Logo
Superbanner 749 x 89 Pixel_Platzhalteranzeige.jpg
Hattingen

Kinder in Namibia: Viel erreicht, aber noch viel zu tun

Plötzlicher Tod der Vorsitzenden. Verein braucht personellen Nachwuchs und neue Paten.

HAT-Namibia-Dez2023.jpg

Im nächsten Jahr wird der Verein „Kinder in Namibia“ 25 Jahre alt. Petra Haaf und Annette Krauskopf vom Verein waren in diesem Jahr wieder vor Ort. Foto: Verein

Namibia – ein Land weit weg von Hattingen. Und vielen Hattingern doch sehr vertraut, denn die Hattingerin Ingeborg Lalk gründete 1999 den Verein „Kinder in Namibia“ als Hilfsprojekt. Fast 25 Jahre Arbeit stecken in den verschiedenen Projekten des Vereines, der mittlerweile an vier Standorten in Windhoek, Swakopmund, Keetmanshoop und Dordabis tätig ist. Nach dem Tod von Ingeborg Lalk im November 2010 übernahm Gabriele Kroll den Vorsitz. Sie verstarb überraschend im November dieses Jahres.
Erstmalig nach der Corona-Pandemie waren die Vereinsmitglieder Petra Haaf und Annette Krauskopf wieder vor Ort. Es ist viel geschafft, aber es soll auch nach dem traurigen Tod von Gabriele Kroll weitergehen. Doch dazu braucht der Verein dringend neue Mitglieder und neue Paten für die Kinder in Namibia. „Wir sind nur noch rund ein Dutzend Mitglieder und derzeit haben wir etwa 100 Patenschaften für die Kinder. Eine Patenschaft kostet 25 Euro pro Monat und damit finanziert der Verein Kita- oder Schulbesuch mit allem, was dazu gehört. Beispielsweise Schuluniformen oder Bücher oder den Transport zur Schule für die Farmerkinder“, erzählt Petra Haaf. Sie gehört schon länger zum aktiven Team des Vereines und war mehrmals bereits vor Ort. Einmal im Jahr reisen Vereinsmitglieder nach Namibia - während der Corona-Pandemie fiel das natürlich aus.
„Es hat sich viel verändert“, überlegt Annette Krauskopf, die in diesem Jahr gemeinsam mit Petra Haaf die Einrichtungen besuchte. Übrigens auf Privatkosten und bei Nutzung des eigenen Urlaubs. „Manche Kinder sind nicht mehr im Patenprogramm, weil sie arbeiten müssen. Die Eltern haben durch die Corona-Pandemie ihren Job verloren oder sind verstorben“, sagt sie. Und überhaupt - in Afrika ticken die Uhren anders. „In einem Kindergarten kann es durchaus vorkommen, dass Kinder dort morgens abgegeben und nicht wieder abgeholt werden - oder erst nach einer längeren Zeit.“
Über die vielen Jahre hinweg konnte der Verein ein Netzwerk vor Ort aufbauen. „Wir brauchen hier natürlich Menschen, mit denen wir Dinge besprechen können. Bei unserer Arbeit helfen auch die digitalen Medien. Das ist heute einfacher, als es noch zu Gründerzeiten war.“
Was aber deutlich schwieriger geworden ist: Menschen in Hattingen und Umgebung für ehrenamtliche Vereinsarbeit zu gewinnen und Menschen für die Übernahme einer Patenschaft zu begeistern.
Neben den Neuaufnahmen der kleinen Kinder geht es mittlerweile auch um Fragen von Ausbildung, Studium und Beruf – Fragen, die Vereinsgründerin Ingeborg Lalk nie hatte. „Schön sind aber unsere Erfolgsgeschichten. Zum Beispiel haben wir Nico. Er arbeitete als Steward bei Air Namibia und nachdem die Fluggesellschaft pleite ging, suchte er sich einen Job bei einer Autovermietung auf Fidschi. Oder Maja, die bei einer Stiftung arbeitet. Oder Jean-Dee. Er hat einen Job auf Bali. Neben der unmittelbaren Hilfe vor Ort für Wohnen und Lebensmittel, trägt die Bildung eben dazu bei, dass die Kinder eine bessere Chance haben, einen Job zu finden und sich selbst ernähren zu können.“ Natürlich - das wissen Annette Krauskopf und Petra Haaf auch - gilt das nicht für jeden. Aber jeder Einzelne ist ein Schritt in die richtige Richtung. „Deshalb brauchen wir dringend mehr Paten, die unsere Kinder unterstützen. Und genauso dringend brauchen wir Menschen in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit.“ Gerade jetzt. Alle sind tief betroffen vom plötzlichen Tod der Vorsitzenden Gabriele Kroll.
Regelmäßig ist der Verein auch seit Jahren mit dem Verkauf selbstgemachter Kleinig- und Köstlichkeiten auf dem Hattinger Weihnachtsmarkt in der Sparkassenhütte vertreten. In diesem Jahr hat das mit der Anmeldung nicht geklappt. Daher sucht der Verein in der Vorweihnachtszeit noch dringend eine Möglichkeit, an einem Tag mitten in Hattingen seinen Verkaufsstand aufzubauen. Wer helfen möchte, wendet sich per Mail an Annette Krauskopf, E-Mail annette.krauskopf@gmail.com. Am 8. Dezember steht der Verein im Reschop-Carré. Infos: www.kinder-in-namibia-ev.de.tl
Spende: DE28 4305 1040 0000 071092, Sparkasse Hattingen. anja