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Gesundheit

Krebsgeschichten 2025: Die Veranstaltungsreihe geht weiter

Dres. Matschke und Nückel referieren am Mittwoch, 4. Juni, zu Chemotherapie-Nebenwirkungen.

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Die Veranstaltungsreihe „Krebsgeschichten“ der Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen unter der Moderation von Prof. Dr. Andreas Tromm wird fortgesetzt. Sie findet im Café Metamorphose, Hauptstraße 5 in 45549 Sprockhövel (direkt am Busbahnhof Niedersprockhövel) statt
Die nächste Veranstaltung findet am Mittwoch, 4. Juni, 18 bis 19.30 Uhr statt Dr. med. Johannes Matschke, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Prof. Dr. Holger Nückel, Fachbereich Hämatologie, Internistische Onkologie, Hämostaseologie, Palliativmedizin in der Onkologischen Schwerpunktpraxis Bochum, referieren und beantworten Fragen zu Folgen der Chemotherapie. Denn eine Chemotherapie greift nicht nur den Tumor an, sondern kann auch den kompletten Körper in Mitleidenschaft ziehen. Sie ist heute allerdings viel besser verträglich als früher. Anmeldungen direkt im Café Metamorphose unter 02324/708502. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Rückblick: Veranstaltung Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bei der letzten Veranstaltung zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs referierte Chefarzt Priv. Doz. Dr. Benno Mann, Klinik für Allgemeine und Spezielle Viszeralchirurgie, Robotic Surgery, Augusta-Kliniken. Es war ein beeindruckender, lebendiger Vortrag vor einem bis fast auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungsraum. Während bei manchen Krebsarten in den letzten zehn Jahren ein Rückgang zu verzeichnen ist, verhält es sich beim Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreas) anders. Im Jahr 2022 erkrankten etwa 18.738 Menschen an Bauch­speichel­drüsen­krebs (Pankreas­karzinom).
Mit einem Anteil von neun Prozent (Frauen) bzw. 7,5 Prozent (Männer) ist es bei beiden Geschlechtern die viert­häufigste Krebs­todes­ursache (Zentrum für Krebsregisterdaten). Die Tumorerkrankung hat in den letzten zwanzig Jahren deutlich zugenommen. Die Bauchspeicheldrüse hat zwei lebenswichtige Funktionen: sie produziert die Verdauungssäfte, die für die Aufschlüsselung und Zerkleinerung der Nahrung im Darm notwendig sind. Und sie bildet die Hormone Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Ein großes Problem: Bösartige Neu­bildungen der Bauch­speichel­drüse ver­ursachen in den frühen Stadien oft gar keine oder nur unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, Stuhlprobleme, Urin- und Hautverfärbungen, sodass der Tumor häufig erst spät erkannt wird. Alle diese Symptome können auch Hinweise auf andere Erkrankungen sein.
Eine Früherkennung, beispielsweise durch eine Vorsorgeuntersuchung wie bei Darmkrebs, gibt es noch nicht. Gerade sie ist allerdings besonders wichtig. Ärzte entdecken den bösartigen Tumor oft immer noch sehr spät und durch Zufall bei einer anderen Untersuchung des Bauchraums. Bei Verdacht auf ein Pankreaskarzinom führt der Hausarzt zunächst eine körperliche Untersuchung mit einem Ultraschall des Bauches durch. Für weitere Untersuchungen wie eine Computertomographie und eine endoskopische Untersuchung wird an eine Fachklinik überwiesen. Das Pankreaskarzinom ist ein sehr aggressiver Krebs, der sich schnell entwickelt und rasch Metastasen bildet. Ergeben die Untersuchungen einen hochgradigen Verdacht, wird in der Regel sofort operiert. Eine Biopsie wie bei anderen Krebsarten ist bei der Bauchspeicheldrüse nicht möglich. Eine solche Gewebeentnahme ist sehr schwierig und birgt ein hohes Risiko. Die Operation kann als offene Bauchoperation durchgeführt werden, in sehr vielen Fällen kommt aber ein minimalinvasiver Eingriff mit assistierter Robotik zum Einsatz. Dabei sitzt der Operateur an einer Konsole und steuert mit seinen Händen und Füßen ein präzises Hochleistungsgerät für die mehrstündige und schwierige Operation. Aufgrund der Lage der Bauchspeicheldrüse an der Wirbelsäule und hinter dem Magen ist das OP-Gebiet eine Herausforderung. Im Anschluss an die OP folgt immer eine Chemotherapie.
Ein Todesurteil ist die Diagnose heute nicht immer. Sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie hat in den letzten Jahren eine große Entwicklung stattgefunden. Auch dann, wenn keine Heilung mehr möglich ist, steigt die Lebenserwartung und auch die Lebensqualität der Betroffenen. Als gesicherter Risiko­faktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt das Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv. Starkes Über­gewicht (Adipositas) und Zucker­krankheit (Diabetes mellitus Typ 2) wirken sich ebenfalls nachteilig aus. Daher schauen die Ärzte bei einem Diabetiker genauer hin, wenn Beschwerden oder Veränderungen auftauchen. Ein weiteres Risiko: sehr hoher Alkoholkonsum. Patienten mit chronischer Ent­zündung der Bauch­speichel­drüse (Pankreatitis) haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.  anja