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Hattingen

Hattinger Senioren-Rikscha geht an den Start

Einige „Piloten“ sind schon im Training mit dem dreirädrigen Gefährt, um in Kürze die ersten Senioren und andere Menschen mit eingeschränkter Mobilität ganz nach deren Wünschen auf Touren mitzunehmen. Weitere ehrenamtliche Radbegeisterte, die Ausflüge mit dem von einem E-Motor unterstützten Tret-Taxi anbieten, werden jetzt gesucht.

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Zwei der Piloten des neuen Rikscha-Teams:
Uwe Hackmann und Robert Dedden beim Probesitzen. Foto: Udo H. Kriwett

Von der Initiative „Radeln ohne Alter“ in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen inspiriert, ist jetzt ein ehrenamtliches Team mit der Hattinger Senioren-Rikscha am Start. Das Ziel: Senioren und Seniorinnen und anderen Hattingern mit eingeschränkter Mobilität Ausflüge mit der Fahrrad-Rikscha ermöglichen. Die Menschen können ganz einfach wieder auf Radtour gehen, obwohl sie selbst nicht mehr auf den Sattel steigen und in die Pedale treten könnten.
„Ganz nach dem Motto ,Jeder hat das Recht auf Wind in den Haaren‘, wie es auch die Kopenhagener Initiative pflegt“, sagt Robert Dedden. Weil der Initiator und Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Hattingen, Kopf hinter dem Hattinger Lastenfahrrad-Rennen, sprich: Radbegeisterte, die dänische Initia­tive „Radeln ohne Alter“ toll fand, traf er in Kopenhagen den Erfinder Ole Kassow, besuchte die Bochumer Initiative „Radeln ohne Alter“ und fuhr auch als Rikscha-Pilot mit. „Ich habe mitbekommen, wie viel Freude das macht. Wenn ich älter bin, möchte ich auch so gefahren werden“, sagt Dedden, „und als Pilot kommt einem so viel Strahlen und Lächeln entgegen. Man sieht so viele glückliche Menschen.“
Deddens Begeisterung war ansteckend. Er fand in Udo H. Kriwett den ersten Kooperationspartner. Für den ehemaligen Pastoralreferenten der Hattinger Pfarrei St. Peter und Paul ist das Rikscha-Projekt „gelebte Teilhabe“: „Die älteren oder eingeschränkten Menschen können wieder mit dem Rad zum Marktplatz oder an die Ruhr oder andere schöne Plätze, wo sie vielleicht früher selbst mit dem Rad hingefahren sind.“ Für die Finanzierung der ersten Rikscha konnte Kriwett noch vor Beginn seines Ruhestands im vergangenen Januar die Begeisterung fürs „Radeln ohne Alter“ nach Essen weitergeben. Und so hat das Bistum Essen die Rikscha finanziert, die im April geliefert wurde.

Piloten verbinden Hobby damit, Menschen zu helfen
Die ersten „Piloten“ haben schon ihr Training mit dem dreirädrigen E-Bike hinter sich. Jetzt sucht das Organisations-Team um die beiden Ehrenamtlichen Martin Plewnia und Georg Böckenförde sowie den Pastoralassistenten der katholischen Pfarrei Benedikt Poetsch weitere Radbegeisterte, die ehrenamtlich mitmachen. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und einmal oder zweimal im Monat Zeit haben, das Tret-Taxi zu übernehmen.
„Es ist doch wunderbar, sein Hobby, das Radfahren, mit etwas Nützlichem zu verbinden und Menschen zu helfen“, sagt Martin Plewnia, passionierter Radfahrer, der zum Beispiel im vergangenen Jahr in 14 Tagen die 1300 Kilometer von Lippstadt bis zur Halbinsel Hel in Polen per Zweirad absolviert hat. Wenn sich genug Piloten gefunden haben, sollen nach und nach unter anderem Senioreneinrichtungen in Hattingen angesprochen werden. Das wird u.a. Georg Böckenförde übernehmen, der als rechtlicher Betreuer arbeitet und sich nun ehrenamtlich im Organisations-Team der Hattinger Senioren-Rikscha einsetzt: „Es ist eine tolle Idee für Heimbewohner. Ich weiß aus Erfahrung, dass sie wenig rauskommen.“