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Gesundheit

Helfer in der Not

Ergotherapie und Physiotherapie – Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

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Meistens trifft es einen unvorbereitet – ein Schlaganfall, ein Unfall oder eine plötzliche neurologische Krankheit. Das Leben wird auf den Kopf gestellt. Doch um die verlorenen Fähigkeiten schnellstmöglich wiederzuerlangen oder die typischen Bewegungsabläufe des alltäglichen Lebens zu erhalten, gibt es verschiedene Therapieformen, die dabei helfen. Hier werden nun einmal die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Ergotherapie und Physiotherapie unter die Lupe genommen. Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Therapieformen in der Herangehensweise und Zielsetzung. Beide Formen sollen dem Patienten dabei helfen den Alltag wieder besser bewältigen zu können. Die Anwendungsbereiche überschneiden sich dabei häufig. Dabei legt die Physiotherapie (Physio = natürlich) den Fokus auf die natürliche Funktionsfähigkeit des Körpers, die Ergotherapie (Ergo = Handlung) ist dabei eher handlungsorientiert.

Ergotherapie

Die Behandlungsmethoden der Ergotherapie sind so vielfältig und individuell wie ihre Patienten. Anwendung findet sie zum Beispiel in der Kinderheilkunde bei Entwicklungsstörungen, in der Neurologie, der Rheumatologie, zur Behandlung von alltagsbedingten Einschränkungen oder bei psychischen Erkrankungen. So beschäftigt sie sich eben[1]falls mit psychischen und kognitiven Themen und bietet zum Beispiel Gedächtnis- und Konzentrationstraining. Betroffene lernen aber auch sich auf Ihre Emotionen einzulassen und soziale Fähigkeiten zu stärken. Ergotherapie soll die Lebensqualität des Betroffenen verbessern und ihm helfen ein selbständiges Leben führen zu können. Dabei wird sich auf konkrete Handlungsabläufe, wie das Waschen, Anziehen oder Kochen, konzentriert, welche neu erlernt werden müssen, weil zum Beispiel neurologische Verbindungen im Hirn beschädigt wurden. Dem Patienten soll es ermöglicht werden wieder normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Hierfür bieten die Therapeuten verschiedene individuelle Trainingsmethoden an, die sich zum Beispiel auf Kraft, Koordination oder Konzentration beziehen können und die Bewegungsabläufe gezielt üben.

Physiotherapie

Physiotherapie soll die natürlichen (Bewegungs-) Funktionen des Körpers wiederherstellen, verbessern oder erhalten. Die Mobilität des Körpers ist dabei ein wichtiger Aspekt. Neben der Krankengymnastik um[1]fasst die Physiotherapie auch Massagen und natürliche physikalische Reize, wie Wärme, Kälte oder Druck. Dem Patienten soll ein schmerz[1]freies Leben ermöglicht werden. Der Therapeut arbeitet dabei mit individuell auf den Patienten abgestimmten Übungen zur Stärkung und Belastbarkeit der betroffenen Regionen, sowie fürs Gleichgewicht und für die Körperwahrnehmung. Diese Übungen können oder sollen auch zuhause von dem Patienten wiederholt werden.

Therapien ergänzen sich

Die Therapieformen haben häufig die gleichen Anwendungsbereiche. Dabei wird mit verschiedenen Herangehensweisen gearbeitet, außer[1]dem ergänzen sich die Therapieansätze in manchen Behandlungskonzepten wie unter anderem der Bobath-Therapie. Diese spezielle Therapieform richtet sich an Patienten mit Schäden am Nervensystem, die zum Beispiel durch einen Schlaganfall, Multipler Sklerose oder eine Querschnittslähmung entstanden sind. Die Physiotherapie hilft zum Beispiel die Mobilität und das Gleichgewicht der Patienten wiederherzustellen, die Ergotherapie greift dies auf und hilft dem Patienten zu lernen, wie er diese Mobilität einsetzen kann. Natürliche Körperfunktionen werden so also wiederhergestellt, damit Alltagssituationen wieder bewältigt werden können. Auch weitere Therapieformen wie die Logopädie oder Neuropsychologie können zur Genesung beitragen.