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Witten

Grubenbahn fahndet nach Lokomotive

Ein Unglück kommt selten allein: im Juli 2021 zog bekanntlich ein Unwetter über das Ahrtal und weitere Landstriche wie das Ruhrtal. Letztendlich war auch das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia an der Nachtigallstraße betroffen: ein Großteil des Hangs unterhalb von Schloß Steinhausen sackte ab und die Erdmassen begruben teilweise eine Halle des Museums.
Jetzt ereilte das Grubenbahnmuseum die nächste Hiobsbotschaft: neun der im Eigentum des Vereins stehenden und an ein Museum in Ilmenau/Thüringen verliehenen Lokomotiven hatte der damalige Besitzer kurzerhand verkauft und sich anschließend nach Thailand abgesetzt.

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Diese seltene Lokomotive vom Typ Gmeinder sucht das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia, nachdem der letzte Besitzer sie kurzerhand verkauft hat. Letzter bekannter Standort: Ilmenau/Thüringen.

Seit 2017 standen die Grubenbahnen aus Witten in der thüringischen Goethe- und Universitätsstadt. Darunter befand sich auch eine Lok des seltenen Typs „Gmeinder“. Hergestellt wurde sie 1944 in Mosbach/Baden für den Kriegseinsatz der deutschen Wehrmacht, kam aber nicht zum Einsatz. Stattdessen übernahm ein Bauunternehmen die Lokomotive, bevor sie 2004 als Geschenk nach Witten fand und vor sieben Jahren zur Aufarbeitung in die Sammlung nach Ilmenau transportiert wurde. „Der jetzige Standort ist uns nicht bekannt“, so der Vorsitzende der Muttenthalbahn Hannsjörg Frank. Der Verlust ist nicht zuletzt aufgrund des hohen Wertes der Lokomotive, den Hannsjörg Frank mit 45.000 Euro ansetzt, sehr bedauerlich.
Eigentumsverhältnisse eindeutig
Ein ungutes Gefühl, bevor der thüringische Sammler in Thailand untertauchte, hatte sich schon Wochen zuvor an der Nachtigallstraße 27 eingestellt. Aufgefallen war die Unterschlagung schließlich durch den Anruf eines anderen Sammlers, der sich freute, dass ihm die Wittener Loks zum Kauf angeboten worden waren.
Hannsjörg Frank handelte umgehend und schaltete Polizei,Staatsanwaltschaft und Finanzamt ein. Immerhin: „Es ist mir gelungen, alle noch in Ilmenau stehenden Loks als unser Eigentum festzustellen und auch akzeptiert zu bekommen“, so Hannsjörg Frank in einer Mitteilung.
„Fünf kleine Loks sollen jetzt noch mit neuem Leihvertrag in Ilmenau verbleiben und werden dann heimgeholt, wenn der Lokschuppen in Witten endlich wiederhergestellt worden ist. Die Demag ML 50, Deutz und die Ruhrthaler Stangenlok gehen auf die Heimreise, wenn der Transport durch Spenden und entsprechende Lkws gesichert ist“, so die Planung von Hannsjörg Frank. Übrigens: Hinweise verdichten sich, dass die vermisste „Gmeinder“ auf einer bundesdeutschen Autobahn auf einem Lkw Richtung Osten gesehen wurde. dx