Judoka Franz Kofler macht auf seiner Germany-Tour Station bei den SUA-Judoka.
Franz Kofler verbindet Judo und Natur miteinander. Der Österreicher macht auf seiner Germany-Tour Station in Annen.
Judo ist viel mehr als ein Kampfsport. Die Facetten des Judosports sind vielfältig. Judo zelebriert seine Werte wie Höflichkeit, Respekt, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Bescheidenheit, Wertschätzung, Freundschaft, Mut, Selbstbeherrschung und auch Bildung. Das sind nicht nur Schlagwörter, sondern diese Werte spiegeln sich auch in den Trainings wieder.
Und ein besonderes Training findet am 12. September ab 15.30 Uhr bei den Judoka der Sport-Union Annen am Kälberweg statt: das Projekt 1000. Hier wird Franz Kofler die Judo-Werte mit den Themen Frieden und Natur in Kontext setzen. Bis 20.30 Uhr wird er auf der Judomatte stehen.
Den Frieden und die Natur in den Kontext mit den Judowerten zu setzen, war für Franz Kofler eine logische Ergänzung. 2017 wurde seine These „Friede ist keine Selbstverständlichkeit“ noch ein wenig belächelt. Heute hat uns dieses Thema eingeholt und der Krieg steht vor der Haustüre. Sein Zitat dazu: „Der Krieg beginnt nicht am Schlachtfeld, sondern er beginnt in den Köpfen der Menschen.“ Die Mutter Erde ist unser Gastgeber. „Wir als Gäste haben die moralische Verpflichtung uns so zu benehmen, wie es uns die Judowerte lehren. Freundlich, respektvoll, in Freundschaft, mit Wertschätzung, in Bescheidenheit und ehrlich. Wir dürfen unseren Gastgeber nicht bestehlen, nicht ruinieren und zerstören.“
Warum Projekt 1000? Zur Idee die Judowerte mit Frieden und Natur zu verbinden, bedarf auch einer authentischen Verbreitung der Themen. Franz Kofler machte sich das Ziel, in zehn Jahren 1000 Clubs zu besuchen, dort 1000 Trainings abzuhalten und alles großteils, der Natur zuliebe, umweltfreundlich und vorbildhaft mit dem Fahrrad und Zelt zu bewältigen. Ziel war es auch, mit dem Fahrrad abschließend von Österreich nach Japan zu fahren und die Erfahrungen und Botschaften in den Kodokan (Geburtsstätte des Judo) zu bringen. Dies ist aber aufgrund der momentanen geopolitischen Lage nicht möglich bzw. mit großer Gefahr für Leib und Leben verbunden. Daher gibt es nun eine alternative Route: die Europa-Tour.
2017 besuchte Franz Kofler also als ersten Verein den JC-Eltmann in Franken. Inzwischen folgten knapp 200 Vereine in Deutschland, Schweiz, Österreich, Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg. Die Pandemie hat dieses Projekt unterbrochen.
Jetzt im Sommer 2022 geht’s wieder weiter. Es startet der Teil drei der Mission. Und das steht für 2022 auf dem Plan: In 46 Tagen werden 24 Clubs in Deutschland besucht. Dabei wird ein normales Judotraining geleitet und die Judowerte, der Frieden und die Natur durch verschiedene Beispiele der Jugend und den Erwachsenen in Erinnerung gerufen. Die Germany-Tour 2022, mit dem Besuch der 24 Clubs ist mit 2400 Radkilometer verbunden.
Judo als Lebensschule ist ein wichtiges Argument, warum die Eltern ihre Kinder zum Judo schicken. Deshalb ist es auch wichtig, diese Argumente, wie „Judowerte, körperliche Grundausbildung, Selbstbewusstsein etc.“ auch nach außen zu tragen.
Veranstalter ist die World Judofamily, eine Internationale Plattform, mit dem Ziel die Judowerte und das Judo im Sinne ihres Gründers Jigoro Kano zu fördern und zu verbreiten.