Gegen Influenzaviren und Pneumokokken (Bakterien, die eine Lungenentzündung auslösen können) kann man sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Impfung, die man auch gleichzeitig verabreichen kann, bei bestimmten Personen.
Wenn der Herbst kommt, beginnt die Erkältungszeit. Damit einher geht oft auch die Möglichkeit, an einer Grippe (Influenza) zu erkranken. Man kann sich allerdings dagegen impfen lassen. Doch wer sollte das überhaupt tun und warum?
Auch wenn die Wirksamkeit der Influenzaimpfung nicht optimal ist, können aufgrund der Häufigkeit der Influenza doch viele Erkrankungsfälle verhindert werden. Bei Untersuchungen zur Wirksamkeit der Impfung waren durchschnittlich 40 bis 60 von 100 geimpften Personen vor einer (labordiagnostisch bestätigten) Grippe geschützt, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI).
Wer soll sich impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenzaimpfung für alle Personen ab 60 Jahre, für Schwangere und für Personen bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleiden wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten. Impfen lassen sollten sich auch Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, medizinisches Personal und Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
Wann und wie wird geimpft?
In Deutschland sind Influenzaimpfstoffe zahlreicher Hersteller erhältlich. Alle Impfstoffe enthalten die von der WHO festgelegten Antigene. Bei den Impfstoffen für Kinder und Erwachsene handelt es sich meist um Totimpfstoffe. Diese enthalten inaktivierte Viren bzw. Bestandteile der Viren. Für Kinder ist zusätzlich ein Lebendimpfstoff zugelassen, der als Nasenspray verabreicht wird. Detaillierte Informationen zu Grippeimpfstoffen sind beim Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, abrufbar unter www.pei.de/influenza-impfstoffe. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch im Dezember und selbst zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Die Impfung wird in der Regel durch den Hausarzt vorgenommen.
Wirksamkeit der Impfung
Die Impfeffektivität kann in den einzelnen Saisons sehr unterschiedlich sein und sich auch bei den einzelnen Virussubtypen bzw. Virustypen unterscheiden (H1N1, H3N2, B). Die unterschiedliche Effektivität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Zusammensetzung des Impfstoffes wird jährlich aktualisiert. Es ist trotzdem möglich, dass die in der folgenden Saison hauptsächlich auftretenden Influenzaviren nicht gut mit den im Impfstoff enthaltenden Virusstämmen übereinstimmen, weil sich in der Zwischenzeit andere Virusstämme durchgesetzt haben. Bei einer sehr guten Übereinstimmung der zirkulierenden Influenzaviren mit dem Impfstoff wurde bei jungen Erwachsenen eine Schutzwirkung bis zu 80 Prozent beobachtet. Ältere Menschen haben oft eine reduzierte Immunantwort, sodass die Impfung bei ihnen weniger zuverlässig wirkt.
Impfung Pneumokokken
Die Impfung gegen Pneumokokken (Bakterien, die verschiedene Erkrankungen auslösen können, beispielsweise Lungenentzündung) wird als Standardimpfung für alle Säuglinge und Kleinkinder sowie für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Kinder in den ersten beiden Lebensjahren sind besonders gefährdet, schwer an einer Pneumokokken-Infektion zu erkranken - daher gilt für diese Altersgruppe die allgemeine Empfehlung zur Impfung.
Eine Lungenentzündung bei Senioren wird - falls sie bakteriell bedingt ist - in den meisten Fällen durch Pneumokokken verursacht. Außerdem sind ältere Menschen ebenfalls besonders anfällig für eine schwere Erkrankung durch Pneumokokken. Aus diesem Grund gilt auch für die Altersgruppe ab 60 Jahren die Pneumokokken-Impfung als Standardimpfung. Die Pneumokokken-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Säuglinge ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat empfohlen. Menschen, die 60 Jahre oder älter sind und keiner Risikogruppe (z.B. chronisch Lungen- oder Herzkranke) angehören, erhalten standardmäßig einmalig den Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff (PPSV23). Die Wirkung der einmaligen Impfung hält nur begrenzt an. Trotzdem empfehlen die Experten derzeit keine grundsätzliche oder routinemäßige Pneumokokken-Auffrischimpfung, weil der genannte Impfstoff dafür bislang nicht eindeutig zugelassen ist.