Neue Partyreihe soll ausgebaut werden.
Erste Herzbeben-Party in Witten war zufriedenstellend, aber die Veranstalter hatten sich mehr erhofft. Das IMAGE-Magazin hat mit Volker Missun von Ruhrpott Wine & Dine gesprochen.
IMAGE Wie zufrieden sind Sie mit der Veranstaltung?
MISSUN: Es war ein schöner Abend, die Besucher hatten viel Spaß und wir haben viel positives Feedback erhalten. Circa 170 Leute waren da, das ist aber für ein schönes Format trotzdem zu wenig. Wir hatten mit mehr gerechnet, da wir mit den umliegenden Städten auf mehrere hunderttausend Einwohner kommen. Es hat wahrscheinlich mit der Location zu tun. In der Werkstatt Witten gibt es viele Veranstaltungen im kulturellen Bereich, sie ist eine Institution. Veranstaltungen sind im Moment aber sehr schwierig. Zudem gibt es parallel ein Überangebot an Möglichkeiten für die Leute. Am Veranstaltungstag hatte zudem der VfL Bochum ein Heimspiel. Das alles entschuldigt aber nichts.
IMAGE Ist die Veranstaltung möglicherweise nicht dauerhaft zukunftsfähig?
MISSUN: Es geht nicht darum, dass die nicht bleibt. Das Format war schön, die Besucher waren sehr zufrieden. Die Location wird aber eine andere, kleinere sein. Offiziell kann ich nur noch nicht sagen welche. Es soll eine Überraschung werden. Ich gehe aber davon aus, dass sie besser zur Veranstaltung passt.
IMAGE In welchem Rhythmus soll es die Party geben?
MISSUN: Es ist noch offen, ob wir sie einmal oder zweimal im Jahr veranstalten werden. Das liegt schlicht an unseren eigenen Terminen. Wir haben bei Möbel Hardeck in Witten in Haus 1 ein Pop-Up-Bistro eröffnet, in Haus 2 ist für nächstes Jahr eine Gastronomie geplant. Das nimmt viel Zeit in Anspruch.
IMAGE Wie schwierig ist es, namhafte Größen aus der Schlagerszene zu bekommen?
MISSUN: Die ganz großen Namen werden Sie für kleinere Veranstaltungen nie kriegen. Das hat einen einfachen Grund: Fehlende finanzielle Mittel. Große Namen wie zum Beispiel Mickie Krause sind nur für mindestens fünfstellige Summen zu bekommen. Das rechnet sich bei 200 Personen und zehn Euro Eintritt nicht, das Budget würde gesprengt. Es gibt Möglichkeiten, das funktioniert dann aber nur über Sponsoren.
IMAGE Wäre dies in Witten möglich?
MISSUN: Genau das ist geplant. Wir haben ein paar Künstler angesprochen, die fernsehbekannt sind. Sie wären auch bereit, aber es hängt wirklich an den Sponsoren. Es sind Namen, die mit ihren Fanclubs die Location voll machen können. Wir haben zum Beispiel Kontakt zu Vanessa Mai, der durch unseren Kontakt zu Andrea Berg entstanden ist. Es ändert sich aber mit Blick auf die Besucher seit geraumer Zeit viel auf dem Markt.
IMAGE Inwiefern ändert sich der Markt?
MISSUN: Die Leute sind übersättigt. Auf vielen Stadtfesten gibt es Künstler, die sie sich umsonst ansehen können. So denken sie sich: Warum soll ich dann für eine Party viel Eintritt zahlen? Wir wollen deshalb lieber ein gezieltes Format mit weniger Künstlern anbieten. Es könnten nächstes Jahr aber fünf statt drei werden. Bei der Vatertagsparty, die wir jährlich veranstalten, bedarf es mehr Künstler. Bei der Herzbeben-Party gibt es gezielt den DJ und wenige Künstler, weil auch das Tanzen im Vordergrund steht und keine Live-Auftritte. Von Hendrik Steimann