01.06.2021: Jeder Mensch interpretiert Heimat auf eigene Weise...
Rechtlich gesehen ist der Sprung ins kühle Ruhr-Nass jedoch (noch) verboten. Bereits seit 2009 macht sich die „Junge Union Witten“ für eine Liberalisierung stark.
Jeder Mensch interpretiert Heimat auf eigene Weise, wodurch ein riesiger Spielraum entsteht. Innerhalb dieses Spielraums möchte auch Witten sich verorten und im Rahmen von #heimatruhr mindestens einen „neuen“ Heimatort an der Ruhr schaffen. Kunst und Kreativität sowie die Geschichten und Emotionen der Menschen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Heimatorte im Ruhrgebiet zu schaffen und Räume zu gestalten.
So verwandelt das Kulturbüro Witten unter Einbindung von Anwohner*innen und lokalen Akteur*innen den Humboldtplatz, einen derzeit wirklich grauen Knotenpunkt, in einen wortwörtlich bunteren Ort. In den nächsten beiden Wochen wird dafür unter anderem eine Fassade gestaltet und eine Soundinstallation aufgebaut. Sie sollen dazu beitragen, dass sich Menschen abseits sozialer Hintergründe, verschiedener Generationen und Kulturen begegnen und damit zur Interaktion, zum Austausch und zur Auseinandersetzung mit dem „Heimatort“ Witten und dem Begriff „Heimat“ – der in vielen Kontexten nicht nur positiv konnotiert ist – anregen.
Unser Ort des Geschehens befindet sich mitten in der City an der Poststraße 25 / Ecke Am Humboldtplatz. Konkret handelt es sich um sich ein Hauptverteilerhaus der Deutschen Telekom AG. Darin befinden sich die Kabel, die unsere diversen Kommunikationswege ermöglichen. Abstrahiert könnte man sagen, dass diese Kabel es uns ermöglichen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, Freundschaften zu pflegen, mit Familienmitgliedern in Verbindung zu bleiben und mit dem Heimatgedanken verbundene Gefühle wecken und stärken.
Da öffentliche Workshops derzeit nicht möglich sind, entstand in einem Projektreffen im storylab kiu der FH Dortmund die Idee, Interviews zum Thema „Heimat“ zu führen. Gesagt, getan. Insgesamt 18 wirklich schöne und einzigartige Interviews wurden zum #heimatortwitten geführt, deren Inhalte maßgeblich zur Entstehung des Gestaltungskonzeptes beigetragen haben. Darin lag auch die Herausforderung für den Künstler Choko: durch die verschiedenen Definitionen und Emotionen, ein Gesamtkunstwerk zu entwerfen, das im Anschluss von ihm an die Fassade des Hauptverteilerhauses gemalt wird.
Bevor ab dem 1. Juni jedoch die Fassadengestaltung losgeht und die Soundinstallation hörbar gemacht wird, gibt es schon jetzt erste Einblicke in das Projekt: im Rahmen von „Platz gemacht – Ausstellung und Projekte im Container“ auf dem Vorplatz des Saalbau Witten. „Platz gemacht“ wird organsiert vom Stadtarchiv Witten.
Das Kulturbüro Witten freut sich, mit dem Projekt #heimatortwitten Teil des Förderprogramms #heimatruhr zu sein und gemeinsam mit einem kleinen Projektteam, bestehend aus dem Wittener Graffitikünstler Choko, der Projektleiterin Kata Kern und der Wittener Fotografin Dana Schmidt in Kooperation mit dem storylab kiu der FH Dortmund (Maximilian Walter und Kai Czerwonka) einen „neuen“ Heimatort an der Ruhr zu schaffen.
Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. In Kooperation mit ecce (european centre for creative economy) und dem IAT (Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen). Beratung und Unterstützung erhält das Projekt vom Stadtarchiv Witten, der Bezirksgruppe Witten des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen e.V., den Stadtwerken Witten, der StadtGalerie Witten und der Autoteile Lehnhoff GmbH.
Mehr Informationen unter https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/heimatortwitten/