Dreißig Frauen aus Hattingen und Sprockhövel haben für Lungenkrebspatienten genäht.
Lisbeth Söring-Spyra, Leiterin der Selbsthilfegruppe Lungenkrebs, bekommt siebzig Kissen übergeben. Auch Birgit Schmitz, eine der zwei ehrenamtlichen Nähcafé-Leiterinnen, freut sich über die fertigen Kissen.
Siebzig bunte Herzen stapeln sich neben- und übereinander im Bürgerzentrum im Holschentor. Sie sehen fröhlich aus und Optimismus sollen sie auch verbreiten. Genäht wurden die Kissen von rund dreißig Frauen aus Kursen der Awo in Witten und Sprockhövel, der Interessengemeinschaft Welper und den beiden Nähcafés im Holschentor und in Welper. Zum dritten Mal gehen die bunten Herzkissen an die Augusta-Kliniken. Lisbeth Söring-Spyra, Leiterin der Selbsthilfegruppe Lungenkrebs, verteilt sie an frisch operierte Lungenkrebspatienten. Das Herzkissen wird von ihnen unter dem Arm getragen. Es lindert Narbenschmerzen sowie Lymphschwellungen oder den Druck unter dem Arm. Außerdem bietet das Herzkissen einen gewissen Schutz bei plötzlichen Bewegungen oder Stößen, wie sie beim Husten auftreten können.
„Im Nähcafé am Holschentor treffen sich regelmäßig Flüchtlingsfrauen aus aller Welt. Zum einen, um ihrem Hobby nachzugehen, zum anderen auch, um miteinander im Gespräch die deutsche Sprache besser zu erlernen und sich dabei gegenseitig zu helfen“, erzählt Caféinitiatorin Rita Nachtigall von der AWO-EN. Weil die Erfahrung so gut ist, entstand im Zusammenhang mit dem Stadtumbauprojekt West Welper und dem Teilprojekt „Altengerechtes Quartier“ in den Räumen Im Welperfeld ein zweites Nähcafé. Brigitte Rose und Birgit Schmitz kümmern sich dabei als ehrenamtliche Organisatoren um den laufenden Betrieb der Cafés. Von den Frauen kommt auch die Idee mit den Herzkissen. „Ich habe selbst Angehörige, die an Krebs erkrankt sind. In meiner Familie gibt es Betroffene mit einer Lungenoperation. Das hat dazu geführt, dass ich mir überlegt habe, was man machen kann, um den Menschen zu helfen. Die Anleitung haben wir aus dem Internet, besorgen aber auch die Stoffe, das Garn und Füllmaterial, möglichst durch regelmäßige Spendenaufrufe“, erzählt Brigitte Rose. Für ein Kissen benötigen die Frauen etwa eine Stunde. Die fertigen Kissen wurden Lisbeth Söring-Spyra, Leiterin der Selbsthilfegruppe Lungenkrebs, übergeben. Sie verteilt die Herzkissen für die Augusta-Kliniken Bochum/Hattingen. Übrigens: Am Montag, 6. Dezember, 10 bis 14 Uhr, findet in den Räumen Im Welperfeld 23 ein Adventsbasar statt. Dort wird alles verkauft, was die Frauen bisher genäht haben: Kleider, T-Shirts, Taschen in verschiedenen Größen, Hüllen für Impfausweise und vieles mehr. Der Erlös aus dem Basar fließt zurück in das Nähprojekt. anja