraße statt.
Edelsteine für starke Gedanken
Die Kinder erhalten in dem Kurs nicht nur praktische Tipps und Übungen zur Selbstbehauptung, sondern auch einen symbolischen „Edelstein“ sowie positive Affirmationen, die sie täglich wiederholen. Sätze wie „Ich bin klug“, „Ich werde geliebt“ oder „Ich bin stark“ sollen das Selbstbild stärken und ihnen in schwierigen Momenten Halt geben. „Diese positiven Glaubenssätze tragen maßgeblich dazu bei, das Selbstvertrauen zu festigen und eine starke innere Basis zu schaffen“, erklärt Verena Blume die Bedeutung dieser vermeintlichen kleinen Aktionen.
„Machen wir uns nichts vor, Konflikte, das Gefühl von Anderssein durch Mobbing fängt nicht erst in dem höheren Schulen an“, erklärt Ralf Göbel vom Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel. Daher entstand die Motivation, bereits gezielt in Kindertageseinrichtungen niedrigschwellige Angebote zu fördern. „Wenn wir hier bereits anfangen, können wir diesem Potenzial wenigstens zum Teil entgegenwirken.“
Konfliktlösung durch Rollenspiele
Um den richtigen Umgang mit Mobbing, Hänseleien oder Streit zu üben, werden in den Kursen konkrete Alltagssituationen durchgesprochen und in Rollenspielen nachgestellt. So lernen die Kinder spielerisch, wie sie gewaltfrei und selbstbewusst auf Provokationen reagieren können. Ein schlauer Löwe, der sich umdreht und der Mücke, die ständig stichelt, die kalte Schulter zeigt, dient dabei als anschauliches Beispiel für kluge Konfliktlösungen.
Resilienz stärken
Ein zentrales Thema der Kurse ist dabei die Stärkung der Resilienz, also der psychischen Widerstandskraft. Resilienz ist die Fähigkeit, auch in schwierigen und belastenden Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und gestärkt daraus hervorzugehen. Kinder, die resilient sind, lassen sich von Rückschlägen wie Konflikten oder Misserfolgen nicht entmutigen, sondern lernen, daran zu wachsen und neue Lösungsstrategien zu entwickeln. „Diese psychische Widerstandsfähigkeit ist besonders wichtig in einer Welt, in der Mobbing und Gewalt an Schulen zunehmend ein Problem darstellen“, erklärt Verena Blume. „Resiliente Kinder können solche Herausforderungen besser bewältigen, ohne langfristigen Schaden davon zu tragen.“