Eine Idee nimmt nun auch in Deutschland Gestalt an...
Wer schon einmal in einer Dokumentation gesehen hat, wie schwierig es ist, nach einer Öltankerkatastrophe ein ölverschmiertes Tier (meist sind es ja Vögel) wieder zu reinigen, der kann wahrscheinlich nachvollziehen, dass diese neue Idee wirklich funktioniert. Denn Federn und Haare haben die erstaunliche Eigenschaft, Öl an sich zu binden und nur schwer wieder abzugeben. In diesem Sinne könnten sie helfen, alle Arten von öligen Verschmutzungen im Meer, seien es Motoröl, Rohöl oder Sonnenmilchreste, aus dem Meer zu entfernen.
Diese Idee nimmt nun auch in Deutschland Gestalt an, nachdem in Südfrankreich der Verein „Coiffeure Justes“ (faire Friseure) erste Tests erfolgreich durchgeführt hat. In Form von „HAIR HELP the Oceans“, einer UG mit Sitz in Bückeburg, die nun möglichst viele Friseursalons dazu aufruft, ihre Haarreste zu sammeln und weiterzugeben, damit daraus Haarfilter hergestellt werden können.
Bisher werden die Haarreste aus 83.000 Salons im Restmüll entsorgt, doch so ist dieses hoch effiziente Ölbindungsmaterial verschwendet. Denn ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern. Dazu muss es aber erst einmal gesammelt und zu einsetzbaren Filtern verarbeitet werden. „HAIR HELP the Oceans“ UG ist dabei, mit deutschen Unternehmen zusammen eine Logistik auch in Deutschland und den angrenzenden Ländern aufzubauen, um mit abgeschnittenen Haarresten natürlich und nachhaltig die Reinigung von Meeren, Flüssen und Seen zu etablieren. Das kostet wenig für die Salons (neben der Mühe, die Haare zu sammeln und einem kleinen Obolus für die UG), hätte aber einen großen Effekt auf die Wasserqualität und Natur insgesamt.
Eine Idee, so simpel und genial, dass man nur hoffen kann, dass möglichst viele Friseure mitmachen.