Früh die Weichen für die Gartensaison stellen.
Es könnte kalt werden. Häufig tut sich der Januar eines Jahres als kältester Monat hervortut. Der kluge Gartenfreund sollte sich in Ruhe vorbereiten und frühzeitig handeln.
Sollen Blumen, Gemüse, Stauden und Obstbäume zur Freude der Besitzer gedeihen, müssen schon im Januar die ersten Weichen für die Gartensaison gestellt werden. Die Winterruhe gibt dem Gartenliebhaber Zeit, Rasenmäher und Spaten zu warten und den zukünftigen Garten zu planen. Bei der Gemüseauswahl baut der Gartenfreund der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen vor, wenn er zwischen den Gruppen der Nachtschattengewächse – dazu zählen Tomaten, den Hülsenfrüchtlern mit Bohnen und Erbsen und den Kreuzblütlern mit den verschiedenen Kohlsorten, Rettich und Kresse – wechselt.
Schneelasten und starker Frost können Schäden verursachen
Wenn die weiße Pracht tatsächlich mal in größeren Mengen vom Himmel auf die Gärten an der Ruhr fällt und schwer auf Sträuchern, Bäumen und den Dächern von Gewächshäusern und Frühbeeten liegt, sollte sie immer wieder abgeschüttelt oder abgekehrt werden. Gerade nasser Schnee kann durch sein hohes Gewicht zu Schneebruch führen.
Starker Frost ist der Feind der Wurzeln von Beerensträuchern, Quitten, Pfirsichen, Aprikosen und Erdbeeren. Der fürsorgliche Gärtner sorgt vor und bringt einerseits eine Mulchschicht aus Mischlaub, Rindenmulch oder Schreddergut auf bereits leicht angefrorenem Boden auf. Ebenso lassen sich die Zweige des zwischenzeitlich ausgedienten Weihnachtsbaumes als Isolationsschicht für verschiedene Pflanzen des Gartens wie Stauden, Bambus und Rosen verwenden.
Die Schutzschicht nimmt auch eine zweite Aufgabe wahr, indem sie die Kälte, die sich bereits im Boden befindet, festhält und damit eine frühe Blüte solange stoppt, bis die Nächte im Frühjahr frostfrei bleiben.
Bei Kälte trotzdem wässern: Gefrorener Boden verwehrt vor allem immergrünen Pflanzen und Nadelgehölzern, Wasser aufzunehmen. Da die Pflanzen aber dennoch Wasser verdunsten, sollte der Boden in frostfreien Abschnitten immer wieder gewässert werden. Die Daumenregel lautet: 20 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Bitte auch an die Tiere denken: Laub- und Reisighaufen aus dem letzten Herbst stellen zwar nicht unbedingt eine Zierde für den Garten dar, sollten aber noch liegengelassen werden, da sie vielen Tieren ein geschütztes Winterquartier bieten.
Trockene Tage für Baum-, Obst- und Zierstrauchschnitt nutzen
Bei mildem und trockenem Wetter ist der Jahresbeginn eine gute Zeit, um Obstbäume und Ziersträucher fachgerecht zurückzuschneiden und auszudünnen, damit sie sich nicht gegenseitig das Licht zum Wachsen wegnehmen. Ein Zurückschneiden „auf den Stock“, damit ist der Rückschnitt bis eine Handbreit über dem Boden gemeint, bringt neuen Schwung in alte Pflanzen. Ein Blick lohnt auch auf möglicherweise eingewachsene Befestigungen von Etiketten, Schnüren und Bändern.
Vitamine vom Küchenfenster
Ruht der eigene Garten im Januar, wird Frischgemüse aus der Region knapp. Frische Vitamine in Keimsprossen der Gartenkresse, Gerste, Kichererbse und Sojabohne, auf der hellen Fensterbank gezogen, helfen, die Lücke zu schließen. Gartencenter bieten fertige Anzuchtschalen und Samen. Im dunklen Keller treiben Chicorée, Löwenzahn und Rhabarber.
Um Ende Februar/Anfang März eigene Jungpflanzen in sein Kleingewächshaus pflanzen zu können, sollte der Gärtner schon ab Mitte bis Ende Januar Kopfsalat, Kohlrabi oder Rettich an einem hellen Platz im Haus in Blumentöpfe und Pflanzschalen aussähen. Die Temperatur während der Keimung bewegt sich am besten zwischen 18 und 20 Grad, bei Kopfsalat sollte sie noch etwas darunter bleiben. dx