Stadtumbauprozess Welper: Maßnahmen sollen Ende 2023 abgeschlossen sein.
Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro Welper und Hattingens Pressesprecherin Jessica Krystek vor der Großbaustelle an der Thingstraße.
Seit 2016 macht sich der Stadtteil Welper in Hattingen zukunftsfit. Zahlreiche Maßnahmen sind im Rahmen des Stadtumbauprozesses bisher umgesetzt worden, darunter die Freiraumgestaltung des Diepenbecker Parks, die Realisierung und Umgestaltung von fünf Spiel- bzw. Bolzplätzen, die energetische Sanierung der Gesamtschule Welper und der neue Bürgertreff An der Hunsebeck.
Mittelpunkt der Baustelle
Aktuell rückt man noch immer dem Herzstück von Welper, der Geschäfts- und Einkaufsmeile Thingstraße, mit Baggern und Umbaumaßnahmen zu Leibe. Als IMAGE die Baustelle im April besucht, klaffen tiefe Löcher inmitten des Kreuzungsbereichs der Thingstraße und An der Hunsebeck. „Wir sind im Mittelpunkt der Baustelle angelangt“, berichtet Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro Welper. „Die Asphalt- und Deckschicht sind in die Jahre gekommen und müssen komplett neu gemacht werden.“ Da auch eine Verkehrsinsel entfernt wird, graben sich die Schaufeln der Bagger tief in die Erde, um Fundamente und Bauelemente zu entfernen.
Das neue Gesicht der Thingstraße
Die ersten 200 Meter der Thingstraße sind bereits umgestaltet. Zwischen den Straßen „Auf dem Haidchen“ und „Im Welperfeld“ zeigt Welper längst sein neues Gesicht. Die Umbaumaßnahmen umfassen unter anderem Asphalt- und Gehwegarbeiten, aber auch die Vegetation vor Ort ist betroffen. „Wir haben zum Beispiel die Hecken und die Bepflanzung umgestaltet, um einen direkten Blick und Zugang zu den Geschäften zu ermöglichen,“ so der Experte vom Stadtumbaubüro. Für Diskussion sorgte der Umstand, dass auch einige alte Bäume den Umbauarbeiten zum Opfer fielen. Doch Kutsch versichert, dass es sich dabei nur um stark geschädigte Bäume gehandelt habe. Mittlerweile wurden bereits 27 neue Bäume gepflanzt: Sieben Linden, 16 Kastanien und vier neue Kirschbäume. „Man wird überdies möglichst viel Baumbestand erhalten.“
Die Großbaustelle ist Ende März in die zweite finale Phase gegangen. Noch bis Ende des Jahres wird der zweite Bauabschnitt die Welperaner beschäftigen, der den Bereich zwischen Marktplatz und Marxstraße betrifft. Die Baustelle wird sich im Laufe der Zeit immer weiter in Richtung Marxstraße verschieben. Im Laufe des Mais wird der Kreuzungsbereich fertiggestellt. Das sollte somit auch verkehrstechnisch wieder für eine entspanntere Lage sorgen. „Bisher verläuft alles nach Zeitplan“, bestätigen Alexander Kutsch und Hattingens Pressesprecherin Jessica Krystek. Letztere lobt auch noch einmal alle Beteiligten: „Das ganze Stadtumbaubüro, der städtische Projektleiter Carsten Schmalhaus und alle Beteiligten nehmen die Leute vor Ort mit.“ Es herrsche ein regelmäßiger Austausch und man versuche stets die Anwohner bezüglich der Baumaßnahmen auf den neuesten Stand zu halten.
Wichtigste Maßnahme des Stadtumbaus
„Die Thingstraßenumgestaltung ist die größte und wichtigste Maßnahme des Stadtaumbaus West in Welper“, erzählt Alexander Kutsch. Ziel sei es, „die Geschäftsstraße zu stärken.“ Ob dieses Ziel auch erreicht wird, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen, doch erste kleine Erfolge geben Hoffnung. IMAGE besucht Eiscafé Besitzer Vito Fregona. Seine Eisdiele befindet sich genau am Ende des ersten fertigen Bauabschnitts direkt vor dem neuen Bauabschnitt. Der ansässige Geschäftsmann ist voll des Lobes für die Bauarbeiter: „Jeden Morgen habe ich denen einen Espresso gebracht. Das sind wirklich nette Leute. Die haben hier 10 Stunden durchgearbeitet auch bei Regen.“ Und auch von ersten positiven Reaktionen seiner Gäste kann er berichten: „Viele sagen, es ist schöner jetzt und auch mehr Platz.“ Platz den Vito Fregona mit einem neuen Pavillon und hübscher Bepflanzung gut nutzen möchte. Die ersten warmen Tage spülten jedenfalls gleich jede Menge Gäste in seinen neuen größeren Außenbereich.
Abschluss der Bauarbeiten
Bereits im Juni 2022 starteten die Baumaßnahmen an der Thingstraße, die den Abschluss des gesamten Stadtumbauprozesses bilden. Betroffen sind etwa 500 Meter Straße. Die Kosten von 3,4 Millionen werden zu 80 Prozent gefördert. Bis Ende des Jahres 2023 sollen sämtliche Bauarbeiten abgeschlossen sein.