Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Gesundheit

Krebs: Experten referieren und beantworten Fragen

Die Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen lädt ein.

Logo Krebshilfe.jpg

Die Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen hat ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Krebsgeschichten” aus den Jahren vor der Corona-Pandemie wieder aufgenommen.
Zum Start ging es mit Chefarzt Dr. Matthias Losch, Augusta-Frauenklinik, um das Thema Brustkrebs. Vor interessierten Frauen und Ärzten referierte er über Diagnostik und operative Versorgung. Etwa 7000 Neuerkrankungen gibt es jährlich in Deutschland. Jede 8. bis 9. Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs - aber auch Männer können diesen Krebs entwickeln. Je früher die Diagnostik erfolgt, desto größer sind die Heilungschancen. Neben persönlichen Tastuntersuchungen, die mindestens einmal im Monat stattfinden sollten, haben Frauen einen Anspruch auf ein Mammographie-Screening. Diese Einladung erfolgt automatisch alle zwei Jahre und wird ab dem 1. Juli 2024 auf Frauen bis zu einem Alter von 75 Jahren erhöht. Bei jungen Frauen erfolgt die Diagnostik häufig über Ultraschall.
Muss ein Verdachtsbefund abgeklärt werden, geschieht dies mittels MRT und Biopsie. Per Beamer zeigt der Experte verschiedene Aufnahmen von Erkrankungen, aber auch von Unterschieden zwischen Zysten, Fibroadenom und Karzinom. Die Beteiligung an Vorsorgeuntersuchungen der Brust liegt bei Frauen bei etwa 55 bis 60 Prozent. Deutlich geringer sind die Quoten bei den Männern - bei Darmkrebs beispielsweise liegen sie um 20 Prozent.
Während man früher bei operativen Methoden oft vor der Operation nicht wusste, ob man brusterhaltend operieren konnte, ist dies seit Mitte der 80er Jahre zum Standard geworden. Über 80 Prozent der Patientinnen können so operiert werden. Für Brust und Achselhöhle (die Entfernung von Lymphknoten) gibt es heute moderne und oft minimalinvasive Methoden, die für den Betroffenen weitaus schonender sind, als dies vor Jahren der Fall war.
Nicht selten wird vor der Operation eine Chemotherapie gegeben, um den entdeckten Tumor zu verkleinern. Man kann heute einen Gentest durchführen, um festzustellen, ob die betroffene Patientin von einer Chemotherapie profitieren würde. Nach der Operation erfolgt in der Regel eine Strahlentherapie.
Die Therapien, so Losch, seien immer individueller geworden und werden in Tumorkonferenzen mit mehreren Experten passgenau für den jeweiligen Patienten erarbeitet. Die Karzinomchirurgie ist eng mit der ästhetischen Chirurgie verbunden. In manchen operativen Fällen besteht sogar die Möglichkeit, eine Rekonstuktion der Brust zeitgleich zur Tumorentfernung vorzunehmen. Entscheidend sind dabei viele verschiedene Faktoren zu Größe und Lage des Tumors.
In jedem Fall kann der Experte der interessierten Zuhörerschaft Hoffnung vermitteln, denn die Heilungschancen sind gut. Selbst mit Metastasen ist ein Leben über über viele Jahre mit hoher Qualität möglich. Eingebunden in den Vortrag und auch danach wurden viele Fragen der Teilnehmer gestellt und beantwortet. Besonders gut kam auch die lockere Caféhaus-Atmosphäre im Veranstaltungsort, Café Metamorphose in Sprockhövel am Busbahnhof, an.
Am Mittwoch, 13. März, 18 bis 19.30 Uhr, steht der nächste Vortrag auf dem Programm. Dr. med. Andreas Tromm, langjähriger Chefarzt im Ev. Krankenhaus Hattingen, Internist und Gastroenterologe - und Gründungsmitglied der Krebshilfe Sprockhövel-Hattingen - spricht gemeinsam mit Chefarzt Dr. Menno Mann zum Thema Darmkrebs. Dr. Mann ist vor allem Spezialist mit Operationen mithilfe von Robotik-Systemen.
Anmeldungen zu der Veranstaltung sind möglich über das Café Metamorphose, Telefon 02324/708502.