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Rund ums Haus

Frühjahrsputz: Wo kommt das her? Was kann man selbst machen und wofür braucht man  den Profi?

In jedem Fall sollte man beim Einsatz auf möglichst umweltverträgliche Reinigungsmittel achten.

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Bald ist es wieder soweit: Der Frühjahrsputz steht ins Haus. Die Aktion ist übrigens keine Erfindung der Putzmittelindustrie - es gibt eine lange Historie dazu. Der Monat Februar steht im Zusammenhang mit dem lateinischen Wort „februare“ und das bedeutet „reinigen“. Daher gehen Historiker davon aus, dass die alljährliche große Putzaktion im Frühjahr schon lange Zeit bekannt ist. Außerdem bringt der Frühling mit seiner zunehmenden Helligkeit den Schmutz an den Tag - und zu Zeiten, in denen beispielsweise noch mit Holz oder Kohle geheizt oder gekocht wurde, wurde dieser Dreck deutlich sichtbar. Da musste und wollte man im Frühjahr einfach „klar Schiff machen“ und ging dem Dreck an den Kragen.
Das kann man natürlich selbst in die Hand nehmen. Oder man holt sich professionelle Hilfe. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, vor dem Putzen gründlich aufzuräumen und dabei das ein oder andere nicht mehr gebrauchte Schätzchen auch gleich zu entsorgen. Danach greift man dann zu Wischmop und Feudel und los geht‘s. Wer mehr zum Entrümpeln hat, der engagiert am besten gleich einen Profi. Und bei bestimmten Reinigungsarbeiten weiß der Profi auch am besten Rat und hat natürlich das passende Equipment im Gepäck. Das gilt beispielsweise für Fenster, Treppenhäuser, aber auch für Fußböden und Terrassen. Die Gartenmöbel wollen ja schließlich auf einem sauberen Untergrund stehen. Hilfe sollte man sich auch suchen, wenn Reinigungsarbeiten zu anstrengend sind. Das gilt beispielsweise für das Reinigen der Gardinen. Profis nehmen den Fensterschmuck ab, reinigen ihn und hängen ihn auch wieder auf.
Jährlich werden über 630.000 Tonnen Reinigungsmittel in Deutschland gekauft. Diese Zahl nennt der NABU, der Naturschutzbund Deutschland. Wichtig bei den Reinigungsmitteln ist die Umweltverträglichkeit der Produkte, denn sie gelangen ins Abwasser und werden nicht immer in der Kläranlage abgebaut. Der NABU gibt deshalb Tipps, worauf jeder bei der Verwendung von Reinigungsmitteln achten sollte.

Der NABU sagt: Die Folgen für Umwelt und Gesundheit werden meist unterschätzt. Viele Stoffe in den Reinigungsmitteln sind schwer abbaubar und können auf unterschiedlichen Wegen in unser Grundwasser, auf landwirtschaftliche Felder oder in Flüsse, Seen und Meere gelangen. Die Kläranlagen filtern nicht alle Stoffe heraus und der Klärschlamm wird teilweise als Dünger wieder in der Landwirtschaft genutzt. Bei Starkregen laufen Kanalisationen über. Deshalb ist es für die Umwelt am besten, wenn möglichst wenige Reinigungsmittel verwendet werden. Das bezieht sich sowohl auf die Dosierung als auch auf die Vielfalt der Reinigungsmittel.
Manche Reinigungsmittel mehrfach nutzen
Manche Reinigungsmittel lassen sich für verschiedene Arbeiten nutzen. Spülmittel eignen sich sowohl für den Abwasch als auch für die Reinigung von Fenstern und glatten Oberflächen. Allzweckreiniger lassen sich auch für Fette verwenden und Badreiniger beseitigen Kalkverschmutzungen. Scheuermilch wirkt bei hartnäckigen Verunreinigungen.
Beim Kauf von Reinigern sollte man am besten auf den Blauen Engel oder das europäische Umweltzeichen „EU Ecolabel“ achten. Für biobasierte Reinigungsmittel auf das Ecocert-Label achten. Letztere legen den Fokus auf biobasierte Inhaltsstoffe. Dennoch muss man bei diesen Reinigern darauf achten, dass beispielsweise keine Limonene oder andere gewässerschädigende Duftstoffe verwendet werden.
Für die Umwelt ist es am besten, wenn Putzmittel so niedrig wie möglich dosiert werden. Wenige Tropfen Reinigungsmittel reichen oftmals aus. Bei den meisten Reinigungsflaschen kann man jedoch die Menge schlecht niedrig dosieren, da die Flaschenöffnung zu groß ist. Eine kleinere Öffnung wäre hier viel besser und aus Sicht des NABU ein klarer Auftrag an Produktdesigner. Denn zum Beispiel steigt in den letzten Jahren der Verbrauch an Spülmittel immer weiter an. Obwohl immer mehr Haushalte Spülmaschinen nutzen und daher weniger Geschirr von Hand gewaschen werden muss.
Finger weg von diesen Reinigungsmitteln
Der NABU sagt auch, von welchen Reinigungsmitteln man am besten die Finger lassen sollte. Ätzende WC- und Rohrreiniger sind die giftigsten Haushaltsreiniger. Glaskeramikreiniger enthalten Mikroplastikpartikel. Mit einem Ceranfeld-Schaber können eingebrannte Flecken weggekratzt werden.
Auch auf Duftsteine für das WC kann man getrost verzichten. Sie besitzen keine Reinigungswirkung, aber mit jedem Spülvorgang gelangen schädliche Chemikalien in den Abfluss. Zu den gesundheitsschädlichen Reinigungsmitteln gehören auch Backofensprays und Desinfektionsmittel. Sie wirken sowohl gefährlich auf die Umwelt als auch auf den Menschen. Durch Desinfektionsmittel werden harmlose Keime abgetötet, dadurch vermehren sich die gefährlichen. Die menschliche Abwehrkraft kann sich zudem nicht ausreichend ausbilden.
Aus der Schatzkiste der Haushaltsmittel
Es gibt auch Reinigungsmittel, die man in früheren Zeiten gern genutzt hat und die umweltfreundlicher sind. Auch hier finden sich beim NABU viele Tipps. Native Galle in biologisch abbaubarer Seife (Gallseife) beispielsweise entfernt fett-, eiweiß- und farbstoffhaltige Flecken wie Öl, Blut, Milch, Obst oder Gemüse.
Zitronensäure wirkt gegen Kalk. Mit dem Pulver können viele Haushaltgeräte sowie Armaturen entkalkt werden. Soda oder Backpulver reinigt zusammen mit Essig verstopfte Abflüsse sowie angebrannte Töpfe. Vorbeugend kann man in Abflüsse auch regelmäßig kochendes Wasser gießen.
Textilien mit Kaugummi- oder Harzresten kann man über Nacht in die Tiefkühltruhe legen, danach einfach abkratzen. Textilien mit Wachsflecken von beiden Seiten mit saugfähigem Papier einschlagen (zum Beispiel Küchenpapier), Handtuch drauf und bügeln. Das Wachs wird flüssig und wird vom Papier aufgesaugt.
Blut und andere Flecken aus Eiweiß sollte man in kaltem Wasser einweichen. Danach mit Gallseife behandeln und die Flecken sind weg. Überhaupt ist das Einweichen eine ziemlich clevere Möglichkeit: Backofen, Töpfe und viele andere hartnäckige Flecken lassen sich eingeweicht nämlich viel leichter entfernen. Das Ergebnis kann sich dann wirklich sehen lassen.