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Gespinste in Bäumen und Büschen: harmlos oder gefährlich?

06.05.2022: Eichenprozessionsspinner? Oder doch nur die Gespinstmotte?

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Beim Betriebsamt der Stadt Witten treffen derzeit wieder vermehrt Anfragen besorgter Bürger*innen ein. Sie können sich im Augenblick, Anfang Mai, an zwei Daumenregeln sehr gut halten: So früh im Jahr ist es wahrscheinlich noch die Gespinstmotte (der Eichenprozessionsspinner tritt erst Ende Mai verstärkt auf). Und wenn der Befall nicht an einer Eiche ist, dann kann es auch nicht der Eichenprozessionsspinner sein.

Gespinstmotte: Unschön, aber harmlos

Wenn Bäume oder Büsche von der Gespinstmotte befallen werden, sind sie von vielen Fäden oder Netzen durchzogen – manchmal sogar quasi vollständig. Die Raupen können die Pflanzen teils komplett kahlfressen. Sie erholen sich aber schnell und bilden einen zweiten Trieb, den sogenannten Johannistrieb.

Für Menschen und auch Tiere ist die Gespinstmotte vollkommen ungefährlich, wenngleich die mit Gespinsten überzogenen Gehölze ein unschönes Bild abgeben.

Kompakte Gespinste, mikroskopisch kleine Gifthaare: der Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner dagegen tritt in der Regel ab Ende Mai und ausschließlich an Eichen auf. Die Raupen bilden kleine, kompakte Gespinste und bilden die namensgebenden, bis zu zehn Meter langen „Prozessionen“, in denen viele Tiere hintereinander die Bäume hinaufkriechen.

Die Raupen können durch mikroskopisch kleine Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten allergische Reaktionen hervorrufen und damit für Menschen und Nutztiere gefährlich werden. Wenn ein Baum befallen wird, werden die Tiere deshalb von einer Spezialfirma entfernt.

Zwitschernde Schädlingsbekämpfer

Im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner nutzt die Stadt Witten auch zwitschernde Schädlingsbekämpfer: die Meisen. Sie fressen die Raupen und dämmen so deren Verbreitung ein. Um den Vögeln möglichst gute Lebensbedingungen zu bieten, hängt die Abteilung Grünflächen seit einigen Jahren verstärkt Meisenkästen auf und sorgt für eine vielfältige Vegetation, in der die Tiere auch dann ausreichend Futter finden, wenn es keine Raupen gibt.

Wo kann ich Verdachtspunkte melden?

Für den Eichenprozessionsspinner gibt es eine eigene Rubrik im Mängelmelder „Da is wat“ der Stadt Witten (https://daiswat.witten.de). Das ist auch der beste Weg, befallene Pflanzen im öffentlichen Raum (nicht auf Privatgrundstücken) zu melden. Wer einen Befall meldet, sollte auf jeden Fall den Standort angeben und möglichst auch ein oder mehrere aussagekräftige Fotos einstellen. Die Meldung geht dann direkt an das Betriebsamt der Stadt Witten. Die Experten dort erkennen in der Regel gleich, ob es sich tatsächlich um den Eichenprozessionsspinner handelt. Wenn das der Fall ist, informieren sie eine Spezialfirma, die den Befall innerhalb von 48 Stunden entfernt.