An jedem Winterabend legt sich die Welt rund um den Hammerteich bei Einbruch der Dunkelheit schlafen – nicht so am 1. Advent: Der Verein Hammerteich e.V. hatte für sein jährliches Event „Wir lieben den Hammerteich – Leuchten und Glühen“ zum fünften Mal die Ufer des kleinen Teichs mit 100 Fackeln und rund 150 Luminaria nachgezeichnet und auch wieder über den Stand des Traditionsgewässers informiert. Viele Besucher strömten an die Wetterstraße – und waren fasziniert.
Spielplatz in leuchtenden Farben
„Wir hatten diesmal zusätzlich den Spielplatz beleuchtet und sehr viele Kinder nutzten das Angebot zur ‚späten Stunde‘ draußen im warmen, roten Licht zu spielen“, berichtet der rührige Verein. Dafür sorgten auch farbige Strahler und Lichtreflexe auf der Wasseroberfläche, die die kleine Welt um den Hammerteich in ein besonderes Licht tauchten. Neben Brezeln, Glühwein und Punsch aus dem in diesem Jahr altrosa-farbenen Hammerteich-Becher rundeten Musikimprovisationen das Erlebnis „Hammerteich leuchtet“ zusätzlich ab.
Hammerteich wird ausgebaggert
Nach jahrelangen ausdauernden Bemühungen mit Aktionen wie „Wir lieben den Hammerteich“ und jetzt „Hammerteich Leuchten & Glühen“ und vielen Unterstützern im Rücken konnten die Freunde des Hammerteichs endlich einen großen Erfolg verkünden: ihr Lieblingsgewässer und zugleich Sorgenkind wird nun endlich ausgebaggert.
Ausgemachter Verursacher ist der Borbach, der in den Hammerteich mündet und dabei Schwebstoffe in den Teich einbringt. Zusammen mit Laub und Totholz tragen die kleinen Partikel zu einer weitgehenden Verlandung bei. Aktuell hat der Hammerteich bereits mehr als ein Drittel seiner Fläche eingebüßt. Zur Vorbereitung der Entschlammung wurden bereits in den Tagen vor dem anheimelnden Event rund 8000 Fische mit betäubenden Elektroschocks aus dem Wasser gefangen. Die Stadt Witten nimmt für die Ausbaggerung rund eine Millionen Euro in die Hand. Über den Stand der Dinge wurden die Besucher über Info-Banner informiert. Beamer-Präsentation mit historischen Bildern und Zeitungsartikeln rundeten den Rahmen ab. Pia Schöttes-Seifert vom Hammerteich e.V.: „Der Hammerteich ist eine Perle für Generationen von Familien von klein auf, die hier mit ihren Kindern spazieren gegangen sind und gespielt haben.“
Regen hielt sich zurück
Gegen 19.15 Uhr erloschen die ersten Fackeln, Glühwein und Punsch waren getrunken und die letzten Gruppen der rund 2500 Besucher strebten nach und nach ihrem Heim zu. Um 22 Uhr fing es an zu regnen – Petrus hatte wohl die himmlischen Schleusen so lange zugehalten. „Schöner, als ich geglaubt hatte“, freut sich Claudia (36) über die Aktion fürs Herz. Von Matthias Dix