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Witten

Haus Herbede

Witten kann bekanntlich auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken...

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Witten kann bekanntlich auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken: Der 1975 eingemeindete Stadtteil Herbede wurde erstmals 851 in den Annalen erwähnt. Witten selbst fand seinen Ursprung vermutlich im gleichen Jahrhundert mit einer Kapelle, die im Bereich um die heutige Johanniskirche stand. Erst 163 Jahre später wird Witten 1214 dann auch erstmals urkundlich erwähnt.
Aus den vielen Jahrhunderten sind trotz Zeiten von Kriegen und anderen Katastrophen nicht wenige historische Bauten erhalten geblieben – allein die Liste der Baudenkmäler des Planungsamtes umfasst neun Seiten. IMAGE möchte Ihnen einige davon in loser Folge vorstellen.

Haus Herbede macht den Anfang
Die Anfänge von Haus Herbede an der Von-Elverfeldt-Allee 12 reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Erwähnt wird der einstige Herrensitz zuerst als „villa Heribeddiu de pago Hatterun", 1019 folgte „Herbete in pago Westfaloheriscefse" und 1227 als „1227 „Herebede".
Soweit es sich noch feststellen lässt, war das in späteren Jahren unter anderem als Wohnhaus und Jagdschloss genutzte Gebäude um 1225 bis 1227 im Besitz von Arnold von Didinghofen, der Haus und Grund damals als Lehen vom Kloster Kaufungen erhielt und so auch die Gerichtsbarkeit inne hatte. Als Gegenleistung wurden seine politische Treue und militärische Gefolgschaft erwartet. Neunzig Jahre später bewohnte die Familie von Elverfeldt das Gebäude und besaß für die nächsten Jahrhunderte hinweg die Schutz- und Gerichtsherrenrechte über Haus Herbede. Freiherr Ludwig von Elverfeldt starb im Juni 1889 ohne Erben und hinterließ das große Anwesen seinem Regimentskameraden und Vetter Viktor Hugo Freiherr von Rheinbaben. Da er ohne männlichen Nachkommen verstarb, gingen die Güter durch Hochzeit an die Familien von Gemmingen bzw. von Wedel.

Architektur spiegelt verschiedene Zeitepochen wider
Das hölzerne Haupthaus war anfangs von Wassergräben zum Schutz vor möglichen Angreifern umgeben und besitzt eine Vorburg. Im 14. Jahrhundert traten ein Steinhaus und ein Turm anstelle der Holzbauten. Um 1500 erlitt Haus Herbede jedoch starke Beschädigungen durch einen großen Brand. Noch in den 1980er Jahren fanden sich im Keller neben Holzkohle auch Teile von Waffen, Rüstungen und weiteres Inventar, die bei dem Brand vermutlich durch die Decken gestürzt und nicht mehr geborgen worden waren. 1540 kam ein unterkellerter Neubau hinzu und um 1563 wurde das Haus durch Anbauten zu einer Vierflügelanlage mit zentralem Innenhof umgestaltet und gleichzeitig erweitert.
Haus Herbede mit neuem Eigentümer
Im letzten Jahrhundert diente das historische Gebäude überwiegend als Wohnstätte für Werksangehörige eines nahen Industrieunternehmens, bevor es 1985 Eigentum des Freizeitzentrums Kemnade GmbH und mit öffentlichen Mitteln saniert und zu einer öffentlichen Kultur- und Begegnungsstätte umgebaut wurde. Im Juni dieses Jahres überraschte die Stadt Witten mit der Info, dass der Wittener Markus Bürger Haus Herbede von der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr GmbH gekauft hat. Er überzeugte mit einem Konzept, nach dem Haus Herbede neben der bestehenden Nutzung des Stammhauses als öffentliche Kultur- und Begegnungsstätte zukünftig auch als Event- und Veranstaltungsort in Ergänzung mit dem Hotel forciert werden soll. dx