Mieten und Kaufpreise von Immobilien steigen immer weiter.
Die Fassade als Visitenkarte des Eigenheims hat zahlreiche Anforderungen zu erfüllen, ästhetisch ebenso wie in Sachen Energieeffizienz. Für die energetische Sanierung von Fassaden stellt der Staat großzügige Fördermittel bereit.Foto: djd/Saint-Gobain Weber
Ob diese Entwicklung nachhaltig ist, weiß keiner – sie ist auch von der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank abhängig.
Seit über zehn Jahren steigen die Immobilienpreise unaufhörlich. Manche Experten glauben, dass es schon jetzt eine Immobilienblase gibt – doch das lässt den Markt unbeeindruckt. Nicht nur mehr in den Großstädten, auch in weniger dicht besiedelten Regionen steigen die Preise immer stärker an. Fragt sich, für wen sich ein Immobilienkauf noch lohnt.
Lohnt sich ein Kauf für Eigennutzer?
Die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser haben sich zwar in vielen Städten mehr als verdoppelt. Allerdings zahlt man heute viel weniger Zinsen als in Zeiten, als die Preise noch niedrig waren.
Wer zum Beispiel ein Darlehen über 500.000 Euro benötigt und dafür 1,5 Prozent Zinsen und eine Anfangstilgung von zwei Prozent mit der Bank aushandelt, zahlt monatlich eine Rate in Höhe von 1.460 Euro. Bei fünf Prozent Zinsen und zwei Prozent Anfangstilgung wären die monatliche Darlehensrate bereits bei einem Darlehen über 250.000 Euro gleich hoch gewesen.
Ob sich ein Kauf bei den derzeitigen Immobilienpreisen individuell lohnt, muss immer im Einzelfall betrachtet werden. Wie hoch sind die Mieten für vergleichbare Objekte? Wie sicher ist das eigene Einkommen? Auf lange Sicht fuhren Eigentümer in der Vergangenheit meist besser als Mieter, da erstere nicht nur mietfrei wohnen, sondern durch fortschreitende Tilgung auch ein Vermögen aufbauen.
Lohnt sich ein Kauf für Kapitalanleger?
Der Kauf einer Immobilie zur Kapitalanlage kann sich aus zwei Gründen lohnen:
1. Die monatlichen Mieteinnahmen reichen aus, um die monatliche Rate an die Bank zu zahlen oder übertreffen diese gar.
2. Der Käufer rechnet mit weiteren Wertsteigerungen.
Aufgrund der drastisch gestiegenen Immobilienpreise reichen die Mieteinnahmen heute häufig nicht mehr aus, um trotz Niedrigzinsen das Bankdarlehen zu bedienen – es sei denn, es wird ein hoher Anteil an Eigenkapital eingesetzt.
Allerdings sind die Alternativen zum Immobilienkauf oft unattraktiv: Wer Geld bei der Bank anlegt, erhält nicht nur keine Zinsen, sondern zahlt vielfach Strafzinsen. Insofern kann ein Immobilienkauf zur Kapitalanlage attraktiv sein, um Vermögen zu erhalten und gegebenenfalls von weiteren Wertsteigerungen zu profitieren.
Wann lohnt sich ein Kauf nicht?
Wer beruflich mobil sein muss, ist oft als Mieter besser dran. Auch wer über keinerlei Eigenkapital verfügt, sollte in manchen Fällen vom Kauf absehen: Bei Vollfinanzierungen verlangen Banken meist einen kräftigen Zinsaufschlag, was die Finanzierung deutlich verteuert. Quelle: www.immowelt.de/immobilienpreise