Jetzt transportierte ein Tieflader noch gleich zwei weitere Exemplare ins Muttental...
Museumshelfer Michael Fuß und Dieter Ropel freuen sich über den Neuzugang des Gruben- und Feldbahnmuseums Zeche Theresia.
In diesem Punkt hatte sich Hannsjörg Frank geirrt: Vor rund einem Jahr hatte der umtriebige Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn“ (Arge) noch vermutet, die letzte Grubenbahn des Ruhrgebiets auf die Gleise des Gruben- und Feldbahnmuseums Zeche Theresia an der Nachtigallstraße abgestellt zu haben. Jetzt transportierte ein Tieflader noch gleich zwei weitere Exemplare vom Bergwerk Prosper Haniel in Bottrop über die Autobahn ins Muttental zur Nachtigall- bzw. Muttentalstraße.
Waschstraße tief unter der Erde gab es nicht
Die Farbe blättert, das Führerhaus ist verdreckt, an einer der beiden kleinen Lokomotiven fehlen die Räder, die andere hat keine Puffer mehr. Die räderlose Grubenlokomotive wurde von dem Dortmunder Unternehmen Fritz Rensmann gebaut. „Sie steht für den Abschluss der technischen Entwicklung im Ruhrbergbau und ist betriebsfähig“, freut sich Hannsjörg Frank. Bis Ende 2018 taten beide Bahnen noch ihre guten Dienste unter Tage. Die Jahre bei Staub, Hitze und Dreck hinterließen natürlich ihre Spuren und eine Waschstraße tief unter der Erde gab es nicht. Der Zustand der beiden gelben Neuzugänge bereitet dem Arge-Vorsitzenden aber keine schlaflosen Nächte: „Um die weitere Herrichtung wird sich ein Kreis der bei der Arge ehrenamtlich aktiven ehemaligen Lokschlosser desselben Bergwerks kümmern.“
Besser als vermutet ist auch der Zustand der zweiten Grubenlok, die von einem Kran auf die Gleise des Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia gesetzt wurde. Ursprünglich nur als Ersatzteillager geplant, erwies sie sich vor Ort jedoch als fahrtüchtig. Hannsjörg Frank plant um und möchte jetzt an die kleine gelbe Lokomotive Original-Waggons hängen und sie an den Öffnungstagen des Museums über die Gleise fahren zu lassen.
Einhundert Lokomotiven und rund 270 Loren
Danach gefragt, wie groß der Wagenpark des Gruben- und Feldbahnmuseums ist, muss Hannsjörg Franke kurz überlegen. Er schätzt, dass rund einhundert Lokomotiven und nochmal rund 270 Loren auf dem Gelände stehen. Augenzwinkernd fügt er hinzu: „Das ist hier alles Männerspielzeug, eine Ansammlung von groß, schwer und nutzlos.“
Zurück in Bottrop bleiben die Förderanlagen der Zeche Prosper Haniel. Sie werden unter Tage abgebaut und, soweit sie nicht noch woanders eingesetzt werden können, verschrottet. Ende einer Ära.
Strittig sind dagegen die Pläne der Arge, eine Fahrtstrecke vom Ritzgelände an der Muttentalstraße bis zum Bethaus der Bergleute auszubauen. Da auch das benachbarte LWL-Museum Zeche Nachtigall an einem Teil des Geländes interessiert ist, um es im Rahmen der Internationalen Bundesgartenschau 2027 zu nutzen, hängt eine Lösung noch in der Luft. Das Problem: das LWL-Museum muss der Auszahlung von Fördergeldern an die Arge zustimmen. dx