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Hattingen

Hattingen muss deutlich sauberer werden

Schlechte Noten vom Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur INFA.

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Die Stadt Hattingen hat die „INFA - Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH“ aus Ahlen, beauftragt, die Stadtsauberkeit festzustellen. Im letzten Jahr gab es einen ersten Zwischenbericht, der bereits deutlich machte: hier ist viel Luft nach oben. Das sagt auch die Bürgerschaft, die sich immer mal wieder über eine zu dreckige Stadt beklagt. Eingerichtet wurde zunächst seitens der Verwaltung eine Arbeitsgruppe. Die hat nun zusammenmit der INFA einen ganzen Katalog von Maßnahmen erarbeitet. Die meisten von ihnen sind mit Kosten verbunden.

Diese Maßnahmen sollen die Sauberkeit verbessern
Die INFA hatte festgestellt: im Vergleich zu anderen Städten setzt Hattingen zu wenig Personal für die Stadtreinigung ein. Das zeigt sich an der Sauberkeit im öffentlichen Raum sowohl bei den Straßen als auch bei den Grünflächen. Und es zeigt sich auch an den Containerstandplätzen - seit langer Zeit ein großes Problem. 23 Maßnahmen wurden gelistet. Ihnen steht allerdings die angespannte Haushaltslage der Stadt gegenüber. Für die Verwaltung kostenfrei sind das bürgerliche Engagement im Ehrenamt - beispielsweise durch Patenschaften für Bäume und Spielplätze - und die Umwelterziehung in Kitas und Schulen, die auch als vorbeugende Maßnahme zum eigenen Müllverhalten zu verstehen ist. Bürger reinigen die Ufer der Ruhr und treffen sich seit einem Jahr jeden ersten Dienstag im Monat im Rahmen der Aktion „Hattingen: Sauber“ an unterschiedlichen Standorten zur Reinigung von verschiedenen Orten in der Stadt. Auch Patenschaften für Containerstandorte gibt es - allerdings rückläufig, denn der wiederkehrende Abfall ist demotivierend und abschreckend.
In der letzten Sitzung der Stadtverordneten vor der Sommerpause hat man nun vier Maßnahmen beschlossen, mit denen die Sauberkeit im Stadtbild verbessert werden soll. Die Depotcontainer-Standorte werden, dort wo es nötig ist, mehr als einmal pro Woche gereinigt. Bei den vorhandenen 74 Depotcontainer-Standorten erfolgen zur Zeit 131 Reinigungen pro Woche. Bei einigen Standorten ist eine wöchentliche Reinigung ausreichend, bei anderen bis zu fünf Mal pro Woche notwendig. So soll zur schnelleren Beseitigung illegaler Ablagerungen die Anzahl der Reinigungen an kritischen Standorten erhöht werden, sodass 181 Reinigungsgänge pro Woche notwendig sind.
Zweitens soll die Präsenz der Stadtreinigung mit dem Einsatz des Stadtmüllsaugers erhöht werden und auch neben der Innenstadt auf zentrale Bereiche der Ortsteile erweitert werden. Geplant ist der Einsatz zukünftig von Montag bis Samstag; davon an vier Tagen in der Innenstadt im Bereich der Fußgängerzone und an zwei Tagen an ausgewählten öffentlichen Flächen der Stadtteile. Dies führt zu einem Mehreinsatz für Stadtmüllsauger pro Jahr. Dazu ist ein zweites Gerät vorgesehen, das über Werbeeinnahmen finanziert werden soll.
Für das gesamte Stadtbild mit Straßenraum und Grünflächen ist drittens vorgesehen, mehr Müllbehälter anzuschaffen und öfter zu leeren: Die Volumenvergrößerung von 100 Papierkörben an ausgewählten Standorten werden von 60 Liter auf 110 Liter vergrößert. Zusätzliche Papierkörbe werden an 180 Standorten aufgestellt. Die Intensivierung der Leerung erfolgt im Straßenkörper und an Hotspots im Grünbereich auch an Wochenenden. Außerdem sollen mehr Bürger ehrenamtlich an die Schippe und beim Reinigen mitmachen.
Im Klartext bedeutet das: 4300 zusätzliche Personaleinsatzstunden sind notwendig - das entspricht einer Anzahl von 3,2 Stellen. Zunächst wurde mit einer Umbesetzung des Personals gearbeitet, jetzt werden die drei Stellen aber besetzt.
Ein neues Pritschenfahrzeug für 120.000 Euro muss angeschafft werden. Eingeplant ist dies im Etat des laufenden Jahres. Außerdem kosten die Papierkörbe weitere 80.000 Euro, die für das nächste Haushaltsjahr angemeldet werden. Wenn es um die Gebühren zum Thema Abfall geht, dürfte eine Erhöhung für die Bürgerschaft wahrscheinlich sein.

Diese Maßnahmen müssen noch kommen
Diese Maßnahmen warten noch auf Umsetzung: Einsatz eines „Kümmerers“, Anschaffung einer Kleinkehrmaschine, Intensivierte Beseitigung von Wildwuchs/Unkraut, verbesserte Servicezeiten vom Wertstoffhof und eine zentrale Telefonnummer; verkürzte Wartezeiten beim Sperrmüll, eine Melde-App mit vor Ort Funktionalität, der Einsatz von Bezirks-Stadtpflegern sowie kürzere Intervalle der Straßenreinigung.   anja