CDU-Anfrage: Lange vor Baubeginn fürchten Gewerbetreibende Aussterben des Ortskernes.
Omegabrücke Herbede
„Nach einer Ausschreibung sollen 2018 die Baumaschinen anrollen.“ Das war der Stand 2015, als das Urteil über die sogenannte Omega-Brücke in Herbede gefallen war. Wann es wirklich losgeht und wann Herbede wieder erreichbar wird, steht in den Sternen.
Nach einem langem Hin und Her wird die Brücke am Ortseingang doch abgerissen; die Denkmalschützer hatten nachgegeben, es wird keine Restaurierung der 1934 gebauten Brücke geben.
Die spannende Frage für alle, die von und nach Herbede fahren lautet: Wie lange dauert die Sperrung und wann sind die Bauarbeiten beendet.
Der ausführende „Landesbetrieb Straßen NRW“ (Straßen.NRW) hat so seine eigene Termingebung und die heißt unterm Strich: Es kann was dauern, nichts Genaues weiß man nicht, und wenn’s wesentlich länger dauert als angesagt, ist entweder eine Vegetationsperiode abzuwarten oder irgendein seltener Vogel nistet irgendwo und lässt sich Zeit.
Die optimistische Prognose lautet 2010: Baubeginn 2014. Der Stand 2018: Etwa bis 2024 sollen die Bauarbeiten beendet sein. Kaffeesatz lesen hilft mehr. Neben dem Terminwirrwarr treibt nicht nur die Herbeder die Frage um: Wie soll saniert werden? Wieder mit einer „langen Lösung“, die die Sicht – wie heute – auf das ehrwürdige Haus Herbede beeinträchtigt oder eine kostengünstigere, schnellere und elegantere „kurze Lösung“, wobei die Zufahrt nach Herbede ebenerdig am alten Gemäuer vorbeigeführt wird? Zu diesem Thema hat die CDU eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt mit der Bitte um Weiterleitung an den Landesbetrieb. Darin heißt es unter anderem:
„Die Möglichkeit eines ebenerdigen Bahnübergangs: Herr Schittkowski vom Landesbetrieb informierte uns dahingehend, dass eine Verlegung des Brückenkörpers oder eine Behelfsbrücke aus naturschutzrechtlichen Gründen zwar nicht möglich sei, eine Bauzeitverkürzung aber eventuell durch einen Verzicht auf den Bau der Brücke über die Bahngleise realistisch wäre. Die Idee besteht darin, nach dem Überqueren des Mühlengrabens die Straße auf das Niveau abzusenken, das am Kreisverkehr im Gerberviertel besteht.
Die Straße würde dann auf diesem Höhenniveau an Haus Herbede vorbei und über die Bahngleise am alten Rathaus vorbei in das Zentrum Herbedes geführt.
Mit einer ebenerdigen Straße würden Haus Herbede, die Industriebetriebe sowie Ruhr und Stausee besser erschlossen werden können als es aus dem Zentrum Herbedes möglich wäre. Die Vollsperrung und damit die Bauzeit würden sich des Weiteren drastisch verkürzen. Schon heute, lange vor Baubeginn, fürchten nicht nur Herbeder Gewerbetreibende und wir Herbeder ein Aussterben unseres aktuell, noch letzten gut funktionierenden Ortskernes, wenn wir für den Brückenbau über Jahre hinweg eine Vollsperrung der Brücken hinnehmen müssten. Viele Geschäftsleute in Herbede würden den Kaufkraftverlust nicht überstehen und Leere statt Idylle wäre die Zukunft unseres Dorfes.“