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Witten

Krankenhausgemeinschaft klagt: mit Plänen befassen

Auf Klinikgelände an der Pferdebachstraße sollen Plätze für Psychiatrie-Patienten entstehen.

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Während die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne und Castrop-Rauxel, zu der auch das evangelische Krankenhaus an der Pferdebachstraße (Bild) gehört, auf dem Klinikgelände in Witten eine Psychiatrie errichten möchte, will ungeachtet dessen das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke in der ersten Julihälfte dieses Jahres die Versorgung der Wittener Psychiatriepatienten übernehmen.

Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne und Castrop-Rauxel plant auf dem Gelände des evangelischen Krankenhauses an der Pferdebachstraße eine Psychiatrie zu errichten, um eine ortsnahe Versorgung sicherzustellen.
Um dem Plan öffentlichen Nachdruck zu verleihen, hatte die Krankenhausgemeinschaft in jüngster Vergangenheit einen Infostand mit Unterschriftenaktion auf dem Marktplatz vor dem Rathaus in Witten eingerichtet. Während eines Samstages standen Rede und Antwort: zahlreiche Ärzte, Apotheker und Vertreter aus der Politik. Sie alle unterstützen das Vorhaben der Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne und Castrop-Rauxel, zu der auch das Wittener Krankenhaus gehört.
Mit einer Unterschrift konnten auch Wittener Bürger den Wunsch bekräftigen, vor Ort eine Psychiatrie vorzufinden zu können und haben damit die Online-Petition des Betreibers unterstützt.
Unterschriftenlisten liegen darüber hinaus in allen Apotheken in der Wittener Innenstadt aus, wo ausgefüllte Zettel auch abgegeben werden können. Auch etliche Arztpraxen in Witten beteiligen sich an der Aktion.

Zustimmung bei Bevölkerung
Während das Vorhaben in der Bevölkerung auf Zustimmung trifft, lehnen das Land Nordrhein-Westfalen, der EN-Kreis und die Bezirksregierung Arnsberg die Pläne ab. Dabei hatte das Gesundheitsministerium eindeutig einen Bedarf für Witten in der psychiatrischen Grundversorgung festgestellt. Vor allem für gerontopsychiatrische Patienten sei eine stationäre Einrichtung wichtig, denn für diese gebe es aktuell kein angemessenes Behandlungsangebot – weder in Witten, noch in der Region.

Online-Petition
Derzeit läuft ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gegen die Entscheidung von Politik und Behörden. Gleichzeitig werben Wittener mit einer Online-Petition um Unterstützung für eine Psychiatrie in Witten mit dem Ziel, dass sich das NRW-Gesundheitsministerium noch einmal mit den Plänen befasst. Interessierte können sich unter www.openpetition.de/petition/online/psychiatrie-in-witten-fuer-witten mit ihrer Stimme für eine eigene Psychiatrie in der Ruhrstadt starkmachen.
Sie stimmen damit einer Petition an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu, dass die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne und Castrop-Rauxel auf dem Klinikgelände an der Pferdebachstraße 79 vollstationäre Plätze und 21 Tagesklinikplätze für Psychiatrie-Patienten einrichten kann, was dem Bedarf entspreche.

Stellungnahme der Klinik
Ungeachtet dessen will das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke (GKH) in der ersten Julihälfte die Versorgung der Wittener Psychiatriepatienten übernehmen. In einer Stellungnahme nimmt die Klinik Bezug auf die Pläne des Krankenhauses aus Witten. Die Landesregierung habe sich für den Ausbau der Psychiatrie an der Herdecker Klinik auch für Patienten aus Witten entschieden, und zwar schon im Herbst 2019 nach einem intensiven Prüfungs- und Auswahlprozess durch Verwaltung und Politik. Demnach möge das Herdecker Krankenhaus die psychiatrische Pflichtversorgung auf Witten ausweiten. Das GKH werde dann mit mehreren Standorten in Witten vertreten sein: der psychiatrischen Tagesklinik an der Pferdebachstraße, die mit einer psychiatrische Ambulanz an der Körnerstraße ergänzt werde, wo Patienten verschiedene Behandlungsangebote
bekommen, um stationäre Aufenthalte zu verringern oder zu verkürzen; ferner seien mobile Behandlungsteams im Einsatz, um Patienten eine Krankenhausbehandlung im häuslichen Umfeld zu ermöglichen.
Mobile Behandlungsteams
Dafür seien mobile, ärztlich geleitete Behandlungsteams im Einsatz. Neben der psychiatrischen Tagesklinik werde das Gemeinschaftskrankenhaus in der Innenstadt noch in diesem Jahr eine zusätzliche psychosomatische Tagesklinik mit 14 Plätzen eröffnen. Denn die Nachfrage nach ambulanter psychosomatischer Behandlung steige an.