28.08.2022: Gerade in der Kommunalpolitik entscheiden noch immer viel zu wenige Frauen...
Gerade in der Kommunalpolitik entscheiden noch immer viel zu wenige Frauen über die Geschicke ihrer Gemeinde, ihrer Stadt oder ihres Landkreises. Dort, wo die Demokratie ihre Basis hat, sind Frauen mit durchschnittlich 28 Prozent deutlich unterrepräsentiert. Deswegen haben sich die Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis für das Aktionsprogram Kommune beworben – und zwar erfolgreich! „Zukunftsfähige Kommunalpolitik kann nicht ohne die Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen entwickelt werden“ meint die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen, Katrin Brüninghold.
Für Einsteigerinnen und frisch gewählte Mandatsträgerinnen
Teil des Aktionsprogramms ist das Mentoring-Programm. Es richtet sich an politisch interessierte Einsteigerinnen oder frisch gewählte Mandatsträgerinnen und will sie auf ihrem Weg in die Politik unterstützen und stärken. Es bietet den Mentees die Möglichkeit der Begleitung durch eine erfahrene Politikerin oder Politiker als sogenanntes Tandem. Mentoren und Mentorinnen stehen ihrer Mentee für Fragen zur Seite, begleiten und unterstützen sie durch ihre Erfahrungen und Kontakte, erläutern informelle Spielregeln und machen Mut, sich politisch zu engagieren und selbstbewusst in den Routinen der Politik zu bewegen.
Beide Seiten profitieren von dem Mentoring
Im Ennepe-Ruhr-Kreis haben sich am Mittwoch, den 17. August 2022, die Tandems im ersten örtlichen Vernetzungstreffen persönlich kennengelernt. Bei dem Treffen wurden die Faktoren genau unter die Lupe genommen, die ein erfolgreiches Mentoring ermöglichen. Dabei wurden die Erwartungen, Befürchtungen und Ideen der Tandems mit einbezogen. Dirk Glaser, Bürgermeister der Stadt Hattingen sagt dazu: „Ich finde es faszinierend, auch mit dem politischen Nachwuchs in Kontakt zu treten. Der Dialog, aus dem ich auch als Bürgermeister von den Mentee Anregungen mitnehme, ist wichtig.“ Neben der Vernetzung und dem Austausch ging es auch darum, Bedarfe und Ideen für den Inhalt weiterer (Empowerment-)Workshops und Treffen zu ermitteln. „Dieses erste Vernetzungstreffen hat mir deutlich gezeigt, dass ich mit meinen Fragestellungen nicht allein bin. Es ist wirklich hilfreich, sich mit den anderen Mentees auszutauschen und auch mal mitzubekommen, welche Herausforderungen eine andere Mentee im Rat einer Nachbarstadt bewältigt“, so die Mentee Natalie Haidar.
In den nächsten Wochen und Monaten wird es weitere Treffen und Workshops geben. Interessierte können auch weiterhin einsteigen. Dafür melden sie sich gerne bei den Gleichstellungsbeauftragten in ihrer Stadt.