Mit dem Einzug des Frühlings bis hin über den gesamten Sommer steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dunkle Wolken am Himmel aufziehen und sich ein Gewitter entlädt.
Das Naturschauspiel ist einerseits oft beeindruckend, birgt aber auch Gefahren. Redensarten und Mythen über das Naturschauspiel treffen nicht immer zu.
So entstehen Gewitter
Ursächlich für die Entstehung von Gewittern sind meist warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit von März bis September. Theoretisch können Gewitter aber zu jeder Jahreszeit auftreten.
Ausgangspunkt eines Gewitters ist die Erwärmung der Erdoberfläche durch die Sonne. Gerade bei heißem Wetter und großer Feuchtigkeit am Boden steigen große Mengen feuchtwarmer Luft in die Atmosphäre. Ab einer bestimmten Höhe kühlen sie sich aber durch die kälteren Luftschichten wieder ab. Der Wasserdampf in der Luft kondensiert in der Folge zu Wassertröpfchen und Eiskristallen und lässt so Wolken entstehen.
Reiben sich Wassertröpfchen und Eiskristalle, bauen sich elektrische Ladungen auf. Wenn die Spannung zwischen den positiven und negativen Ladungen groß genug ist, entlädt sie sich in einem grell leuchtenden Blitz aus einer schwarzen Gewitterwolke Richtung Erde. Dem Blitz folgt kurz darauf unüberhörbar der Donner.
Gewitter sind mitunter lebensgefährlich
Ein Blitz hat eine Stromstärke von 200.000 Ampere und kann bis zu 30.000 Grad heiß werden. Die Folgen eines Blitzeinschlags können deshalb mitunter katastrophal sein: Menschen und Tiere werden immer wieder durch Blitze verletzt oder sogar getötet, technische Geräte erleiden Überspannungsschäden, Gebäude geraten in Brand. Mit Gewittern gehen oft auch mit plötzlichen und intensiven Regenfällen, Hagel und starken Winden einher.
Ein Blitz schlägt vorzugsweise in die höchste Erhebung im Umfeld ein. Mensch und Tier sollten daher bei einem Gewitter freie Flächen wie Felder und Wiesen sowie freistehende Bäume meiden, um nicht selber die höchste Erhebung zu bilden. Auch sollte immer Abstand zu Metall wie Zäune oder Masten gehalten werden, da Metall ein guter Stromleiter ist. Überrascht ein Gewitter Personen bei einem Aufenthalt auf freier Fläche, sollten sie sich eine Vertiefung suchen oder in die Hocke gehen, die Beine auf den Boden stellen, sie umklammern und den Kopf senken. Beim Aufenthalt in einem Gewässer sollte dieses bei Annäherung eines Gewitters so schnell wie möglich verlassen werden. dx
Blitzschlag – Mythen
• Bei Gewitter duschen? Keine Gefahr besteht, wenn ein Blitzableiter auf dem Haus steht und alle Metallleitungen geerdet sind. Vorsicht ist meist in einem Altbau geboten.
• Den Regenschirm bei Gewitter schließen? Ja, da sich der Blitz gerne den höchsten Punkt einer Umgebung sucht.
• Bei Gewitter Buchen suchen und Eichen weichen? Falsch. Es ist egal, welche Baumart gerade den höchsten Punkt bei einem Gewitter bildet.
• Ist Sport bei Gewitter gefährlich? Ja, besonders Golfer und Reiter sollten sich vorsehen.
• Schlägt ein Blitz nicht zweimal in dieselbe Stelle ein? Dieser Mythos ist falsch.
• Besteht im Auto Sicherheit vor Gewittern? Das ist richtig, ein Auto bildet einen Faradayschen Käfig, der die elektrische Entladung ableitet.
• Bei Gewitter nicht telefonieren? Diese Warnung gilt nicht für schnurlose Telefone.
• Stehen Blitzschlagopfer unter Strom? Das ist ein fataler Irrtum. Das Gegenteil ist der Fall – Blitzschlag-Opfern sollte umgehend Erste-Hilfe geleistet werden.