Auf Regen folgt Sonnenschein, auf den 12. eines Monats der 13.
Allgemein gilt für viele Menschen jedoch ein Freitag, der auf einen Donnerstag, dem 12. folgt, als Unglückstag. Müssen Sie sich Gedanken oder gar Sorgen machen, dass der 13. Mai 2022 auf einen Freitag fällt? Die Antwort lautet: nein.
In jedem Jahr gibt es mindestens einen und höchstens drei dieser vermeintlichen Unglückstage. Neu ist die vermutete Bedeutung der 13 als Unglückszahl nicht: Schon in der nordisch-germanischen Mythologie wurde ihr eine negative Bedeutung zugesprochen, während in der jüdischen Tradition die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes darstellt, weil sie über der Zwölf steht. Nach dem Neuen Testament wurde Jesus Christus zumindest an einem Freitag gekreuzigt, dem die Gläubigen am Karfreitag gedenken. Noch bis 1930 galt wiederum im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten (auch „Freien“ genannt). Die Horrorfilmreihe „Freitag, der 13.“ machte sich das negative Image dieses Datums geschickt für Marketingzwecke zunutze. Zu guter Letzt soll der Börsencrash 1929 in New York an einem Freitag, dem 13., stattgefunden haben. Tatsächlich startete er jedoch an einem Donnerstag und wirkte sich durch die Zeitverschiebung in Europa am besagten Freitag aus.
Verkehrsunfallzahlen sprechen eine andere Sprache
Nehmen wir die Zahlen der amtlichen Unfallstatistik aus den letzten Jahren, zeigt sich aus statistischer Sicht, dass sämtliche bösen Vorahnungen oder Ängste unbegründet sind. 2018 krachte es am Freitag, dem 13. April und 13. Juli, insgesamt 957 bzw. 1123 mal mit Personenschaden. Im Jahresdurchschnitt betrugen die Zahlen für jeden Freitag des Jahres 971 im Mittel. 2018 lagen die Unfallzahlen also einmal über, einmal unter dem Durchschnitt. Die Zahlen relativieren sich, wenn sie auf jedes unserer Bundesländer umgerechnet werden: 2018 waren das 60 bzw. 70 Unfälle an diesem Tag z. B. in NRW, Bayern oder Bremen.
Was auffällt: der normale Freitag ist der unfallträchtigste Tag einer Woche mit Zahlen von plus 15 Prozent über dem Wochenmittel. Es liegt daran, dass am fünften Tag der Woche auch Ausflügler und Wochenendpendler zusätzlich die Straßen füllen. Samstags und sonntags ist es dagegen eher ruhig.
Wir sollten deshalb immer vorausschauend und umsichtig fahren. Der Leiter der WDR-Verkehrsredaktion Alfred Zerbahn formulierte es bis 1996 jeden Samstagmorgen mit den Worten: „Fahren Sie bitte vorsichtig… immer…“ dx