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Hattingen: "Emanzenexpress"

25.09.2021"Emanzenexpress" macht Halt im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen...

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Anlässlich der aktuellen Kunstinstallation "Geister" in der Henrichshütte Hattingen macht am Sonntag (3.10.) der "Emanzenexpress" Halt im LWL-Industriemuseum. Ab 14 Uhr stehen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Gespräche über Arbeiterinnengeschichten, Streik und Widerstand von den 1980ern bis heute, Performances und gemeinsames Kennenlernen auf dem Programm.
Das "Emanzenprojekt" begann 2019 mit einer zweimonatigen Ausstellung, die Eva Busch und Julia Nitschke im Bochumer "atelier automatique" realisierten. Im Mittelpunkt standen feministische Geschichten der Stadt aus den 1980er und 90er Jahren. Jetzt reist das Projekt an andere Orte. "Wir wollen gemeinsam mit Besucher:innen herausbekommen, was in Hattingen an feministischer Geschichtsarbeit stattfindet. Wie können wir von dem lernen, was einmal an widerständiger Praxis erprobt wurde? Und welche temporären Denkmäler können wir im Zusammenkommen errichten?", so die beiden Initiatorinnen.
Anknüpfungspunkt ist die Kunstinstallation "Geister" über die Fraueninitiative Henrichshütte, die Kathrin Ebmeier im Austausch mit den (ehemals) aktiven Frauen, der Historikerin Alicia Gorny und weiteren Beteiligten realisiert hat. Die Fraueninitiative hatte sich in den 1980er Jahren gegründet, um gegen die drohende Schließung des Stahlwerks aktiv zu werden und entwickelte eine besondere Protestform: Mit dem Slogan "Macht Thyssen uns die Hütte platt, wird Hattingen zur Geisterstadt" liefen sie 1987 mehrfach durch Hattingen und sorgten damit für Aufsehen.
Programm
"Für den 3. Oktober ist ein Programm entstanden, in dem wir die Ausstellung und die Recherchen noch einmal gemeinsam aufleben lassen. Hier darf sich Wissen aus verschiedenen Zeiten und Arbeitsrealitäten verweben, überlagern und widersprechen und wir können uns im Heute vernetzen. Wer mag, darf auch einfach Torte und Tanz genießen", so Busch und Nitschke.
Das Protestlied "Keine:r schiebt uns weg - Biz kovulma yiz - Ninguém nos tira daqui", das 1987 dreisprachig gesungen wurde, taucht auch in der Ausstellung auf. Ausgehend von der zweisprachigen Soundarbeit (2020) von Kathrin Ebmeier und Samira Yildirim wird die Schauspielerin Lidiane Ribeiro am Nachmittag auch die portugiesische Strophe mit den Anwesenden in einer gemeinsamen Aktion einüben. Zu Gast ist außerdem Jutta de Jong, die sich in den späten 1980er Jahren mit dem Projekt "Kinder, Küche, Kohle - und viel mehr! Bergarbeiterfrauen aus drei Generationen erinnern sich" der Praxis des Zuhörens als Teil feministischer Geschichtsarbeit im Ruhrgebiet widmete. Gemeinsam mit ihr werden am Nachmittag einige der damals zusammengetragenen Erzählungen erneut gelesen. Im Gespräch geht es um die Frage: Was hat das heute mit mir zu tun?
Ablauf:
14:00 Uhr Ankommen, Musik, Emanzenexpresso, Snacks
14:30 Uhr Begrüßung
14:45 Uhr Ausstellungsführung "Geister"
15:15 Uhr Kaffee und Kuchen
15:45 Uhr "Keine:r schiebt uns weg - Biz kovulma yiz - Ninguém nos tira daqui."
Performance von Lidiane Ribeiro und gemeinsame Aktion
16:45 Uhr Zuhören und fragen: Was hat das mit mir zu tun? Schirmgespräche mit Jutta
de Jong
18:00 Uhr Abschlussrunde
Es gelten die Regeln der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Vor dem Einlass muss ein negativer Coronatest oder ein Nachweis über Genesung oder Impfung vorgelegt werden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen

http://www.henrichshuette-hattingen.lwl.org