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Witten

Herbeder Handballer suchen ihre Heimat

Eine Mischung zwischen Sorgen- und Zornesfalte bildet sich auf der Stirn von Geschäftsführer Johannes Apel, wenn er an die Hallensituation seines Handball Sportverein Herbede e.V. (HSV) denkt.

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Die Aktiven des Handball-Sportvereins Herbede müssen auf Jahre ohne Zuschauer auskommen, befürchtet Geschäftsführer Johannes Apel.

Als Ersatz für die wegen ihrer maroden Bausubstanz 2020 abgerissene Horst-Schwartz-Sporthalle in Vormholz ist geplant, in der nächsten Zeit eine neue zweizügige Sporthalle für den Schulbetrieb zu bauen. Neben der Hardenstein-Gesamtschule soll ab 2030 eine weitere dreizügige Sporthalle gebaut werden. Bis zur neuen Hardenstein-Halle muss der HSV seine Spiele auf Jahre ohne Zuschauer austragen.
Improvisation gefragt
Bereits seit vier Jahren fühlt sich der HSV heimatlos und muss für die Durchführung seines Spielbetriebs improvisieren. Die Landesliga-Spiele tragen die Herbeder seit dem Wegfall der Horst-Schwartz-Halle deshalb in der ebenfalls in die Jahre gekommenen Jahnhalle in der Innenstadt aus. Das Training findet in einer Traglufthalle gegenüber dem Vormholzer Hallenbad statt, in der sich die Innentemperatur im Sommer jedoch nicht selten auf bis zu 40 Grad aufheizt. Zudem kann die Spielfläche der Traglufthalle durch die großzügig bemessenen Umkleidecontainer nur eingeschränkt genutzt werden. Die HSV-Handballer können deshalb im Training nicht über den kompletten Platz eines Standardfeldes verfügen. „Alles kein Problem, damit kommen wir klar“, findet Johannes Apel.
Die Aussichten auf eine Normalisierung sind jedoch trübe. Zum einen sei, so die Information aus dem Rathaus, nicht vor 2030 mit dem Neubau der dreizügigen Sporthalle an der Hardenstein Gesamtschule zu rechnen. „Ob die Halle dann auch gebaut wird, halte ich schon für zweifelhaft“, so Johannes Apel. Zum anderen seien in der für die nächsten zwei Jahre geplanten neuen zweizügigen Halle auf dem Gelände der ehemaligen Horst-Schwarz-Halle keine Zuschauerplätze vorgesehen. Der HSV hätte somit auf Jahre keine Möglichkeit, Wettkämpfe vor eigenem Publikum auszutragen. Dabei wäre der HSV bereits mit nur einer Zuschauerreihe für 100 Besucher zufrieden und könnte sich vorstellen, als Parkraum für Mannschaften und Besucher das Gelände der Traglufthalle zu nutzen.
Zusätzlich gibt HSV-Geschäftsführer Apel zu bedenken, dass auch Eltern bei Schulsportveranstaltungen keinen Platz fänden, um ihrem Nachwuchs zuzuschauen - und das bei einer zwischenzeitlich doppelt so hohen Schülerzahl. Sollten dann auch noch weitere in die Jahre gekommene Sporthallen der Ruhrstadt ausfallen, könnte die neue Schulsporthalle den Ausfall auch nicht kompensieren. „Wir vertun uns da eine Riesenchance, eine Halle hin zu bauen, die auf die Zukunft gesehen nichts für einen familienfreundlichen Schul- und Breitensport bringt. Die Sportvereine müssen auch die Möglichkeit haben, ihrer sozialen Verpflichtung nachzukommen.“
Kein Verständnis bringt Johannes Apel auch dafür auf, dass die Stadt sich nicht vorab bei den Vereinen nach ihrer Einschätzung und ihren Wünschen erkundigt hatte. Immerhin, im August soll es zu einem Treffen mit den Verantwortlichen der Stadt kommen. Angelaufen ist aber eine Petition der Handballer auf der Homepage des HSV. dx