Pläne reifen - er ist eines der Projekte zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027.
Der Gethmannsche Garten im Überblick: Der Hauptzugang erfolgt vom Stadtmuseum in Blankenstein. Weitere Nebenzugänge gibt es vom Burgweg, Zu den sieben Hämmern, am Belvedere, am Friedhof und an der Feuerwehr. Quelle: Stadtverwaltung Hattingen
Der Gethmannsche Garten wird weiter verschönert und durch entsprechende Bepflanzung an die Klimaveränderung angepasst. Im Bauausschuss wurde die Entwurfsplanung von Karl-Heinz Danielzik vom Büro Danielzik Leuchter + Partner Landschaftsarchitekten vorgestellt und einstimmig beschlossen. In einem nächsten Schritt wird die Ausführungsplanung beauftragt und ein Förderantrag gestellt. Die Gesamtinvestition beläuft sich laut Kostenschätzung auf 660.000 Euro, davon wird ein Zuschuss in Höhe von 70 Prozent im Rahmen der Städtebauförderung erwartet. Die Aufwertung des Gethmannschen Gartens ist eines der Projekte zur Internationalen Gartenausstellung 2027 der Stadt Hattingen. Lange Jahre hatte das gärtnerische Kleinod ein Schattendasein geführt.
„Im Vorfeld der Planung hatte ein Ideenwettbewerb stattgefunden. Darüber hinaus hat die Stadtplanung im Herbst vergangenen Jahres zu drei Veranstaltungen Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um ihre Anregungen in den Entwurf einfließen zu lassen“, so Baudezernent Jens Hendrix. Ein Schwerpunkt der neuen Gestaltung: Die Eingangsbereiche zum historischen Park. „Die Eingangssituation soll mit Ruhrsandstein, einem ortstypischen Material, sowie grünen Pfeilen zur besseren Orientierung markiert werden“, erläutert Karl-Heinz Danielzik. „Am Haupteingang hinter dem Stadtmuseum soll der Weg in einer Schleife neu geführt werden, dadurch wird die Steigung abgeflacht. Auch in anderen Bereichen des Parks soll Barrierefreiheit hergestellt oder verbessert werden zum Beispiel durch Matten, die mit Rollstühlen befahrbar sind oder einer haptischen Spielplatzübersicht,“ beschreibt der Landschaftsarchitekt die Pläne.
Eine zentrale Rolle nimmt auch die Umgestaltung des Spielplatzes ein. So sollen viele neue Spielelemente angeschafft werden und eine Seilbrücke wird die untere und obere Ebene miteinander verbinden.
„Alles, was in der historischen Grünanlage passiert, wird mit der Denkmalpflege abgestimmt. So werden die Spielgeräte in ihrer Farbigkeit zurückgenommen, damit sie ins Gesamtbild der Anlage passen“ betont Karl-Heinz Danielzik.
Die attraktive Grünfläche im Ortskern Blankenstein trägt zu einer Reduzierung der Entstehung von Hitzeinseln bei und ermöglicht eine fußläufige Naherholung. Die Aufwertung des Parks erfolgt unter Berücksichtigung ökologischer und klimatischer Aspekte. Es werden sowohl einheimische Pflanzen verwendet wie der Feldahorn, aber auch Baumarten, die in südlicheren Regionen heimisch sind. Durch die Vielfalt der Baumarten soll den Auswirkungen des Klimawandels Rechnung getragen werden, was Extremwetter wie Hitze und Regen betrifft und auch die Fokussierung von Schädlingen auf eine bestimmte Art.
In den Gesamtkosten ist auch der Aufwand für die Umsetzung der Steinskulptur „WOZ“ beinhaltet. Der bisherige Standort des 15 Tonnen schweren Kunstwerkes am Weg hinter dem Stadtmuseum wird schon lange kritisiert und soll verändert werden. An welcher Stelle genau der Granit-Koloss des polnischen Bildhauers Zbigniew Fraczkiewicz, der auch die Eisenmänner an der Stadtmauer geschaffen hat, in Zukunft die Besucher begrüßen wird, steht noch nicht fest.
Die Aufwertung des Gethmannschen Gartens gehört zu dem Maßnahmenkatalog des Integrierten Handlungskonzeptes Blankenstein, welches im Oktober 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden ist.