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Witten

Handlungskonzept zur Klimaneutralität bis 2040

Rat der Stadt Witten hat Beschluss auf den Weg gebracht und Handlungskatalog erstellt.

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Es ist offiziell: Der Rat der Stadt Witten hat ein zukunftsweisendes Handlungskonzept für den Klimaschutz bis 2030 auf den Weg gebracht. Damit betont die Stadt einmal mehr, dass es ihr mit dem Klimaschutz ernst ist und sie bereit ist, die nächsten großen Schritte in Richtung Klimaneutralität zu machen.

Was steckt drin?
Das „Handlungskonzept Klimaschutz 2030“(www.witten.de/hk-klimaschutz) wurde unter Einbeziehung von Verwaltung und Politik sowie der Klima-Allianz Witten durch das Gutachterbüro Gertec GmbH erarbeitet. Es dient als Zwischenbilanz und pragmatische Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzepts von 2013 und enthält neben einem Handlungskatalog mit fünfzehn Startermaßnahmen Szenarien zur Schärfung des Wittener Klimaneutralitätsziels. „Es setzt strategische Leitlinien für die kommunalen Klimaschutzaktivitäten der nächsten fünf Jahre und ebnet damit den Weg für die weitere Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Witten“, hebt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger hervor.
Startermaßnahmen im Fokus: Die Verwaltung wird beauftragt, die ersten Maßnahmen aus dem Konzept umzusetzen. Das Ziel ist klar: Witten soll bis 2040 klimaneutral werden – fünf Jahre früher als die Bundesregierung es vorschreibt. Diese ambitionierte Frist orientiert sich am Klimaabkommen von Paris und dem Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Ein Klimabeirat wird ins Leben gerufen: Damit der Klimaschutz auch wirklich von allen mitgetragen wird, soll zeitnah ein Klimabeirat eingerichtet werden. Hier kommen Ideen und Anregungen zusammen, um Witten noch klimafreundlicher zu machen. Ein Vorschlag zur Besetzung und Arbeitsweise des Beirats wird aktuell durch die Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz vorbereitet.
Finanzielle Aspekte: Um die Startermaßnahmen erfolgreich umzusetzen, werden zusätzlich zu den bisherigen Klimaschutzausgaben insgesamt etwa 615.000 Euro bis 2030 eingeplant. Davon entfallen auf die Haushaltsjahre 2025 und 2026 rund 280.000 Euro. Hinzu kommen Mittel für Startermaßnahmen, die bereits angelaufen sind, wie z.B. die kommunale Wärmeplanung oder die schrittweise Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge. Die Stadtverwaltung hat die nötigen Mittel im Haushaltsplan berücksichtigt.
Seit Anfang 2024 sind Kommunen gesetzlich dazu verpflichtet, bis zum 30.6.2028 eine Wärmeplanung zu erstellen. Darin sind Maßnahmen festzuschreiben, die eine bezahlbare Versorgung mit ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder aus unvermeidbarer Abwärme erzeugter Wärme bis zum Jahr 2045 sicherstellen. Bis dahin möchte Deutschland klimaneutral sein, und neben Stromerzeugung und Mobilität steht Wärme als dritter Sektor im Fokus der Energiewende.
Bei der Aufstellung der Wärmeplanung werden die Kommunen vom Land auch finanziell unterstützt. Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Stadt mit etwas über 59.000 Euro nun die erste von fünf Tranchen des vom Land vorgesehen Belastungsausgleichs ausgezahlt.

Positive Auswirkungen auf Klima und Stadt
„Das Handlungskonzept zielt darauf ab, Witten auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen. Mit verschiedenen Maßnahmen in den Bereichen Wirtschaft, Gebäude, Energieversorgung und Mobilität soll die Stadt nicht nur umweltfreundlicher werden, sondern auch eine lebenswerte Heimat für alle bieten“, erklärt Kaja Fehren von der Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz. Die geplanten Startermaßnahmen sind so gestaltet, dass sie kurzfristig wirksam werden und schnell – innerhalb von zwei bis maximal drei Jahren – umgesetzt werden können.
Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Rat ist sich bewusst, dass dieses Ziel nicht allein durch die Stadtverwaltung erreicht werden kann. Deswegen wird die Einbindung der gesamten Stadtgesellschaft gefördert – denn nur gemeinsam kann Witten die Herausforderungen des Klimawandels meistern.

Rückblick: Klimaschutz bisher
Seit dem Beschluss des Integrierten Klimaschutzkonzepts (IKSK) im März 2013 wurden und werden zahlreiche Maßnahmen und Projekte umgesetzt. Dazu gehören konzeptionelle Arbeiten wie die Erstellung des Elektromobilitätskonzepts (2022) oder des Klimafolgenanpassungskonzepts (2022) ebenso wie die Bürger-Förderprogramme für Dach- und Balkonsolarmodule oder der Wittener Umweltpreis. So konnten wichtige Beiträge zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Erreichung der Klimaschutzziele geleistet werden.

Wichtig war auch die Implementierung des Klimaschutzes als Daueraufgabe: So wurde die Klimaschutzstelle (1 Stelle Klimaschutzmanagement und 1 Stelle Verwaltung) als Stabstelle des Stadtbaurats eingerichtet (2015) und mit dem Bereich Stadterneuerung zusammengeführt: zur Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz (2020). Damit einher gingen personelle Erweiterungen: eine zweite Stelle Klimaschutzmanagement (2022) und eine neue Stelle Klimaanpassungsmanagement (2024). Quelle: kf