Gemeinschaftsprojekt stärkt in Buchholz den Zusammenhalt und vermittelt Naturwissen.
Eltern und Kinder aus Buchholz kümmern sich gemeinsam um das Gartenprojekt.
Angefangen hat alles 2023. Nils Panniger (41), Justin Schieven (37) und Yannic Cocu (42) hatten herausgefunden, dass die Reservefläche für den städtischen Friedhof nicht mehr gebraucht würde. Ein Teil der Fläche wird nun von Eltern und Kinder aus Buchholz beackert und gepflegt. Die OGS-Kinder der nahen Grundschule sind in das Gartenprojekt genauso eingebunden wie die Kinder der Kita.
In der Regel kommen freitags ab 17 Uhr zwanzig Aktive zusammen. Neben den Begegnungen der Buchholzer gibt es hier immer etwas zu tun, denn das Gartenangebot ist reichlich. „Wir haben Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Kartoffeln, Melde, Erbsen, Mangold, Rettich, Salate, Buschbohnen, Kürbisse, Gurken, Spinat, Broccoli, Fenchel, Zwiebeln, Möhren“, zählt Yannic Cocu auf. Der Biologe lebt seit acht Jahren mit seiner Familie in Buchholz, arbeitet in der Landwirtschaft und weiß, was gut gedeiht. Kleine Schilder zeigen, was es alles gibt. Darunter sind auch Sonnen- und Ringelblumen und Topinambur. Die Pflanze bildet im Herbst kartoffelähnliche Knollen, die roh, gekocht, gebraten oder geröstet gegessen werden. Der Duft von frischem Basilikum liegt in der Luft und vor dem inneren Auge erscheint sofort die Kombination mit Tomate und Mozzarella. Stangenbohnen ranken sich an einem selbstgebauten Holzgerüst empor. Dazwischen wächst natürlich auch Unkraut. „Die Kinder lernen, was die Natur bietet. Sie entdecken Pflanzen, sie jäten, zupfen Unkraut, sie ernten und lernen, dass Nahrung zubereitet werden muss. Sie müssen Geduld aufbringen, denn das, was wächst, ist nicht morgen sichtbar. Wir haben auch Obstbäume gepflanzt – Kirsche, Apfel, Pflaume und Birne. Das dauert etwas, bis man Früchte ernten kann“, sagt Yannic Cocu, der mit anderen Eltern den Garten bewirtschaftet. Alle dürfen natürlich auch ernten, was es gibt. So plant Cocu einen Mangold-Wettbewerb mit dem leckersten Rezept und zu Halloween werden die verschiedenen Kürbisse geerntet. Einige von ihnen werden zubereitet, andere dienen dem klassischen Schnitzwerk. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden auch Samen gezogen.
Soviel Engagement war der Stadt bereits 2023 der dritte Platz beim Heimatpreis wert. 1000 Euro gab es damals. Doch was noch viel mehr zählt: Hier lernen Kinder und Erwachsene in der Natur mit viel Spaß viel über Natur. Die Kuh ist eben nicht lila. von Dr. Anja Pielorz