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Sprockhövel

Hilfe zur Selbsthilfe: Die Teenager-Mütter von Ruanda

Sprockhöveler Ulrich Pätzold-Jäger hilft seit Jahren. Jetzt war er für das neue Projekt vor Ort.

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Seit vielen Jahren engagiert sich Ulrich Pätzold-Jäger für verschiedene Projekte in Ruanda. Das Land mit sehr junger Bevölkerung ist arm und die Projekte sollen helfen, sich ein besseres Leben aufzubauen. Eines dieser Projekte ist die Unterstützung der Mädchenmütter, die eine Ausbildung zur Schneiderin machen. Foto: privat

Das Projekt „Teenagermütter” oder „Mädchenmütter” in Ruanda im Zentrum von Kijote soll jungen Müttern im Alter zwischen 14 und 22 Jahren, die unter sexueller, physischer, psychischer und wirtschaftlicher Gewalt gelitten haben, helfen, sich aus ihrer sozialen und wirtschaftlichen Misere zu befreien und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Viele von ihnen wurden vergewaltigt und werden danach stigmatisiert und von ihren Familien ausgeschlossen. Die meisten leiden unter Depressionen und haben ihre Ausbildung abgebrochen, auch weil es niemanden gibt, der sich um ihre Kinder kümmert, wenn sie zur Schule gehen. Das Kijote-Projekt versucht, das Leben dieser alleinerziehenden Mütter durch Bildung und ihre Wiedereingliederung in die Kirchengemeinde, in die Familie und in das soziale und wirtschaftliche Leben zu verändern. Zum Projekt gehören Schulungen (beispielsweise im Hinblick auf Verhütung und Aidsprävention) und Praktika (zum Beispiel in einer Nähwerkstatt). Einer der Initiatoren dieses Projektes ist der Sprockhöveler Ulrich Pätzold-Jäger, der in diesem Jahr wieder in Ruanda war und viele Eindrücke und Bilder mitgebracht hat.
Reverend Joseph Ndagiro Bizimana, Vorsitzender des Presbyteriums der PRT Gisenyi, gehört vor Ort zu denjenigen, die sich um das Projekt kümmern. „Im Februar konnten wir Ulrich Pätzold-Jäger und die Partnerschaftsbeauftragten aus Rheinland-Pfalz, die für das Projekt zum Bau von Klassenzimmern in der Grundschule von Kijote gekommen waren, bei uns vor Ort begrüßen. Wir haben die Liste der Mädchenmütter, die Teil des Kijote-Projekts sein werden, beschlossen und auf 79 Mädchen festgelegt. Es gibt drei Gruppen: die Gruppe derjenigen, die die Sekundarschule von der ersten bis zur fünften Klasse besucht haben und in der Lage sind, die Schneiderausbildung zu absolvieren. Dann zweitens die Gruppe derjenigen, die die Grundschule abgeschlossen haben und lesen, schreiben und rechnen können, aber gewisse Defizite haben und eine kurze Nachholbildung absolvieren können, um das Niveau für die Schneiderausbildung zu erreichen. Drittens haben wir die Gruppe derjenigen, die weder lesen noch schreiben konnten und Analphabetinnen sind, die zuerst einen Alphabetisierungskurs besuchen müssen, bevor sie einen Beruf erlernen können.
Außerdem kauften wir 16 Nähmaschinen, Stoffe und Materialien für das Nähen. In der Kijote-Grundschule gibt es einen Raum für das Projekt und nun kann es bald losgehen”, erzählt der Reverend.
Einige Aufgaben müssen noch erledigt werden. Dazu gehören personelle und finanzielle Arbeiten sowie die Ausbildung von Personal, die Einbindung der Familien der Projektteilnehmerinnen und die Sicherstellung der Betreuung der Kinder der Teenager- bzw. Mädchenmütter. Der Sprockhöveler Ulrich Pätzold-Jäger hat schon einige Spenden eingesammelt. Die Ev. Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel unterstützt das Projekt ebenfalls.
Wer auch helfen möchte oder mehr Infos will: Spendenkonto: IBAN DE 60 4526 1547 0209 646401 Ulrich Pätzold-Jäger; Anfragen und Infos per E-Mail unter pae-jae@web.de.
Übrigens: Das Projekt hilft jungen Männern auch bei der Bildung eines positiven Männlichkeitsbildes. anja