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Witten

Georg Thomys leitet jetzt das Bauordnungsamt

Jetzt übernahm Georg Thomys die Leitung der Behörde...

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Georg Thomys

Der Übergang klappte nahezu nahtlos: nachdem der bisherige Leiter des Bauordnungsamtes Rainer Lohmann nach 26 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand wechselte, übernahm jetzt Georg Thomys (Foto) die Leitung der Behörde.
Der neue Amtsleiter kann auf einen abwechslungsreichen Lebenslauf verweisen: nach dem Studium von Architektur und Städtebau in Dortmund und Kansas (USA) arbeitete der 1973 in Hagen geborene Thomys als Assistent am Lehrstuhl für Klimagerechte Architektur an der Universität Dortmund und parallel als freier Architekt und Stadtplaner. Es folgten Stationen als Technischer Angestellter in Bonn und als Leiter der Bauordnungsämter von Hagen und Lüdenscheid sowie des Fachbereichs Bauen der Kreisverwaltung Unna. Darüber hinaus ist Thomys als Dozent an verschiedenen Hochschulen und Instituten tätig. Mit Witten verbindet den verheirateten Vater einer Tochter schon seit langem eine besondere Beziehung, spielte er doch einige Jahre in einer hiesigen Laien-Theatergruppe und auch das erste Ultraschallbild seiner Tochter rührt aus der Ruhrstadt. „Ich freue mich besonders, Herrn Thomys gewinnen zu können, er bringt sowohl Erfahrung in der Kommunalverwaltung als auch als Architekt mit. Wir erwarten, dass Herr Thomys die Bauordnung bürgerorientiert weiterentwickelt und die Digitalisierung nach vorne bringt“, zeigte sich Stadtbaurat Stefan Rommelfanger von seinem neuen Mitarbeiter überzeugt.

Das Baurecht – ein Buch mit sieben Siegeln?
Das Bauordnungsamt kommt immer dann ins Spiel, wenn es um Bauvorhaben geht. Im Jahr werden im Schnitt 500 Bauanträge gestellt. Sie haben jedoch nicht nur Neubauten zum Gegenstand, sondern umfassen auch Anträge auf Umbauten und Umwidmungen von Räumen bis hin zur Genehmigung von Werbetafeln und Fahrgeschäften auf der Zwiebelkirmes. Die Tücke liegt oft im Detail, nach aller Erfahrung macht der Antrag für einen Hundezwinger oder ein Carport mitunter mehr Arbeit macht als ein großes Bauprojekt.
Und wer bauen möchte, wünscht sich in der Regel, dass sein Antrag nach kurzer Bearbeitungszeit auch angenommen wird. Im Grunde ist das auch das Ziel von Georg Thomys und seinen 25 MitarbeiterInnen. „Wir sehen uns als Partner im Bauwesen, um Bauprojekte durch den Dschungel des Baurechts zu geleiten, um am Ende auch tatsächlich eine Baugenehmigung erteilen zu können“, sagt der Amtsleiter. Doch er ist sich auch bewusst, dass er sich ab und zu unbeliebt macht. Dies kann passieren, wenn die Entscheidung lange braucht, weil mitunter weitere Ämter zeitaufwendig zu Fragen zu Städtebau, Umweltrecht und Artenschutz, Immissionsschutz, Denkmal-, Straßen-, Wasser- oder Luftrecht eingebunden werden müssen oder wenn eine Genehmigung letztendlich nicht erteilt werden kann. Eine Stellschraube für eine schnelle Bearbeitung sieht Thomys aber ebenfalls wie der Stadtbaurat in der Digitalisierung der Prozesse.
Neben den Baugenehmigungen zählt auch die „reaktive“ Gefahrenabwehr zu den Aufgaben. Das Amt wird auch immer dann tätig, wenn nachträglich Missstände und Gefahren bei Bauwerken entdeckt werden, deren Abstellung im öffentlichen Interesse liegt. Fehlender Brandschutz und Standsicherheit, aber auch Naturschutz und Stadtplanung sind hier die klassischen Problembereiche. „Belange, die uns alle interessieren.“ Langweilig wird es nie, bekommt das Amt doch frühzeitig alle baulichen Belange durch alle Bevölkerungsgruppen der Stadt mit. „Auf diese Art sind wir also immer am oder sogar vor dem Puls der Stadt“, so der neue Leiter des Bauordnungsamtes. dx