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Hattingen

Hattinger Schulen: Sanierung kommt langsam voran

In Hattingen wurden zuletzt einige kostspielige Reparaturarbeiten an Schulen vorgenommen. Die Sommerferien wurden genutzt, aber nicht alles konnte in der Zeit erledigt werden. Teilweise konnten die Arbeiten pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen werden, teilweise liefen sie während des Schulbetriebs weiter. Manche Projekte laufen ohnehin während des Schulbetriebs und konnten in den Herbstferien weiter vorangetrieben werden.

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Die neuen Brandschutztüren zum Treppenhaus der Grundschule Niederwenigern.

3,2 Millionen Euro investiert
Die Kosten, die seitens der Stadtverwaltung im Sommer zu den laufenden und nun bereits zum Teil abgeschlossenen Projekten angegeben wurden, belaufen sich insgesamt auf 3,2 Millionen Euro. Den größten Batzen davon macht die Maßnahme aus, mit der im Spätsommer begonnen wurde: Der Containerbau an der Marie-Curie-Realschule in der Grünstraße. Dort werden 1,85 Millionen veranschlagt. Im Oktober kamen 38 Container aus Tschechien an, die als Klassenräume, Flure oder Toiletten dienen werden – weil aufgrund steigender Schülerzahlen Platznot an der Realschule herrscht. In den Containern ist alles vorinstalliert, sie wurden wie ein Puzzle zusammengesetzt und stehen mit einer angebrachten Außentreppe dort, wo Anfang 2024 ein maroder Pavillon entfernt worden war. Die Maßnahme dauert noch an, da die Container in den kommenden Wochen an Wasser- und Stromleitungen angeschlossen und möbliert werden müssen. Baudezernent Jens Hendrix hofft, dass die Container Anfang 2026 genutzt werden können.
Dafür ist eine Maßnahme mit Beginn der Herbstferien, mit leichter Verzögerung, abgeschlossen worden: Die Sanierungsarbeiten im Hallenbad Holthausen. Nach knapp elf Monaten ist es wieder geöffnet. Für 300.000 Euro wurden die Decke erneuert, das Betonbecken repariert, Fliesen verlegt und technische Anlagen sowie die Filteranlage in Schuss gebracht. Nachdem im Freibad Welper Mitte September die Saison endete, gab es entgegen der Planungen der Stadtverwaltung einen Monat lang keinen öffentlichen Badbetrieb in Hattingen – was zu Unmut führte. In der Hattinger Sportlandschaft rechnete man ohnehin schon damit, dass eine Öffnung des Hallenbads vor den Herbstferien nicht klappt. Parallel entsteht am Schulzentrum noch ein Sonnenschutz am großen Gebäude in Richtung Schulhof. Diese Arbeiten liefen zuletzt parallel zum Schulbetrieb und werden neben zusätzlichen Arbeiten an den Steigleitungen in den Treppenhaus-Türmen auf 650.000 Euro geschätzt.
Abgeschlossen sind seit Ende der Sommerferien und etwas später Sanierungsarbeiten an vier anderen Schulen: An der Gesamtschule sowie den Grundschulen Erik-Nölting, Oberwinzerfeld und Niederwenigern. An der Gesamtschule erstrahlen neben zwei Verwaltungsräumen noch vier Klassenzimmer im Trakt der neuen fünften Klassen in moderner Optik. „Wir hatten überlegt, genau diese Räume der zuletzt neunten Klassen zu grundsanieren, damit die neuen Schüler sie frisch vorfinden“, erklärt Hendrix. Er hofft, dass die Kinder schonender mit neuen Wänden umgehen, an denen es vorher einige Schäden gab. Neue Heizkörper arbeiten nun energiesparender und nehmen weniger Fläche ein. Ein Vinylboden wurde verlegt, helles LED-Licht angebracht. Die Gesamtkosten betragen 76.500 Euro. Nur die alten Waschbecken konnten in dem engen Zeitfenster noch nicht erneuert werden. Sie sollen bald von einheitlichen Fliesen umrandet werden. Die Idee der Stadt ist es, nun jedes Jahr einen Flurtrakt zu sanieren, in die die neuen fünften Klassen kommen.
In der Grundschule in Welper stand kostenmäßig die kleinste Maßnahme an: Trockenbau und Bodenbelagsarbeiten für rund 12.000 Euro. Im Oberwinzerfeld wurden für 145.500 Euro drei Klassenräume und zwei Nebenräume saniert, dazu ein kleiner Flur mit hellem Licht ausgestattet. Auch hier sollen in den kommenden vier Jahren die Klassenräume der jeweiligen Jahrgänge in neuem Glanz erstrahlen. Die Besonderheit: unter einem Vinylboden liegt noch Parkett. An den Heizungen wurden die Radiatoren ausgetauscht. Und an der Grundschule gibt es entgegen der Gesamtschule auch neue Waschnischen mit den maßgefertigten Fliesen. Es gibt noch eine Besonderheit: der grüne Bodenbelag soll sich wissenschaftlich erforscht positiv auf die Lichtverhältnisse und damit auf die Lernkonzentration auswirken. „Der Inhaber der beauftragten Firma hat Farbpsychologie studiert und das Hintergrundwissen dazu“, sagt Stadt-Architektin Susanne Rosenberg. In einem weiteren Raum wurde zudem ein Akustikpanel mit Steckwand angebracht, um als Schallabsorber zu dienen. Außerdem wurde der Vorflur zur Küche neu gestrichen und im Speiseraum der Boden neu ausgelegt. Hinzu kamen die Reinigung der Dachflächen und die Erneuerung defekter Kaltwasserverteiler am Hausanschluss.

Grundschule Niederwenigern: Neue WC-Anlage
Die früheren Räumlichkeiten stammten aus den 1960er-Jahren und waren mit Asbest belastet, was bei einer Freisetzung schädlich ist. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall, im Zuge der Sanierung wurde es jedoch festgestellt. Ähnliches gilt für Räumlichkeiten an der Grundschule in Niederwenigern, die Entsorgung nimmt insgesamt eine kleine fünfstellige Summe in Anspruch. An dem Standort am Rüggeweg hat die Stadt 168.500 Euro in Reparaturen und Erneuerungen investiert. Einen großen Teil davon macht die Aufwertung der WC-Anlagen aus, samt Sanierung der Wasserleitungen und einem Entlüftungsfilter. In der ersten Etage gab es jeweils nur eine Toilettenschüssel für Mädchen und Jungen. Viel zu wenig, in den Pausen bildeten sich Schlangen. Nun sind es jeweils zwei, bei den Jungs ist ein Stehpissoir hinzu gekommen und bei den Mädchen eine zweite Toilettenschüssel. Die abgenutzten, zuvor braunen Türen wurden in rotem (Mädchen) und blauem Ton neu lackiert. Die Türen im Treppenhaus wurden gegen neue aus Aluminium ausgetauscht. In jedem Stockwerk stehen nun insgesamt zwei baulich getrennte Rettungswege zur Verfügung. In der Einganghalle wurden neue Brandschutztüren errichtet, darüber hinaus wurde die neu angestrichene Pausenhalle aufgrund von Vandalismus mit einer Zaunanlage versehen.Von Hendrik Steimann