So viel Zeit wie möglich draußen verbringen - leichter gesagt, als getan! Was mache ich bloß die ganze Zeit am „Busen der Natur“? Wandern und Radfahren - aber bitte mit Pep! Wir haben Tipps!
So viel Zeit wie möglich draußen verbringen - leichter gesagt, als getan! Was mache ich bloß die ganze Zeit am „Busen der Natur“? Wandern und Radfahren - aber bitte mit Pep! Wir haben Tipps!
Wandern mit Natur-Bingo
Wer keine Lust auf Wandertouren hat, den muss man locken. Das gilt insbesondere für Kinder. Wie wäre es beispielsweise mit Natur-Bingo? Dafür braucht man einen Eierkarton. Auf den Karton klebt man eine Tabelle mit so vielen Feldern, wie der Eierkarton Vertiefungen hat (4, 6 oder 10). In die Felder schreibt oder (für Kinder, die noch nicht lesen können) malt man Dinge, die es danach zu finden gilt: Schneckenhaus, Stein, Zweig, Knospe, Blume, Rinde, Blatt, Nuss, Kastanie, Feder, Tannenzapfen, Moos, Geldmünzen, Tannennadeln, Müll – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht gibt es zur Belohnung dann noch ein Eis.
Drachen steigen lassen
Wind haben wir in den letzten Wochen ohne Ende gehabt. Dafür braucht man nicht einmal mehr an die Küste zu fahren. Drachen steigen lassen macht man nicht nur im Herbst. Und: Fürs Drachensteigen braucht man Platz, der Sicherheitsabstand dürfte also kein Problem sein. Eine Wiese ohne Überlandleitungen eignet sich ideal. Entgegen der Windrichtung rennen, Auftriebskräfte nützen und schon steigt der Drache. Die Kunst ist dann aber, ihn möglichst lange oben zu halten.
Wandern sportlich
Damit ist nicht Jogging gemeint, aber: Der gute alte Trimmpfad lässt sich für jeden Weg umsetzen. Rückwärts laufen, hopsen, springen, Beine überkreuzen, Pinguin-Gang, auf den Zehenspitzen, auf einem Bein, in der Hocke – für Kinder ein Riesenspaß. Da kommen Papa und Mama bestimmt aus der Puste.
Geocaching, Schnitzeljagd und Schatzsuche
Etwas in Vergessenheit geraten, aber deshalb trotzdem noch spannend ist das Geocaching. Diese moderne Form der Schnitzeljagd funktioniert über eine App und ist gut geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Auch eine klassische Schnitzeljagd begeistert Kinder, genauso wie eine Schatzsuche. Statt einen ausgeklügelten Verlauf vorzubereiten, kann man einen Schatz (Süßigkeit, Gutschein, besonders hübscher Stein,…) auch in einem vorgegebenen Areal verstecken. Hinweise gibt es mündlich.
Forscher spielen
Ein weiterer Tipp für Familien: Mitnehmen kann man Lupe oder Becherlupe und natürlich eine Tasche für die Fundstücke. Was sucht man? Insekten, Tannenzapfen, Mäuselöcher, Biberspuren. Man kann versuchen, verschiedene Baumarten an der Rinde und ihren Blättern oder Vögel am Gesang zu erkennen, Eichhörnchen suchen, am Teich Wassertiere beobachten – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Und die Erwachsenen lernen auch noch was dabei. Eignet sich natürlich auch gut, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das ist nämlich die zweite große Möglichkeit, in der Natur unterwegs zu sein. Radfahren erlebt gerade einen richtigen Boom. Nicht zuletzt haben auch E-Bikes und Pedelecs dazu beigetragen. Für jeden Geschmack gibt es das richtige Rad. Und es gibt viele tolle Tourmöglichkeiten.
Unterwegs mit dem Fahrrad
Eine tolle Route ist die „Glückauf-Trasse“. Sie führt von Hattingen aus knappe 14 Kilometer konstant leicht bergauf nach Süden. Seit 2015 trägt die ehemalige Bahntrasse ihren Namen, aber auch der Begriff Kohlenbahn ist noch häufig zu finden.
Bis zum Tunnel Schee und der Grenze nach Wuppertal und der beliebten Nordbahntrasse müssen Radler rund 240 Höhenmeter bewältigen. Die Glückauf-Trasse ist Teil der RevierRoute „Von Ruhr zur Ruhr“, die über Teile der Elbschetalbahn und den RuhrtalRadweg zurück nach Hattingen führt. Die Trasse ist noch nicht asphaltiert, aktuell wird auf einer mal mehr, mal weniger guten wassergebundenen Decke geradelt. Für Trekkingradler ist die Tour dafür sehr lohnenswert, da sie durch schöne Naturlandschaften führt.
Wer eine besonders lange Radtour anstrebt, für den lohnt sich die große Bergische Panoramarunde, die auf rund 100 Kilometern durch Wuppertal und Kettwig führt. Und wer noch weiterradeln will, für den ist der Ruhrtalradweg mit Übernachtungen (wenn sie wieder erlaubt sind) eine Alternative. 240 Kilometer Radfahrvergnügen in NRW zwischen Sauerland und der Metropole Ruhr. Kein anderer Fluss in Deutschland verbindet (Industrie-)Kultur und Natur auf so engem Raum. Beginnend von der Ruhrquelle am Ruhrkopf bei Winterberg reihen sich die verschiedensten Erlebnisse bis nach Duisburg aneinander.
Der RuhrtalRadweg begeistert seit 2006 Radfreunde von Nah und Fern. 650 Höhenmeter gilt es auf der ganzen Strecke zu überwinden. Der Radweg führt durch 23 Städte und Gemeinden im Sauerland und im Ruhrgebiet. Es geht durch malerische Altstädte, vorbei an den Ausflugszielen wie dem Kemnader oder dem Baldeneysee. Man sieht die Fördertürme der Zechen und radelt immer wieder direkt am Ufer der Ruhr entlang.
Der RuhrtalRadweg hat vom ADFC vier Sterne bekommen und gehört zu den beliebtesten Flussradwegen in Deutschland. Am Anfang sah das nicht so aus: Im Sauerland nur Berge, im Ruhrgebiet nur Industrie – wer wollte da fahren? Es scheinen genug zu sein… und es werden immer mehr. 95 Prozent der Radwanderer fahren übrigens in Fließrichtung der Ruhr, nur fünf Prozent kommen ihnen entgegen. Erstens fahren die 95 Prozent den Unterschied von rund 650 Höhenmetern somit bequemerweise bergab. Zweitens finden Radfahrer das einfach richtig so, an allen Flüssen. Die einzige Ausnahme ist die Elbe: An der fahren sie flussaufwärts, sonst hätten sie immer nur Gegenwind. 3,7 Tage hält der durchschnittliche Radtourist sich an dem Weg auf, dann ist er fertig mit der Gesamtstrecke von Winterberg bis Duisburg.anja