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Impfstelle in Ennepetal: Neustart geglückt und viel beachtet

18.11.2021: Keine 50 Tage nach dem Aus des Impfzentrums gibt es in der Impfstelle...

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Sie waren unter den Ersten, die am Mittwoch im wieder eröffneten Impfzentrum - das jetzt stationäre Impfstelle genannt wird - in Ennepetal im Wartebereich Platz nahmen: Ursula und Jürgen Müller. Sechs Monate nach ihrer Zweitimpfung hatten sich die Hattinger auf den Weg in den Südkreis gemacht und holten sich ihre Drittimpfung ab.
Sie kamen nicht alleine, bereits um 9.30 Uhr bildete sich eine längere Warteschlange auf dem Parkplatz des ehemaligen Aldi-Marktes an der Kölner Straße. Zu diesem Zeitpunkt liefen drinnen die letzten Vorbereitungen für den Neustart: Finale Hinweise für den Ablauf von Einlass und Anmeldung geben, Unterlagen bereitlegen und Impfkabinen mit Material ausstatten - diese Routinen vermischen sich mit ein wenig Unsicherheit darüber, was dem Öffnen der Türen um 12 Uhr passieren könnte, passieren wird.
Stationäre Angebote wie das in Ennepetal - quasi Impfzentren light - sollen nach einem Erlass der Landesregierung jetzt an vielen Orten in allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen entstehen. Möglich machte den Schnellstart im Ennepe-Ruhr-Kreis die vorrauschauende Verlängerung des Mietvertrags für das ehemalige Impfzentrum.
"Wir wollten für den Fall vorbereitet sein, dass uns das Land beim Impfen wieder eine größere Rolle zuschreibt, haben daher alle Impfstraßen stehenlassen und das Gebäude vorrübergehend nur als Büro und Lager genutzt", berichtet Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.
Dies ist seit Mittwoch Geschichte. Keine 50 Tage nach dem Aus des Impfzentrums gibt es in der Impfstelle unter den Mitarbeitern von Sicherheitsdienst und Kreisverwaltung, medizinischem Personal und Servicekräften mehr als ein "Hallo, schön dich hier beim Impfen wiederzusehen". Gleichzeitig sind aber auch viele neue Gesichter im Team.
"Da viele von den bis Ende September hier Eingesetzten jetzt wieder woanders beschäftigt sind, mussten wir uns beispielsweise für den An-und Abmeldebereich sowie die Betreuung in der Wartezone neue Kräfte suchen. So kurzfristig keine ganz einfache Aufgabe. Einer unserer Rettungsanker waren hier die Auszubildenden der Kreisverwaltung. Gut, auf sie setzen zu können", berichtet Dr. Christian Füllers, Regionalleiter der koordinierenden Impfeinheit im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Vor der Tür geht die Wartezeit nahezu spurlos an den Bürgern vorbei. Ab 12 Uhr sind alle froh, ihre Erst-, Zweit- oder Drittimpfung in Reichweite zu haben. Einziges Manko: Hier und da gibt es Debatten darüber, ob der Booster-Piks schon möglich ist oder nicht.
"Wir halten uns", so Hinterthür, "an die Einschätzung, Drittimpfungen sechs Monate nach der Zweitimpfung zu verabreichen. Dies ist gleichbedeutend damit, dass wir diejenigen, die dies beispielsweise nach viereinhalb Monaten wünschen, derzeit abweisen." Einzige Ausnahme: Bei Johnson und Johnson gelten ab vier Wochen als sinnvoll.
In den vier Impfstraßen wandert derweil Spritze nach Spritze in die Oberarme, gegen 13.30 Uhr ist keine Warteschlange mehr zu sehen. "Nahezu unaufgeregte Bürger, ein tolles Team aus alten Hasen und Neueinsteigern und ein Andrang, den wir gut bewältigt haben", zieht Hinterthür gegen 16 Uhr eine positive Zwischenbilanz für Tag 1 der stationären Impfstelle. Zu diesem Zeitpunkt sind gut 300 Impfungen verabreicht.
Wie geht es weiter? Bis Sonntag sind in Ennepetal täglich vier Impfstraßen geöffnet. Bis Freitag lauten die Öffnungszeiten 12 bis 19 Uhr, am Wochenende 9 bis 16 Uhr. Aktuell sind nur Besuche ohne Termin möglich. Mit wie vielen Impfstraßen in der kommenden Woche geplant wird, darüber wollen die Verantwortlichen nach den Erfahrungen der ersten Tage entscheiden.
Stichwort Medieninteresse
Der Neustart des stationären Impfens im Ennepe-Ruhr-Kreis stieß nrw-weit auf Medieninteresse. Sowohl der Westdeutsche Rundfunk wie auch SAT1 waren mit Kamerateams an die Kölner Straße gekommen, sammelten Eindrücke, interviewten Bürger sowie Impfverantwortliche. Gedreht wurde für die WDR Lokalzeit Dortmund und für das SAT1 NRW Fenster. Zudem war WDR Reporter Jan Schulte mit zwei Liveschalten im WDR Fernsehen präsent.