Verschiedene Bauformen und ein Freiraumkonzept mit viel Grün sollen hier entstehen.
So soll es einmal aussehen - die Fotoausstellung zum Klimaquartier Pottacker zeigt die mögliche Zukunft. Der städtebauliche Entwurf sieht für das knapp drei Hektar große Gebiet rund 200 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau mit etwa 30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum vor. Das Mobilitätskonzept zeigt auf, wie ein autoarmes Quartier mit niedrigem Stellplatzschlüssel gestaltet werden kann.
Auf der langgestreckten Fläche zwischen Feldstraße, Talstraße und der Bredenscheider Straße soll gebaut werden. Das ist nicht neu. Bereits seit 2009 ist das Gebiet im Gespräch. 2013 gab es erste Planungen, 2015 erste Erschließungen mit einer angelegten Baustraße. Ursprünglich war an Stadtvillen, Doppel- und Mehrfamilienhäusern gedacht. Doch dann passierte erstmal lange Zeit nichts.
2022 beschloss die Kommunalpolitik unter Federführung von SPD und Grünen eine Änderung der bisherigen Ziele. Im Mittelpunkt soll jetzt die Nachhaltigkeit stehen. Der Bebauungsplan Nr. 178 „Klimaquartier Pottacker“ soll aufgestellt werden. Zur Umsetzung der neuen Ziele kooperiert die Stadt mit NRW.URBAN, der Tochtergesellschaft des Landes NRW für Stadtentwicklung. Im Vorfeld der Neuplanung wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Acht Büros nahmen daran teil. 2024 wurde schließlich der Sieger verkündet – das Planungsbüro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH mit MOLA Landschaftsarchitektur, der mobil-werk GmbH und der Leinfelder Ingenieure GmbH. Nachhaltigkeit und Biodiversität spielen nun bei der Realisierung eine große Rolle.
Deutlich weniger Platz für Autos
Geplant sind 200 Wohneinheiten. Mindestens dreißig Prozent von ihnen werden als öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. Es wird flexibel nutzbare Mehrzweckräume, ein Café und eine Kita geben. Was nicht dominieren wird, ist Raum für Autos. Die urspünglich in den Planungen vorgesehe Tiefgarage findet sich im Siegerentwurf nicht wieder. SPD und Grüne betonten schon 2022 bei der Neuausrichtung des Baugebietes, dass die Tiefgarage aus der Zeit gefallen sei.
Für die Straße Pottacker hat der Mobilitätsausschuss der Stadt erst Anfang März 2025 auch eine neue Bewohnerparkzone beschlossen. Sie soll noch in diesem Jahr eingerichtet werden. Denn Parkplätze für die Anwohner sind dort schon seit langer Zeit Mangelware. Für die Zukunft setzt man im neuen Quartier allerdings sowieso verstärkt auf verschiedene Sharing-Angebote. Es wird Stellplätze geben, aber in deutlich geringerer Zahl.
Beschluss für Bebauungsplan ist für 2026 geplant
So geht es jetzt weiter: das städtebauliche Konzept wird finalisiert und darauf aufbauend ein Bebauungsplanentwurf erarbeitet. Frühzeitig wird die Öffentlichkeit eingebunden und die Bürger haben die Möglichkeit, Bedenken und Anregungen vorzubringen. Eine erste Gelegenheit gab es dazu bei einer Infoveranstaltung im Mai. Wenn der Entwurf des Bebauungsplanes fertig ist, wird dieser öffentlich ausgelegt. Die Bürger haben dann nochmals die Gelegenheit, Bedenken und Anregungen vorzubringen. Ziel ist es, den Bebauungsplan Anfang 2026 zu beschließen. anja