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Sport

Hoffen auf die nächste Farbe am Gürtel

Taekwondo-Schüler*innen aus dem Haus der Jugend bestehen Prüfungen mit Bravour.

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Müde und angespannt warteten die dreizehn Taekwondo-Schülerinnen und –Schüler auf die Verkündigung der Ergebnisse von Prüfer Markus Sand (Kampfrichter-Referent der NWTU im Bereich Technik): Sie haben alles gegeben! Der Lohn wäre die nächste Farbe an ihrem Gürtel. Etwas, worauf die Sportlerinnen und Sportler zum Teil lange hingearbeitet haben. Am Ende ist das Ergebnis aber eindeutig: Alle Prüflinge haben mit Bravour bestanden.

Viel Mut erforderlich
„Heute haben unsere Schüler den Lohn für ihr hartes Training bekommen“, freut sich Trainer Erkan Tama. Seit mehr als 30 Jahren vermittelt er Kindern und Erwachsenen Taekwondo im Haus der Jugend. „Wir sind auf jeden Einzelnen von Ihnen stolz, aber noch viel wichtiger ist es, dass sie durch das Training das Rüstzeug erhalten, sich in gefährlichen Situation selbst behaupten zu können – sei es durch eine selbstbewusste Haltung oder die nötige Selbstverteidigung“, erklärt er weiter.
Und so ist die Prüfung nicht nur das bloße Abfragen von Erlerntem. „Sie sind in einer Prüfungssituation, Eltern und nicht zuletzt der Prüfer schauen ganz genau, was sie jetzt abliefern“, ergänzt Tanja Fischer, ebenfalls ehrenamtliche Trainerin der Gruppe vom Haus der Jugend Hattingen. Das erfordere viel Mut und sei ebenfalls beabsichtigt. „Sie erkämpfen sich ihre Prüfung im wahrsten Sinne und können später stolz auf ihre Leistung zurückblicken und daraus neues Selbstbewusstsein ziehen“, erzählt sie weiter.
In der koreanischen Kampfkunst Taekwondo gibt es insgesamt zehn Schüler-Graduierungen. Dabei wird zwischen ganzen (weiß, gelb, grün, blau und braun) sowie halben (weißgelb, gelbgrün, grünblau, blaubraun, braunschwarz) Farben unterschieden. An diesem Abend erreicht eine Sportlerin sogar den braunen Gürtel. „Taekwondo besteht aus unterschiedlichen Disziplinen, die allesamt während der Prüfung abgefragt werden“, erklärt Erkan Tama. Dazu zählt der Formenlauf, die Selbstverteidigung, das Sparring sowie der Einschritt-Kampf mit Partner oder die Überprüfung der Technik mit und ohne Pratze (Schlagpolster). Neben dem praktischen Teil wird zudem Theorie abgefragt. „Bei gezielter Anwendung kann Taekwondo schweren Schaden anrichten“, erzählt Tama weiter. Daher sei es umso wichtiger, dass die Sportlerinnen und Sportler von Beginn an verstehen würden, dass die koreanische Kampfkunst lediglich im Notfall eingesetzt werden dürfe. Der Notfallparagraf und der Bedeutungsunterschied zwischen Rache und Notwehr sind daher ebenfalls Thema im Unterricht und Teil der Prüfung. „Der Einsatz von Taekwondo zur Gegenwehr ist das absolut letzte Mittel der Selbstverteidigung“, ergänzt Tama. Während des Trainings wird von den Schülerinnen und Schüler Disziplin und Ausdauer abverlangt. „Natürlich kommt bei uns aber auch der Spaß nicht zu kurz, denn gerade Kinder lernen ja bekannter Weise spielerisch am besten.“  
Ab einem Alter von etwa sechs Jahren können Interessierte am Training teilnehmen. Kontaktanfragen können gerne per E-Mail an das Haus der Jugend hdj@hattingen.de gerichtet werden. „Wir sind stolz, seit mehr als fünfzig Jahren im Haus der Jugend Taekwondo anzubieten“, erklärt Aylin Boztug, Sozialarbeiterin im Haus der Jugend Hattingen. „Unter Corona war es für unsere Sportlerinnen und Sportler lange Zeit nicht möglich aktiv zu trainieren, weswegen dieser Erfolg die Leistung noch wertvoller macht.“ Insbesondere, da einige der jetzigen Jugendlichen bereits seit jungen Jahren mit dem Training im Haus der Jugend angefangen und auch in der Coronazeit fleißig und auf Abstand trainiert haben.