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Die Karriere planen
Erst einmal ist Klarheit gefragt. „Wer seine Karriere plant, sollte seine momentane Situation, die Fähigkeiten und Eigenschaften sowie die beruflichen und privaten Interessen möglichst exakt festhalten“, rät Petra Timm, Pressesprecherin von Randstad Deutschland. Je sorgfältiger und selbstehrlicher die Analyse, umso leichter falle es, Ziele zu definieren. „Am besten gehen dabei Realismus und Optimismus Hand in Hand“, betont die Expertin.
Das nötige Know-how für den geplanten Traumjob lässt sich erlernen oder in Zwischenschritten aneignen. Etwa durch Praxis in vorbereitenden beruflichen Stationen oder durch passende Weiterbildungsmaßnahmen.
Wer hingegen beim aktuellen Arbeitgeber seine Karriereziele verfolgt, sollte seine Vorgesetzten kontinuierlich um Feedback bitten und mit ihnen gemeinsam klären, welche Entwicklungschancen es im Unternehmen gibt und was nötig ist, um diese zu realisieren.
Chancengerechtigkeit im Arbeitsmarkt stärken
Der Arbeitskräftemangel bleibt für Unternehmen aller Größen ein zentrales Thema. Während Firmen nach qualifizierten Talenten suchen, fühlen sich viele Arbeitnehmende in ihren Chancen begrenzt.
Inklusion, Gleichberechtigung und Diversität sind dabei wesentliche Bestandteile einer erfolgreichen Geschäftsstrategie, die hilft, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. „Es geht nicht nur darum, ständig neue Arbeitskräfte zu suchen,“ erklärt Richard Jager, CEO von Randstad Deutschland. „Unternehmen, die als attraktive Arbeitgeber gelten möchten, müssen den vorhandenen Mitarbeitenden die besten Chancen bieten. Chancengerechtigkeit ist hier der Schlüssel.“ 68 Prozent der Unternehmen in Deutschland sehen Handlungsbedarf und betrachten die Förderung von Chancengerechtigkeit als Aufgabe. Rund die Hälfte der Unternehmen setzt bereits Maßnahmen um. Beim Recruiting senken Unternehmen Hürden und öffnen sich für eine vielfältigere Bewerberauswahl – etwa durch flexiblere Qualifikationsprofile. Die Förderung individueller Karrierechancen hilft, persönliche Hintergründe und Bedürfnisse stärker zu berücksichtigen. Dazu gehört der Zugang zu Weiterbildung.
Vorteile eines Personalvermittlers oder Headhunters
Wenn die eigenen Qualifikationen nicht vollständig den Anforderungen eines Stellenprofils entsprechen, schreckt das viele Jobsuchende ab. Hier kann ein Personalvermittler oder Headhunter helfen, denn durch ihre enge Zusammenarbeit mit Unternehmen haben die Profis den Einblick, welche Qualifikationen für eine Position wirklich entscheidend sind.
In der realen Arbeitswelt ist das perfekte Matching eher eine Seltenheit. Nur sehr wenige Jobsuchende erfüllen alle Kriterien der oft anspruchsvollen und umfangreichen Anforderungskataloge, mit denen Arbeitgeber ihre Wunschkandidaten zu finden hoffen. Deshalb bewerten Personal-Experten nicht nur den Lebenslauf, sondern nehmen das Gesamtpaket in den Blick.
Dabei berücksichtigen sie neben den fachlichen Qualifikationen auch die sogenannten Soft Skills. Dazu gehören zum Beispiel persönliche Stärken wie Teamfähigkeit, Kommunikationstalent, Flexibilität oder Durchsetzungsfähigkeit. „Versierte Personalprofis ermitteln, welches Entwicklungspotenzial ihre Kandidatinnen und Kandidaten mitbringen“, weiß Petra Timm. „Sie erkennen, wer für eine bestimmte Position geeignet ist, auch wenn einzelne Anforderungen nicht von vornherein erfüllt sein sollten“, betont die Pressesprecherin von Randstad Deutschland.
Mit maßgeschneiderten Strategien heben die Personalvermittler und Headhunter die Stärke des Jobsuchenden hervor und bereiten ihn auf ein Vorstellungsgespräch oder eventuelles Assessment Center vor. Auch weniger erfahrenen Bewerbern oder Quereinsteigern öffnen sich so ganz unerwartete neue Möglichkeiten.
Nicht selten sind es gerade diejenigen Talente, die nicht sämtlichen Formalien der ursprünglichen Ausschreibung entsprechen, die alle Erwartungen übertreffen.
Weibliches Potenzial wird zu häufig vernachlässigt
Viele Unternehmen verkennen noch immer das große Potenzial von Frauen. Weibliche Mitarbeitende werden im Hinblick auf Karriere und Kompetenzen weniger gefördert als Männer, wie eine Randstad-Studie zeigt.
Dabei ist echte Gleichstellung angesichts des Fachkräftemangels kein optionaler Punkt mehr, sondern dringende wirtschaftliche Notwendigkeit. Doch obwohl die Erwerbstätigkeitsquote von Frauen in Deutschland inzwischen laut Statista bei rund 72 Prozent liegt, bleibt die Teilzeitquote hoch: Fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen (47,8 Prozent) arbeitet nicht in Vollzeit.
„Damit bleibt ein wichtiges Potenzial am Arbeitsmarkt ungenutzt“, weiß Carlotta Köster-Brons von Randstad Deutschland. Und auch bei Karriere und Kompetenzerwerb müssen Frauen Abstriche machen. Dass der Arbeitgeber nie mit ihnen über ihre Entwicklung und Karriere spricht, ist für 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen Realität. Zum Vergleich: Nur 29 Prozent ihrer männlichen Kollegen müssen auf Karrieregespräche verzichten. „Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern herrschen in Deutschland noch immer deutlich konservativere Rollenbilder vor.
Eine in Vollzeit arbeitende Mutter ist eher die Ausnahme als die Regel“, erklärt Carlotta Köster-Brons. „Zudem werden Teilzeitbeschäftigte häufig nicht für Führungsrollen in Betracht gezogen, weil für viele Arbeitgeber nicht nur die Qualifikation, sondern eine hohe Präsenzzeit ausschlaggebend ist. Dabei zeigen viele Beispiele, dass Führung auch in Teilzeit hervorragend funktioniert.“
Außerdem geben 55,3 Prozent der Frauen an, von ihren Arbeitgebern nicht bei Weiterbildungen und dem Erwerb von Qualifikationen unterstützt zu werden, während es bei den männlichen Kollegen nur 49,8 Prozent sind. „Dabei haben wir die bestausgebildete Frauengeneration aller Zeiten und damit ein Riesenpotenzial für die Wirtschaft“, sagt Carlotta Köster-Brons. „Unternehmen, die das ignorieren, setzen ihre Zukunftsfähigkeit aufs Spiel.“
Arbeitsmarktexperten empfehlen deswegen, auf eine verbindliche Förderung von Frauen zu setzen, um Ungleichheiten abzubauen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu gehören gezielte Weiterbildungs- und Karriereangebote, aber auch die Stärkung von Männern in ihren Rollen als Vater, um verkrustete Rollenbilder aufzubrechen und echte Gleichstellung zu unterstützen. txn