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Hattingen

Gesamtschule Welper: Nächsten Sommer ist alles fertig

Erweiterungsbau wird mit knapp acht Millionen Euro kalkuliert – mehr Räume dringend notwendig.

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Sehen eine hohe Wertigkeit des Gebäudes: v.l. Alexandra Wagner, stellv. Leitung Technische Gebäudewirtschaft, Leona Brinkmann und Susanne Rosenberg von der Technischen Gebäudewirtschaft Stadt Hattingen, Baudezernent Jens Hendrix, Solveig Holste, Fachbereichsleitung Stadtbetriebe und Tiefbau sowie Jessica Krystek von der Pressestelle. Foto: Pielorz

Die Gesamtschule Welper ist in die Jahre gekommen, erfreut sich allerdings bei den Eltern und Schülern großer Beliebtheit. Immer wieder muss die Schule Schüler ablehnen. Im Juli 2019 wurde durch den Rat der Stadt Hattingen beschlossen, am Standort Lange Horst zwischen dem bestehenden Gebäude und dem Sportplatz mit einem Neubau die Schule zu erweitern. Baustart war 2021. Die geschätzten Baukosten lagen damals bei fünf Millionen Euro, werden heute aber mit knapp acht Millionen kalkuliert. Der Bau nimmt langsam Formen an.

Zukunftsfähiger Neubau
Baudezernent Jens Hendrix macht deutlich: „Hier entsteht ein zukunftsfähiger Schulbau, der im Sommer 2023 fertig gestellt werden soll. Wir liegen gut im Plan, obwohl wir natürlich auch die aktuellen Probleme mit Material- und Lieferschwierigkeiten haben. Die Wertigkeit des Gebäudes ist in der Diskussion um den Erhalt der Bäume etwas zu kurz gekommen.“
Dem Erweiterungsbau vorausgegangen war ein erbitterter Kampf um den Erhalt von großen Platanen und anderen Bäumen, die im Zuge der Baummaßnahmen teilweise fallen mussten oder in einem aufwändigen Prozess umgesetzt wurden. Die Bürgerinitiative „Rettet die Bäume“ hatte sich hier stark eingebracht. Die Stadt weist daraufhin, dass man mit einem Baumgutachter zusammenarbeite, einen Teil der Bäume umgesetzt und bereits Ersatzpflanzen vorgenommen habe.

Das wird gebaut
Auf einer Nutzfläche von 2693 Quadratmetern entstehen 12 weitere Klassenräume, drei Verwaltungsräume, diverse Nebenräume sowie Lehrräume der Fachrichtungen Biologie, Physik und Chemie. Sechs Klassenräume sollen Platz finden im Erdgeschoss, die naturwissenschaftlichen Räume kommen ins erste Obergeschoss, weitere sechs Klassenräume darüber ins zweite Obergeschoss. Im Untergeschoss steht ein Fahrradabstellraum mit 151 Stellplätzen zur Verfügung. Das erste Obergeschoss wird über eine Brücke mit dem Bestandsgebäude verbunden. Sie ist Teil des barrierefreien Konzeptes. Außerdem erhält das Dach eine Extensivbegrünung.
Die Experten der Stadt ebenso wie die Architekten von BDA RDS Partner sehen in dem Erweiterungsbau, der für alle tragenden und aussteifenden Bauteile in massiver Bauweise erfolgt, einen modernen Schulbau.

Mehr Räume, doch zu klein?
Mehr Räume sind für die Schule zwingend notwendig. Maximal 145 Fünftklässler konnte die Gesamtschule zum Start des Schuljahres 2021/22 aufnehmen, 154 Schüler hatten sich angemeldet, darunter insgesamt 24 auswärtige (u.a. 13 aus Bochum, acht aus Sprockhövel, einer aus Witten). Grund für die Aufnahmegrenze von 145 Schülern an der Marxstraße ist zum einem die sogenannte Zügigkeit, die festlegt, wie viele Eingangsklassen maximal gebildet werden dürfen – an der Gesamtschule sind es zurzeit fünf. Zudem gibt es einen Höchstwert für die Zahl der Schüler pro Klasse – er liegt für die Jahrgangsstufe 5 bei Gesamtschulen bei 29 Schülern.
Kritiker sagen allerdings, auch die neuen Räume würden den Raumbedarf der Schule nicht ausreichend berücksichtigen.

Neue Schulplanung
Auch die Gebit Münster kommt in einer Analyse zur Schulentwicklungsplanung in Hattingen zu dem Ergebnis, dass der Erweiterungsbau das „Flächendefizit durch die Schaffung der neuen Räume nicht vollständig beheben kann“. Schon gar nicht, falls es einmal zu einer Sechszügigkeit der Schule kommen sollte. Die ist im Moment allerdings auch bei der Bezirksregierung kein Thema.
Die Diskussion um den Erweiterungsbau ist nicht nur den zu kleinen und nicht mehr zeitgemäßen Schulräumen im Altgebäude geschuldet, sondern auch völlig neuen Bedürfnissen in der Schulplanung. Heute wird oft in Gruppen und mit verschiedenen Projekten gearbeitet, die einen weitaus höheren Raumbedarf für sich beanspruchen als der Frontalunterricht früherer Zeiten. anja